Die polnische Panoptykon Stiftung, die sich für Menschenrechte im Internet und gegen Überwachung einsetzt, hat eine kleine Animationsserie veröffentlicht: In vier kurzen Episoden aus dem Alltag einer polnischen Familie stellen sie einzelne Aspekte des täglichen Lebens dar, auf die Überwachung Einfluss nimmt. Ziel der Animationen ist es, den abstrakten Sachverhalt der Überwachung greifbar zu machen. Daher thematisieren die vier zusammenhängenden Videos die ‚positiven‘ Hauptnarrative der Debatte: (1) Sicherheit, (2) Modernität, (3) Freiheit und (4) Privatsphäre. Dem Betrachter wird beispielsweise verdeutlicht, dass Überwachung zwar mit Schlagwörtern wie ‚Sicherheit‘ gerechtfertigt wird, diese Art der Sicherheit aber unbedingt in Frage gestellt werden sollte. Aus den Animationen geht hervor, wie Überwachung alle angeht, da durch moderne Technologien wie elektronische Ausweise, Ad-Tracking und Kameras alles jederzeit unter permanenter Kontrolle steht.
Die Filmchen sind sehr kurz, zusammen etwa zehn Minuten. Sie kommen ohne Dialoge aus, weswegen es nicht weiter stört, dass sie für polnisches Publikum produziert worden sind.
Update: Über den CC-Button im Player lassen sich jetzt englische Untertitel zuschalten.
(1) Sicherheit
„Es ist schwierig, dem Blick der allgegenwärtigen Überwachungskameras zu entgehen. Theoretisch dienen sie der Sicherheit. In der Praxis werden die meisten von ihnen für ganz andere Zwecke verwendet. Auch städtische Überwachung geht eher gegen Störungen oder Falschparker, als Verbrechen zu bekämpfen. Studien zeigen, dass die Kameras nicht proaktiv sind: Verbrecher ziehen keine Aufmerksamkeit auf sich oder lernen, die Kameras zu vermeiden … „ (übersetzt mithilfe von Google Translate)
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„Mit den neuen Technologien ist es möglich, Informationen in großem Maßstab zu sammeln und zu ordnen. Es wird eine universelle Methode des Managements. Bei der Verwirklichung der Moderne fehlt allerdings Reflexion, ob sie tatsächlich benötigt wird und welche Opfer auf dem Weg dahin gebracht werden müssen …“ (übersetzt mithilfe von Google Translate)
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„Das Telefon – man hat es fast immer bei sich, um in „Kontakt“ zu sein und Zugang zu Informationen zu haben. Es ist ein echtes Fenster zur Welt und eine „Fessel“ in einem. Und das ist die ideale Quelle für Wissen über unsere Routinen, Netz-Kontakte, Kommunikationswege …“ (übersetzt mithilfe von Google Translate)
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„Das Internet gibt Ihnen ein Gefühl der Anonymität. Allerdings ist dies nur eine Illusion: In Wirklichkeit kennt man uns besser, als wir uns das wünschen. In der Tat wird jede Bewegung online beobachtet. Schon mit der Startseite im Web beginnt der Datenfluss: IP-Adresse und Browser-Informationen. Und das ist nur der Anfang …“ (übersetzt mithilfe von Google Translate)
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Den Videos gelingt es mittels einfacher Szenen und verständlicher Bildsprache, ein Gefühl des Unbehagens zu vermitteln. Es betrifft jeden. Jeder wird auf Schritt und Tritt vermessen und analysiert. Die Überwachung ist nicht nur passiv, sondern wirkt dank der erfassten Informationen aktiv auf unser Leben ein. In den Schlussmonologen liefern die Figuren noch einmal kurze Statements dazu, dass etwas dagegen unternommen werden muss.
Donald Trump wird erneut US-Präsident. Diesmal dürfte er besser auf das Amt vorbereitet sein als das letzte Mal. Ein engmaschiges Überwachungssystem könnte bei Massendeportationen helfen, ein nach rechts gerückter US-Kongress bei der Abschaffung mancher Regeln für Tech-Konzerne.
In wenigen Wochen soll eine EU-Gruppe von Fachleuten ihren Abschlussbericht zum Thema „Going Dark“ präsentieren. Nun warnt der Europäische Datenschutzausschuss vor überbordenden Vorschlägen. Beim Kampf gegen Kriminalität dürften Grundrechte nicht ausgehebelt werden.
Wir sprechen mit Katarzyna Szymielewicz, Präsidentin der polnischen NGO Panoptykon Foundation. Wie hat sich die Situation für digitale Rechte verändert, seit Donald Tusk die Regierung übernommen hat? Was passiert an der Ostgrenze des Landes? Wie steht es um die Untersuchung zu Pegasus? Und sitzen wir alle in einem sinkenden Schiff?
Ich bin selber Designer und habe lesten in meiner Laufbahn eine so gute Umsetzung zu einem schwierigen Thema gesehen. Die Puzzle Metapher, der Zusammenhang aller vier Videos, das Design und die Musik. Alles passt wunderbar zusammen auch wenn man das Fazit am Ende nicht verstehen kann. Sehr schön. Mit diesem Artikel hat sich die Spende an euch gelohnt. Bitte weiter so.
Ja, das mit der Verständlichkeit ist leider ein Problem. Ich verstehe auch kein Polnisch. Eventuell werden aber noch einmal englische Versionen der Videos veröffentlicht, dann werden wir darauf hinweisen.
Es gibt jetzt englische Untertitel.
gibt es irgenwo ein transscript?
Ich werde einmal bei der Panoptykon Stiftung anfragen und dann hier ein Update posten.
Update ist da – es gibt jetzt englische Untertitel.
Wirklich hervorragend gemacht, Schade dass es nicht in Englisch ist. Wäre schön, wenn es von der Community auch in andere Sprachen übersetzt werden könnte. Solche einfach verständlichen Infos müssen so viele Menschen wie möglich erreichen.
Es gibt jetzt die Möglichkeit, über den CC-Button im Player englische Untertitel hinzuzuschalten.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.
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Ja, das mit der Verständlichkeit ist leider ein Problem. Ich verstehe auch kein Polnisch. Eventuell werden aber noch einmal englische Versionen der Videos veröffentlicht, dann werden wir darauf hinweisen.
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Wirklich hervorragend gemacht, Schade dass es nicht in Englisch ist. Wäre schön, wenn es von der Community auch in andere Sprachen übersetzt werden könnte. Solche einfach verständlichen Infos müssen so viele Menschen wie möglich erreichen.
Es gibt jetzt die Möglichkeit, über den CC-Button im Player englische Untertitel hinzuzuschalten.