Algorithmen und KI – ein Wegweiser für die Zivilgesellschaft

Algorithmen und KI sind kein Hype. Sie bestimmen bereits große Teile gesellschaftlicher Organisation und tragen das Potential für eine bessere Organisation von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in sich – eine technik-gestützte Organisation, mit der wir z.B. den Klimawandel bewältigen könnten. Infolge mangelnder politischer Gestaltung ihrer Entwicklung und Anwendung habe wir es aktuell jedoch vor allem mit den Risiken zu tun, z.B. vielfältiger Diskriminierung, überflüssiger Überwachung oder der Beförderung elitärer digitaler Luxusprodukte – anstelle einer nachhaltigen, globalen Grundversorgung mit Lebensmitteln, kritischen Infrastrukturen und einer effizienten, demokratisch-liberalen Ordnung. Ein konstruktiver Wandel basiert auf interdisziplinärem Wissen zu KI, zu dem der Talk einen Überblick gibt – als ein Fundus für die Weiterentwicklung von Politik, Recht und Wirtschaft und als Orientierung für zivilgesellschaftliche Aktivitäten.

JULIA KRÜGER ergründet die Netzpolitik seit 10 Jahren. Am Anfang standen Netzsperren und die Frage, wie die Regulierung von Inhalten im Netz demokratisch gestaltet sein kann, technisch und administrativ (Diplom Politikwissenschaft, Universität Potsdam, 2012). Dann folgten Ausflüge in die Wirtschaft (SRIW, 2013) und Wissenschaft (WZB, 2013-15) in die Bereiche: Daten- und Verbraucherschutz, Internetregulierung (Selbst- und Ko-Regulierung) und die politische Struktur der Digitalisierung und Netzpolitik, über 40 Jahre. Dann arbeitete sie unabhängig an der Schnittstelle von Politik, Recht und Technik (2015-18) – mit einem besonderen Auge für aktuelle Herausforderungen der Content-Regulierung, Big Data, Algorithmen und Künstliche Intelligenz. Mit Konrad Lischka zusammen erstellte sie 2018 die grundlegende Übersicht zu Handlungsbedarf und Lösungsoptionen im Bereich algorithmischer Entscheidungsfindung: Damit Maschinen den Menschen dienen. Diese und andere Themen bringt sie nun auch direkt in den Bundestag: Seit Juni 2018 unterstützt sie Saskia Esken (MdB, SPD) bei ihrer Arbeit im Digital- und Innenausschuss des deutschen Parlaments. Sie ist und bleibt dabei stolze freie Autorin von netzpolitik.org ( und Fellow am Center for Internet and Human Rights (Viadrina, Frankfurt/ Oder).

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