GIFs sind die Halbgötter des sozialen Internets: Sie setzen sich gegen fast alle anderen Inhalte durch, schießen dabei aber manchmal über ihre eigenen Ziele hinaus. Durch ihre popkulturellen Anspielungen und Mehrdeutigkeiten erlauben sie, Verbindungen zwischen Nutzern, Themen und Welten zu schaffen, die es ohne sie nicht geben würde.
Techcrunch berichtet, dass die GIF-Datenbank und Suchmaschine Giphy damit beginnen will, GIFs großflächig zu monetarisieren. Wann, und wie genau, das stattfinden soll ist noch nicht klar. Klar ist aber, dass sich das Unternehmen, nachdem es nun 200 Millionen aktive Nutzer gibt, auf den Weg macht um „eine Menge Geld zu machen“.
Monetarisierung von privaten Chats
Schon 2013 ist Giphy zur größten Suchmaschine für GIFs geworden. Nutzer suchen bei Anfragen oft nach bestimmten fiktiven Charakteren, Gefühlen oder Gesten, die zu einer bestimmten Situation passen. Das wird möglich dadurch, dass GIFs von Nutzern, oder auch automatisch, mit Schlagwörtern gekennzeichnet werden. Neu ist jetzt, dass Giphy diese Suchanfragen mit Werbung beantworten will. Techcrunch berichtet über keine Details. Denkbar wäre aber, dass GIFs mit Firmenlogos angezeigt werden könnten, bevor andere ausgewählt werden können. Auf Suchanfragen wie „lecker“ könnten auch gezielt bestimmte Produkte angezeigt werden.
Der Giphy-Chef Adam Leibson versuchte bereits vor zwei Jahren möglichen Werbekunden zu überzeugen:
Mit einer Platzierung von Inhalten durch Giphy hast du eine bessere Möglichkeit, die am schwersten zu erreichenden Zielgruppen auf diesem Planeten zu erreichen. Du kannst heute keine Werbung innerhalb des Facebook-Messengers kaufen.
Nutzer sind Mitproduzenten
Um nicht gegen Urheberrecht zu verstoßen, hat Giphy in den vergangenen Jahren bereits mit großen TV-Serien wie den Simpsons zusammengearbeitet. Seit 2013 hat Giphy auch massiv in Wachstum investiert und zahlreiche Apps als Experiment herausgebracht. Besonders die Apps Giphy Capture und Giphy Cam setzen dabei auf die Nutzer. Denn sie sollen, neben TV-Serien und Filmen, die Welt mit mehr lustigen GIFs versorgen. GIFs gibt es mindestens seit 1987 und heute sind es vor allem die Nutzer, die sie am Laufen halten. Denn sie remixen sie, leiten sie an ihre Freunde weiter und passen sie immer wieder an neue Kontexte an.
Giphy will jetzt diese Ströme der Viralität und des Exzesses für sich nutzen und daran verdienen, indem es Werbekunden über ihre GIF-Suchmaschine Zugang zu privaten Chats, beispielsweise in Messenger-Apps, eröffnet. Damit würde der Online-Werbemarkt bis in die intimsten Unterhaltungen hinein ausgeweitet. Nutzer würden dann mit dem Konsum von Werbung innerhalb des GIF-Universums, das sie selbst miterschaffen haben, Gewinne generieren. Giphy finanziert sich bisher mit Risikokapital. Diese Anleger würden dann wohl auch von Gewinnen aus dem milliardenfachen Remixen profitieren.
Bis auf die hier genannten Konzepte ist aber noch nicht klar, wie die Monetarisierung im Detail ablaufen soll, inwiefern Nutzer die Möglichkeit haben werden, zwischen Werbung und Inhalt zu unterscheiden, oder vielleicht auch an den Gewinnen beteiligt zu werden.
Wer’s braucht…
Ich jedenfalls habe bereits eine regelrechte Allergie auf Werbung entwickelt.Ich sehe es nicht ein mein Gehirn mit Mist zuzuballern die andere meinen mir vor die Augen halten zu müssen.Das ist regelrechte Belästigung und grenzt gefühlt an Nötigung.
Wenn jemand sich bereitwillig Werbung anschaut dann ist das für den Werbenden ein Privileg,kein Recht.
Wenn er versucht aus diesem Privileg ein Recht zu machen und mir ungebeten Zeug vor die Augen setzt,dann werd ich sauer.Ich lasse mich doch nicht im übertragendem Sinne vergewaltigen.Von wem ich Werbung an sehe,wann und wie oft,entscheide immernoch ich.
Und genau deswegen werde ich ab jetzt Giphy wie die Pest meiden. :P