Während der Milliardär Elon Musk laut darüber nachdenkt, ob seine Plattform in Zukunft für alle kostenpflichtig werden soll und damit den nächsten Sargnagel in das ehemals wichtige Twitter schlägt, kommt Mastodon mit einem wichtigen Update. Es bringt nützliche Änderungen und wird die Fediverse-Alternative attraktiver machen – sobald auch andere Instanzen außer mastodon.social und mastodon.online die Änderungen in den kommenden Tagen und Wochen ausgerollt haben.
Eine der großen Schwächen des dezentralen Mastodon war bisher, dass eine Suche nach Inhalten nur über Hashtags oder nach Personen möglich war. Bislang war es nur über Umwege möglich nach anderen Inhalten zu suchen, Nutzer:innen waren auf die Feeds beschränkt. Das machte es schwer, Debatten und Ereignissen in Echtzeit zu folgen.
Die neue Version von Mastodon bietet nun eine Suche mit erweiterten Funktionen. Beim Tippen des Suchwortes erscheinen nun weitere Möglichkeiten, um die Suche einzugrenzen und zu verfeinern. Die größte Änderung ist aber, dass man nach einzelnen Inhalten (Toots) suchen kann – und dabei noch eingrenzen kann, ob man nur Inhalte mit Bildern oder mit Links suchen will.
Mehr Nutzerfreundlichkeit
Daneben überarbeitet das Update die Funktionalität und das Aussehen des Web-Clients etwas und verbessert die Möglichkeiten mit anderen Inhalten zu interagieren. Dieses Szenario ist vor allem dann interessant, wenn man als Mastodon-User in einem Messenger einen Link zu einem Inhalt auf einer anderen Instanz anklickt. Weil die dortige Instanz aufgrund der dezentralen Architektur nicht erkennt, dass man auch ein Mastodon-Nutzer ist, konnten Nutzer:innen bislang solche Inhalte nur schwer teilen oder kommentieren. Sie mussten dazu den Link zum Inhalt erst kopieren und über die Suchfunktion auf der eigenen Instanz danach zu suchen – und konnten erst dann interagieren.
Nun bietet Mastodon beim Klick auf den Teilen-Button oder eine andere Funktion an, dass man seine eigene Instanz mittels Autovervollständigung eingibt und dann direkt interagieren kann. Zusätzlich wurde der Registrierungsprozess, also der erste Kontakt von neuen Nutzer:innen mit Mastodon, vereinfacht.
Keine Ahnung, woher ihr das mit dem „lang erwartete Suchfunktion“ nehmt, aber den laufenden Umfragen und auch vehementen Abschießen von unerwünschter Such-Indizierung scheint mir eher das Gegenteil der Fall zu sein.
Und was mir bei eurem „tolles neues Feature“-Post auch fehlt: Die Durchsuchbarkeit lässt sich natürlich pro Account auch deaktivieren.
cu, w0lf.
In einem dezentralen Netzwerk laesst sich Durchsuchbarkeit nicht einseitig deaktivieren: wenn ein Server die Daten bekommt, kann er sie auch indizieren, und das ist von aussen nicht sichtbar.