Die Deutschlandradio Kultur Sendung „Breitband“ hat am Samstag ein Interview mit der Netz-Forscherin Prof. Dr. Barbara van Schwewick von der Stanford Law School über die Netzneutralitäts-Debatte gesendet: Diskussion im Verborgenem.
Die Öffentlichkeit ist sensibilisiert seitdem das Wort von Internetzensur durch die Behörden die Runde macht. Eine von der Öffentlichkeit weitgehend nicht wahrgenommene Diskussion wird seit einiger Zeit um die Netzneutralität geführt. Netzneutralität bedeutet stark vereinfacht, dass die Infrastruktur des Netzes nichts an den Inhalten verändern kann. Doch diese Neutralität ist in Gefahr. Das heißt, das Potential des Internets könnte in Zukunft nicht mehr durch seine Nutzer bestimmt werden, sondern durch kommerzielle Interessen der Betreibergesellschaften. Sie könnten beispielsweise bestimmte Inhalte verlangsamen oder gar ganz ausschließen. Ein aktuelles Beispiel dafür war der iPlayer der BBC, mit dem Nutzer das Video-On-Demand Angebot des Senders nutzen konnten und sich ein individuelle TV-Programm zusammenstellen konnten. Dieser Player wurde durch die British Telecom verlangsamt. Clever, denn nicht BT geriet dadurch in die Kritik, sondern der vermeintlich nicht funktionierende Player.
In den USA wird seit einiger Zeit bereits eine hitzige Debatte um die Neutralität des Internets geführt. Bürger schreiben ihren Abgeordneten und Präsident Obama hat die Netzneutralität verpflichtend in sein Regierungsprogramm geschrieben. In Europa fehlt diese Debatte. Das Telekom-Paket der EU enthält zwar eine Passage zur Netzneutralität, aber es wurde gerade von Lobbyisten erfolgreich aufgeweicht.
Vor zwei Wochen hatte ich einen Vortrag von Barbara van Schewick gebloggt: Netzneutralität – über Bauprinzipien von Kommunikationsnetzen.
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Hier läuft der Stream.