Das Parlament in Taiwan hat die Regierung aufgefordert, in diesem Jahr 25% weniger für Software des Herstellers Microsoft auszugeben. Damit soll die u.a. Abhängigkeit von nur einem Hersteller verringert werden, wie Techworld berichtet. Derzeit laufen etwa 90% der Rechner in Amtsstuben und Schulen mit Betriebssystemen und Anwendungssoftware aus Redmond (marketwatch.com).
Die Entscheidung vom Freitag stellt einen Zusatz zum Haushaltsplan für 2006 dar, in dem der Regierung auch das Gesamtbudget gekürzt wurde. Gegenüber den 2,3%, um die dieser Posten verringert wurde (auf 1,57 Billarden NT$, etwa 49,3 Milliarden US$), sind die 25% im Bereich von Software ein klares Zeichen gegen die ‚überproportional hohen Ausgaben für Microsoft-Produkte‘, wie die Commercial Times berichte.
Der Beschluss lenkt die Aufmerksamkeit auch auf einen nationalen Beschluss von 2002, mit dem Taiwan in den vergangenen zwei Jahren bereits etwa 12 Milliarden NT$ (etwa 353 Millionen US$) einzuparen hoffte. Im Zuge dieses Plans wurden sechs nationale Trainingscenter für Schulungen im Bereich Freier Software eingerichtet, ausgerichtet für 120’000 Teilnehmer. Zusätzlich sollten fast 10’000 Multiplikatoren ausgebildet werden, um Arbeitsumgebungen mit Freier Software und ihre praktische Anwendung vorzubereiten und umzusetzen. Auch heise.de berichtete.
In Asien bekommt Microsoft damit spürbaren Gegenwind: erst im Dezember hatte Südkorea eine kartellrechtliche Strafe von 35 Millionen Euro US$ gegen den Softwarekonzern verhängt. Japan lässt derzeit die Geschäftspraktiken durch die Wettbewerbsbehörde untersuchen, und auch China will den Einsatz von Linux verstärken. Einige der asiatischen Wirtschaftsnationen arbeiten bereits seit Jahren am Asianux-Projekt, auch existieren viele Unternehmungen, die eigene Distributionen entwickeln.
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