Felix Stalder erklärt in einem Debattenbeitrag, warum der Ausbau der Urheberrechte nicht immer im Interesse der Kulturschaffenden ist.
Dabei kommt er zu folgendem Schluss:
Anstatt das Urheberrecht um- und auszubauen, ist es im Interesse gerade der jungen und weniger etablierten KünstlerInnen, es auf ein adäquates Maß zurückzustutzen. Dieses Maß beinhaltet, dass KünstlerInnen das Recht behalten, für ihre Arbeit finanzielle und soziale Anerkennung zu erhalten, aber dass die NutzerInnen uneingeschränkten Zugang zu und freien Umgang mit Werken bekommen. Diese beiden Ziele müssen kein Widerspruch sein. Sie sind vielmehr durchaus im Interesse der Kulturschaffenden, die ja nicht nur ein Publikum suchen, sondern selbst zu den intensivsten NutzerInnen gehören. Der Fundamentalismus, der heute im Bereich des Urheberrechts grassiert, macht Kulturschaffende nicht nur noch stärker von der Industrie abhängig, sondern schneidet sie auch vom Rohmaterial für die weitere kreative Arbeit ab. Das kann nicht in ihrem Interesse sein.
Eine interessane Diskussionsrunde zum Urheberrecht gab es am Mittwoch in der Berliner Akademie der Künste: Heribert Prantl im Gespräch mit Hark Bohm, Gerhard Pfennig, Klaus Staeck, Manfred Trojahn und Justizministerin Brigitte Zypries. Die Veranstalung wurde live gebloggt: blog.adk.de