Big Data kommt im stationären Einzelhandel an

Die Qual der Wahl: Bald auch Dauerzustand bei Lebensmittelpreisen.

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat am Wochenende ein interessantes Stück über Dynamische Preise veröffentlicht. Darin wird beschrieben, wie Geschäftsmodelle, die sich auf Big Data stützen, langsam auch für Endverbrauchende sichtbar werden.

Denn auch im stationären Einzelhandel finden sich nun immer häufiger digitale Preisschilder, die aufgrund von sonstwo und sonstwie erworbenen Kundendaten oder bei aktivierten Smartphone-Gimmicks wie NFC en passant Preise ändern.

Der Wissenschaftler Gerrit Kahl vom Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz geht sogar davon aus, dass der Browser und das Gerät, mit dem Konsumenten ins Internet gehen, bereits heute von den Online-Shops ausgelesen werden – um die Daten in die Preisbildung einfließen zu lassen. Besucht ein Kunde die Website also über ein teures Mac-Book, zahlt er mehr. Teilweise werden Interessenten auch höhere Preise angezeigt, wenn durch die Ortungsfunktion klar wird, dass sie sich fern einem Geschäft aufhalten und deshalb auf den Internethandel angewiesen sind.

Abgesehen davon wird durch diese Umstellungen eine weitere Grundproblematik etabliert: Nämlich, dass man Zeit braucht, um Angebote zu vergleichen, die sich ständig ändern. Das betrifft dann nicht mehr nur Ausgaben, die man nicht jeden Tag hat, wie für technische Geräte oder Reisen, sondern auch die für Kaviar und Dosenbier bei Kaiser’s.

Darüber hinaus wird auch der Aspekt einer eigentlich eher abstrakten „Preisdiskriminierung“ zu einer ziemlich konkreten: Bisher orientiert sich beispielsweise der Preis an der Tankstelle noch am Ölpreis. Bald könnte dort in der Preisgestaltung jedoch berücksichtigt werden, ob man im Käfer oder im Rolls-Royce vorfährt.

Eine Transparenzoffensive zu diesen Umstellungen existiert übrigens leider nicht, wie in diesem Artikel vom manager magazin klar wird. Dunja Riehemann, Marketingverantwortliche bei laut Eigenaussage einem der größten Dienstleistungsanbieter im Vorhersage-Markt, meint dort: „Mit dem Thema muss man in der Öffentlichkeit sehr vorsichtig umgehen. Die Deutschen sind da sehr skeptisch.“

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41 Ergänzungen

  1. Danke für diesen Artikel. Vor sieben Jahren habe ich davon in meinem BWL-Studium gehört: Preisdiskriminierung dritten Grades. Also der feuchte Traum des Handels, jedes Produkt zu dem Preis an einen Kunden zu verkaufen, der seiner maximalen Zahlungsbereitschaft entspricht. Im Futurestore der Metro in Rheinberg gab es dann Tests, via Kundenkartenautorisierung im Einkaufswagen. Und jetzt kommt es in die Praxis, profit reaping de luxe… *kopfschüttel*.

    1. Scheinbar hat sich dein BWL Studium nicht ausgezahlt bzw. war es wertlosm, denn es heißt:

      PreisDIFFERENZIERUNG, nicht „PreisDISKRIMINIERUNG“.

      Wurde beim Artikel schon hellhörig, aber dass es tatsächlich Leute gibt, die sagen, sie haben BWL studiert und diesen Quark dann auch noch nachplappern, das hat mir wirklich den Tag gerettet – aber was will man von BWL’lern schon erwarten, nicht?

      Zur Vollständigkeit kannst du hier bei Wikipedia noch deinen Wunschartikel PreisDISKRIMINIERUNG anlegen:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Preisdiskriminierung?title=Preisdiskriminierung&redirect=no

      (Oder du klickst auf den dargestellten Link, der auf PreisDIFFERENZIERUNG weiterleitet – da kann jeder Pro-BWL’ler nun selbst entscheiden!)a

      1. Kurzer Einwurf.

        „>[…] denn es heißt: PreisDIFFERENZIERUNG, nicht “PreisDISKRIMINIERUNG”.>“

        Du musst mir erklären, was an „Differenzierung“ falsch ist. Aus meinem Verständnis heraus kann man nämlich beide Begriffe verwenden, um zu beschreiben, wie eine „unterschiedliche Zahlungsbehandlung/Zahlungsbereitschaft“ maximal abgeschöpft wird.

        Ich mein: Ich schimpfe auch gern man auf den Wirtschaftswissenschaftler rum und stelle ihren wissenschaftlichen Anspruch in Frage, der „Wahrheit auf den Grund“ zu gehen. Aber in diesem Fall, bedarf deine Behauptung weiterer Belege.

      2. Update:

        Sogar – dein eigener – Link verweist darauf:

        „Preisdifferenzierung (auch Preisdiskriminierung) ist eine Preispolitik von Anbietern, für die gleiche Leistung unterschiedliche Preise zu fordern.“

      3. Da hat wohl jemand ein Problem mit seinem eigenen Job , wenn man so verallgemeinernd über eine ganze Berufsgruppe schimpft…und sich dann dabei auch noch derartig lächerlich macht.

        Ich lern jetzt erst mal weiter für meine anstehenden BWL-Prüfungen, sind nur noch 2 Wochen und mit hohlem Phrasendrechen (wie es dieser Herr gerade probiert hat) kommt man da leider nicht sehr weit. Vielleicht sieht man sich ja in einigen Jahren wieder, wenn Menschen wie wir in ihre Firma kommen um neue Strategien zur Abwendung des Konkurs zu entwickeln.

        Und dass man Wikipedia nicht als Quelle verwenden soll lernt man eigentlich schon in der Grundschule…und dann nicht mal richtig durchlesen. Ach danke, Sie haben mir den heutigen Lerntag sehr versüßt! ;-)

      4. Im Englischen heißt es Price Discrimination und auch im Deutschen wird das Wort ab und an benutzt. Kein Grund hier gleich den dicken Max zu markieren und jemanden anzuscheißen von wegen sein Studium sei wertlos gewesen. Arschkrampe.

  2. Zitat:… meint dort: „Mit dem Thema muss man in der Öffentlichkeit sehr vorsichtig umgehen. Die Deutschen sind da sehr skeptisch.“

    Jaja, die doofen Deutschen. Andere Völker sind da fortschrittlicher, die lassen sich schubsen und betrügen wie man will. Nur in Deutschland mal wieder nicht. Oaaah mennooo.

    1. Und in dem Moment kommt noch ihr Boss rein! Das habt ihr gar nicht geschrieben, der sagt es nämlich direkt:

      „Sch*** Deutsche, überall auf der Welt lassen sich Menschen missbrauchen und ausnehmen wie in einer ordentlichen Massentierhaltung! Ihr vermoderten Fortschrittsbremsen, ihr technophoben Spielverderber!! Wegen euch, und NUR wegen EUCH kann ich wieder den Umsatz nur um 2% steigern statt 2,5% – was sollen denn die Shareholder denken? Nur weil ihr euer letzes Bisschen Privatspähre nicht für deren einmalige Rendite aufgeben wollt, oder was?! Das sag ich der Angela!!“

      ;)

      1. Lesen bildet:
        > “ Besucht ein Kunde die Website also über ein teures Mac-Book, zahlt er mehr. “

        Und warum? Weil Marketingstrategen herausgefunden haben dass Consumer, welche i-* Produkte benutzen, bereit sind mehr Geld auszugeben. Ist ja irgendwie auch plausibel, angesichts der i-* Preise.
        Der Gedanke, dass sich in dieser Zielgruppe besonders viele DAUs vereinigen, hat schon was für sich.

    1. Deine Aussage zeigt dein typisches DAU-Verhalten. Herzlichen Glückwunsch…

      Das war jetzt die freundliche Art und Weise um den Sammelbegriff „Idiot“ salonfähig zu gestalten…

      1. Manche Beleidigungen sind geradezu Auszeichnungen. Ich freue mich über jeden Mist von i-* Usern.

  3. ähhm vielleicht steh ich ja auf dem schlauch, aber wie soll das in rl funktionieren?
    ist ja recht und schön, wenn sich das preisschildchen individuell anpasst, aber der bar code bleibt doch der selbe…
    (ich versteh, dass man in „stoßzeiten“ dann den preis zb für alle anheben kann)
    („Kundenkartenautorisierung im Einkaufswagen“ aus georgs comment kann im „normalen“ supermarkt doch nicht praktikabel sein?)

    online wird es halt dann bald statt proxyserver, proxygeräte apps al a „ichbineinbilligesalditabletundmeinbesitzerhatschufaeintrag“ geben…

    nur so mein gedankengang…
    mfg stan

    1. Der Schlüssel für den Preis dürfte sich dann ganz einfach aus Barcode + IMEI deines Mobilgerätes zusammensetzen. Genau so wurde dann ja schon der Preis berechnet, der dir angezeigt wurde.

      1. Und was ist, wenn ich aus dem Internetcafe surfe? Bin ich dann besonders reich, weil ich 10 Rechner da rumstehen habe? Ironie Ende.

        Was ist, wenn ich mir ein Tablet leihe? Was ist am Monatsanfang? Sind Lebensmittel dann doppelt so teuer, weil viele ihre Regelleistung erhalten haben?

        Zitat: „Bald könnte dort in der Preisgestaltung jedoch berücksichtigt werden, ob man im Käfer oder im Rolls-Royce vorfährt.“

        Ist logisch! Wie bei der Steuer. Da zahlt der Kleine, was der Reiche nicht zahlen will. Glaub kaum, dass sich Reiche bzw. Anwälte das gefallen lassen.

  4. ist doch toll, ich freue mich auf die ersten Apps, die einem den stets günstigsten Preis durch ausposaunen von falschen Daten verspricht…

  5. „Denn auch im stationären Einzelhandel finden sich nun immer häufiger digitale Preisschilder, die aufgrund von sonstwo und sonstwie erworbenen Kundendaten oder bei aktivierten Smartphone-Gimmicks wie NFC en passant Preise ändern.“

    Ein bisschen schwarzmalerisch für die armen digitale Preisschilder.
    Die Vorteile sind schon erheblich: Weniger Verbrauch von Toner und Papier. Weniger Druckvorgänge. Weniger Verschleiß bei den Preisschienen und Drucker. Vereinfachung der Preisausschreibung. Schnelle Korrekturmöglichkeit, bevor die Köpfe rollen ;)

    Aber zum Thema individualisierter Preis an der Preisschiene (stationärer Handel) … Das will ich wirklich mal sehen: Eine Gruppe Jugendliche steht vor dem Bier-Regal und plant die ‚Verpflegung‘ für den Abend. Ein im Anzug gekleidete Bankangestellter drängelt sich kurz an der Gruppe vorbei.
    Schaut ein paar Sekunden auf das Regal, um ein Six-Pack seiner Lieblings-Biersorte zu finden.
    Auf einmal schalten alle Preisschilder um … booom :D

    Umsetzbar wäre ein individualisierter Preis im stationären Handel nur dann, wenn dieser nicht ausgezeichnet werden würde.

    Die Punkte, dass der Preis dadurch noch schneller angepasst werden kann (um auf gewisse dinge schneller zu reagieren: Konkurrenz, Ressourcen-Engpässe, Naturkatastrophen oder sonstige Notsituationen) sind natürlich absolut richtig. Dies sollte streng beobachtet und reguliert werden können.
    Weil denkbar wäre, dass der Preis abhängig von der Uhrzeit geschaltet wird. Denn sie wissen, dass am Abend gerne noch eine Tiefkühlpizza gekauft wird und diese marginal im Preis steigen kann.

    Was auf jeden fall passieren wird, dass Leuten – mit einer installierten App und Mitgliedschaft im Kundenbindungsprogramm/Bonusprogramm – ein personalisierter Gutschein als Push-Nachricht aufs Smartphone gesendet wird, sobald er an seiner lieblings Süßigkeit vorbeigeht.
    Aber dies möchte der Mensch anscheinend auch … oder ist nicht genügend aufgeklärt darüber, was eine Mitgliedschaft in solch einem Programm bedeutet.

    1. Genau. Noch gibt es eine Preisangabenverordnung und die lässt sowas gar nicht zu. Im Notfall sucht man sich im Laden irgendeine arme Oma und greift zu, wenn sie an dem Regal vorbeischluft – rent an oma ;-)

  6. GOOD NEWS!

    Ich find das gut. Solche Szenarien und Entwicklungen sind für viele Menschen greifbar.
    Die Vorstellung, plötzlich mehr im Supermarkt (oder sonstwo in Geschäften) mehr zahlen zu müssen, ist sehr gut greifbar. Warum Überwachung und „Big Data“ böse enden können, bleibt sonst sehr abstrakt.

    Jetzt könnte mehr Menschen ein Licht aufgehen, warum die Kombination aus Smartphone, „Bonus“-Karte, „Mobile“ Payment (oder klassischem Plastikgeld) und Videoüberwachung inkl. Biometrie-Tracking eine unheilvolle Kombination ist.

    Am Ende geht es immer ums Geld. Ein gewöhnlicher „Verbraucher“ sollte nicht der Illusion erliegen, er könnte am Ende den besseren Schnitt machen. Die Bank gewinnt am Ende immer (in diesem Fall ist es der Handel).

    1. In einschlägigen Meetings hört man immer in nicht enden wolenden Variationen:
      „In der Zitrone ist noch Saft drin!“

  7. Sorry, aber gerade die zitierte Stelle sollte misstrauisch machen. Entweder hat der Wissenschaftler diese Preisdiskriminierung festgestellt oder eben nicht. Wenn er einfach davon ausgeht, weil es ja so praktisch sein könnte, hat er sich von der Wissenschaft verabschiedet…

    1. Ja und nein.
      Er ist wahrscheinlich kritischer als vermutet.
      Vermutlich hat er eine 99% Wahrscheinlichkeit, aber schreibt lieber „könnte“, weil er entweder verklagt werden könnte (von den Firmen, die das nicht tun) . Oder weil es ziemlich schwierig ist, hier von einer gezielten Preisdiskriminierung aufgrund genau dieser Kriterien zu sprechen.

  8. Weil ich gerade den Bezug im FAZ-Artikel gesehen habe: Absolut lesenswert und aktuell „Das Paradies der Damen“ von Emil Zola, für seine detaillierten Beschreibungen des Handels und des Kunden. Insbesondere der Kunde hat sich kaum geändert, heute meckert er mehr, aber wenn ihn der Konsumrausch gepackt hat, ist alles andere egal.

  9. @ Redaktion:

    Wie passend: Frankreich jagt das Bargeld.
    http://www.leparisien.fr/economie/la-chasse-au-cash-est-lancee-18-03-2015-4613779.php

    Bald darf man in Frankreich nur noch max. 1000 Euro bar zahlen, wie in Italien.
    Das wird natürlich unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung geführt.
    Dass die Attentäter von Paris behördenbekannt waren und man ihre Taten trotzdem hat geschehen lassen, lag natürlich am Bargeld (Achtung, Ironie).

    Pro-Tipp:
    Was passiert, wenn ein hoch verschuldeter Staat wie Frankreich in weitere Finanznöte gerät? Richtig, ein Bankrun der Bürger auf die Banken zur Bargeldauszahlung.
    Und was passiert, wenn es kein Bargeld mehr gibt? Richtig, kein Bankrun.

    Achtet mal drauf, wohin die Reise bei der stückweisen Abschaffung des Bargelds hingeht. Salamitaktik mit Terroristenticket. Das funktioniert immer. Am Ende gewinnt immer die Bank.

    1. OMFG!

      Ich seh das mal als Chance. Je mehr Schattenwirtschaft, um so fragiler der Staat (eigentlich wünsche ich mir einen funktionierenden Staat, aber nicht wenn es auf Diktatur hinausläuft). Je mehr sinnlose Totalkontrolle, um so mehr Motivation, sich dem zu entziehen. Je unattraktiver die Nutzung des offiziellen Wirtschaftssystems, umsomehr alternative Wirtschaft außerhalb des Bankensystems.

  10. Hier ist ein bisschen was durcheinander geraten. Das oberste Zitat (Online-Shops) steht ohne Überleitung unter dem Teil zum Einzelhandel. Dadurch entsteht der Eindruck, Dein Supermarkt würde quasi in Echtzeit Deine Handymarke ermitteln und danach individuelle Preise festlegen. Das würden die vermutlich gern. Es steht aber schlichtweg nicht in dem Artikel, der hier zitiert wird. Auch das Tankstellenbeispiel ist aus zwei Textstellen zusammengebastelt, die im Original leider überhaupt keinen Bezug zueinander haben :-( Ist das Zufall, dass diese neuen Zusammenhänge die Sache insgesamt dramatischer aussehen lassen als im Originalartikel? Dort wird die Verbindung von Big Data, Individualprofil, Kundenkarten und Preissteigerungen bei erhöhter Nachfrage einfach mal nicht hergestellt. Die zählen einfach drei Arten von Preismanipulationen nacheinander auf. Dumm von denen? Mag schon sein. Aber auch die FAS, deren Fan ich nicht bin, hat ein Recht auf korrekte Wiedergabe;-)

  11. Mit solchen dynamischen Preisschildern könnte ein Supermarkt sich ganz schnell Bußgelder einhandeln, wenn nämlich der ausgezeichnete Preis nicht mit dem an der Kasse überein stimmt. Das ist also schlicht Blödsinn.
    Ähnlich sieht es an der Tankstelle aus, wenn plötzlich an der Zapfsäule ein anderer Preis steht als auf der großen Säule. (Hier zählt afaik der Zeitpunkt, zu dem man die Zapfpistole aus der Verankerung nimmt.) Außerdem müssen Tankstellen ihre Preise an eine zentrale Stelle melden, individuelle Preise gingen also auch deshalb wohl eher nicht.

    1. Noch so ein Pro, was?
      (hast vermutlich auch BWL studiert, wie die manch andere Spezialisten hier)

      Was glaubst du wohl, was der findige Unternehmer macht, ne?!

      RICHTIG:
      Er verbindet die Kasse technicht MIT DEM DYNAMISCHEN PREISSCHILD, so dass dann an der Kasse der (erhöhte) Preis steht wie er auch zuvor auf dem Schild für dich ausgezeichnet war – heißt also, dass Latte-trinkende Mac-User wie du immer mehr bezahlen werden. :-)

      Ja, das geht!!

      Wahnsinnn, oder??! Moderne Technik halt :-)

      1. Genau! Und wenn 3 Leute gleichzeitig vor dem Regal oder an der Kasse steht, dann weiß auch jeder aus Magie wie das funktioniert. Und das Preisschild zeigt 3 Preise gleichzeitig an!

        Der Artikel ist, wie schon einige festgestellt haben, aus praxissicht ziemlicher blödsinnn.

        Das ganz funktioniert nicht an der Tanke (DA gibt es eine große anzeige, oben, zu bewerben! Was wohl passiert, wenn mir die Zapfsäule nen anderen Preis anzeigt, als die Werbetafel?

        Solange wir nicht alle mit Google Glas rumlaufen und die Preise dort individuell angezeigt werden können ohne das jemand anderes unseren Preis sieht (genau das passiert ja beim Onlinehandel) wird das keine Realität.

      2. Selbst wenn ich einen Mac benutzen würde: Im Gegensatz zu dir hat ein Mac schon einmal was von Multi-User, verteilten Systemen und Nebenläufigkeit gehört. Moderne Technik halt.

  12. Gefühlsmäßig möchte ich da die Grenze ziehen, wo nicht mehr (1) nur DAUs geschröpft werden, die eine eindeutige ID funkend und mit ihrem leicht zu erkennenden Fingerprint auch noch ihre persönlichen Eigenschaften herausposaunend durch die Welt laufen, sondern (2) alle Kunden, etwa per Biometrie-Fernerfassung / Gesichtserkennung. Situation (1) ist halt eine Erziehungsmaßnahme, sie macht deutlich warum der Nutzer stets Kontrolle über die eigenen Geräte und volle Transparenz bzgl. deren Funktion braucht, was leider Gottes 99% nicht zu kapieren scheinen. Man könnte dem leicht durch Ausschalten entgehen, oder sogar das System durch senden falscher Signale auszutricksen versuchen. (2) dagegen wäre ein weiterer Schritt in Richtung der krankhaft-totalitären Vision einer Totalüberwachung aller durch die Umgebung, die unter Namen wie „Smart City“ läuft und die unbedingt gestoppt werden müsste, damit das nicht letztenendes in Sklaverei endet.

    Ganz so einfach kann man es sich natürlich nicht machen. Was ich meine ist: die Geschichte hat 2 Seiten. Einmal DAUs, die den Wert der Funkstille nicht kennen, ja sich ein Leben ohne ständig aktive und sie ungefragt mit zweifelhaften Überraschungen beglückende Gadgets nicht vorstellen können (es wird einem ja mit Absicht nicht leicht gemacht, ständig schwappen neue Technologiewellen über eine – ohne eigenes Verschulden – unvorbereitete Bevölkerung) und andererseits eine auf einen, in meinen Augen katastrophalen, Trend der „Personalisierung“ bedachte Industrie, die gern alle Menschen (perfider- und totalitärerweise selbst diejenigen, die das für sich ablehnen!) kennen, erfassen und auf Schritt und Tritt analysieren möchte.

    1. In dem konkreten Beispiel finde ich es auch nicht plausibel, dass es funktioniert. Es stehen doch immer viele Menschen vor einem Regal? Wechselnde Preise würden doch augenblicklich auffallen.

    2. Wie lange es dann wohl noch geht bis das Manipulieren seiner OS/Browseridentität als Betrug eingrstuft wird und dementsprechend grahndet?

  13. Gefällt mir nicht.
    Aber, ein Gutes könnte es haben: Hört dann die Prospektflut im Briefkasten auf? :D
    Und 1€-Läden kriegen digitale Ladenschilder, je nachdem, wer vorbeispaziert.
    Wenn dann Reich + Arm gemeinsam vorbeispazieren, brennt die Sicherung durch.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.