Das Google-Imperium

Die „Blätter für deutsche und internationale Politik“ berichten in der aktuellen Februar-Ausgabe über „Das Google-Imperium“:

Vermutlich werden wir uns damit abfinden müssen, dass Konzerne in den persönlichen Daten der Bürgerinnen und Bürger längst nicht mehr deren Privateigentum sehen, sondern diese immer mehr zur Ware machen. Was einst, in der analogen Vergangenheit, mit dem Verkauf von zielgruppenspezifischen Kontaktadressen begann, hat nun über Paybacksysteme seinen Weg in den milliardenschweren Online-Werbemarkt gefunden. Die Aussage von Internetunternehmen, dass „der Schutz persönlicher Daten unserer Mitglieder […] das höchste Gut unserer Community“ ist, kann man vor diesem Hintergrund getrost und im wahrsten Sinne des Wortes für „bare Münze“ nehmen.

Bislang scheinen die meisten Internetnutzer jedoch noch nicht erkannt zu haben bzw. es nicht für wichtig genug zu erachten, dass erst ihr leichtfertiger Umgang den Handel mit den wertvollen privaten Daten ermöglicht. Dabei liegt es in der Hand eines jeden, nicht nur äußerst geizig mit persönlichen Informationen umzugehen, sondern – wo möglich und sinnvoll – keine oder falsche Angaben einzutragen.

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5 Ergänzungen

  1. Naja, umsonst ist nix. Die (technische) Infrastruktur von Web-2.0-Plattformen kostet. Irgendwie muss das Geld wieder reinkommen.

    Umso interessanter wird der Aspekt des Identitätsmanagements und die Gratwanderung zwischen einer kompletten Trennung der virtuellen und der realen Identität (zwecks Sicherheit) und einer unmittelbaren Verknüpfunger beider (zwecks realer Vernetzung und sozialer Möglichkeiten).

  2. Hmmm ja, mir ist auch etwas unbehaglich dabei. Allerdings steckt man da in einem Dilemma. Auf der einen Seite will man wahrgenommen werden, und Kontakte sind im Prinzip durchaus erwünscht. Auf der anderen Seite ist da natürlich vor Allem das SPAM Problem. Und ein paar noch viel schlimmere, wenn auch kaum bekannte, Gefahren gibt’s noch dazu. Angefangen von Medienverwertern, die auf die Art Copyrightverstöße frei Haus geliefert bekommen, selbst, wenn es sich dabei gar nicht um einen Copyrightverstoß handelt, bis zu Versicherungen, die die Lebensgewohnheiten ihrer Kunden studieren und danach die Versicherungspolice abfassen oder auch total verweigern.

    Apropos Medienverwerter. Nicht umsonst heisst es „Recht haben ist eine Sache, Recht bekommen eine andere“. Wenn bei dem kleinsten, kaum begrüdeten Verdacht gleich massenhaft prozessiert ird, dann sind Leute, die sich keinen gewieften teuren RA leisten können, schon von vornherein stark benachteiligt. Vor dem Gesetz sind zwar Alle gleich, aber die mit dem teureren Anwalt sind eben gleicher. Hier werden sich ganze Berufszweige auf Kosten der letzten noch verbliebenen Bürger mit wenigstens ein bisschen Vermögen gesundstoßen. Und bei den Habenichtsen zahlt das dann die Allgemeinheit.

  3. Man sollte dann aber auch solch Initiativen wie Data Portability nennen, denn zumindest für soziale Netzwerke und dergleichen nehmen die sich ja dem Problem an.

    Wie weit das greifen kann und in welchen Bereichen ist natürlich offen, aber es hat zumindest im Moment einen gewissen Drive und viele Firmen sind schon dazugestossen (darunter Google).

    Zu finden unter http://dataportability.org

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