Forscher der TU Illmenau zeigen in einem Video, wie man „Reale Objekte aus der Umgebung von Menschen in Echtzeit verschwinden“ lassen kann. Vielleicht demnächst irgendwann in Eurem Fernseher: The incredible world of Diminished Reality.
Zuschauer könnten während der Ausstrahlung von Kino- oder Fernsehfilmen mit Diminished Reality beliebige Objekte entfernen oder verändern. So könnten völlig neue interaktive Film- und Fernsehformate entstehen. Ingenieure wären in der Lage, ihre Planung bereits vor Ort zu optimieren, und somit Zeit und Kosten zu sparen.
Für den Fall, dass eine solche Technologie mal marktreif wird, dürfte das erste Anwendungsszenario darin bestehen, Im Fernseher Werbung einzublenden, bzw. Marken verschwinden zu lassen.
Passend auch das Anwendungsszenario, was mrtopf beschreibt:
Wenn man also demnächst mit den Eltern per Video mit Skype telefoniert, braucht man gar nicht mehr aufräumen!
Oder halt mal bei Bahnhofsaufnahmen in BW die ganzen Demonstranten wegretuschieren — die stören eh nur die Komposition.
Achja, und sowas Ähnliches gibt es schon seit längerer Zeit für den GIMP.
@#2: Ja, diese fliegenden Untertassen habe ich auch ständig auf meinen Fotos. Gut, dass man die mit solchen content-aware-fill-Werkzeugen heutzutage ausblenden kann. Diese Außerirdischen mit ihren verdammten Raumschiffen ruinieren echt jede schöne Panoramaaufnahme.
Die Technik ist beeindruckend und zugleich beängstigend. Sie illustriert, dass man selbst live Aufnahmen nicht trauen kann.
Was mich aber wirklich stört ist der Name.
Diminished Reality macht keinen Sinn. Verminderte Realität? Wobei diminished im englischen auch eine leicht negative Konnotation hat, wenn es benutzt wird um etwas Positives zu beschreiben. Es klingt also so, als würde die Technik die Realität weniger bzw. schlechter machen.
lol @ comments above xD
Das Teil wär nützlich für die Türken, die in ihren alten Serien überall Mosaikfilter auf Zigaretten und Marken und was weiß ich noch alles draufklatschen.
So wie ich das sehe wurde das Projekt an einer Deutschen Uni mit Deutschen Steuergeldern finanziert.
Wäre es da nicht angemessen die Software auch frei als OpenSource zur Verfügung zu stellen ?
Ich würde da noch keine Angst haben, da dieser Algorithmus nur bei sehr einfachen fraktalen Hintergründen funktioniert.
Um Strukturen aus komplexeren Umgebungen herauszulösen, ist der Aufwand schon wesentlich höher.
Außerdem wird es bessere Methoden geben, solche Bilder zu entlarven.
Ich finde es ja bezeichnend, dass das komische Ding im Badezimmer immer noch im Spiegel zu sehen ist :) Gibt’s da nicht irgendeine Legende, dass ein Spiegel immer die Wahrheit zeigt?
Nicht schlecht, die Technologie scheint aber nur bei ungefähr gleichförmigen Oberflächen sehr gut zu funktionieren. Der entfernte Wassereinlauf im Asphalt sieht etwa so aus als würde sich eine Mikro-Singularität dort befinden, die das Licht anzieht …
Vielleicht ließe sich damit auch eine Art TV-Adblocker realisieren. Die Marken bei Filmen (Schleichwerbung) empfinde ich als wenig hinderlich. Was ich allerdings als sehr unangenehm empfinde ist die animierte Werbung in Live-Sendungen, etwa auf den Banden beim Fußball – übrigens genauso unangenehm wie animierte Werbung im Web.
Hierfür müsste die Technologie aber noch weiter fortschreiten, da sie in irgendeiner Weise lernfähig sein müsste um sich auf neue Animationen schnell einzustellen um zu erkennen was animierte Bandenwerbung ist und was nicht.
Nie wieder Brustwarzen im TV!
Man sieht, dass durch schnelle Rechner immer mehr Möglichkeiten bestehen, das was „anscheinend in Echtzeit“ übertragen wird nun auch zu manipulieren. Die Befürchtung von Ranjit, dass man auch Live Aufnahmen nicht mehr trauen kann ist, kommt eigentlich zu spät. Wer im TV in „normale Filme“ mit Werbung überlagern kann, kann natürlich auch sonstige Manipulationen vornehmen – das war ja zu erwarten.
Also in dem Filmchen wurden zwar nur staische Objekte beeinflußt – ich nehm aber an, dass es nur mehr ein Frage der Zeit ist bis dynamische Oblekte auch erkannt und manipuliert werden können.
Ich wart also auf die erste Fußballübertragung bei der der Ball konstant herausgerechnet wird ;-)
Immerhin – schaut mal bei 1:50 ungefähr – wenn man genau hinguckt erkennt man dass da vorher was war, auch ohne das original bild dazu zu sehen, da der boden sich son bissl leicht komisch bewegt. – wenn ab jetzt iwas kommt immer schaun ob sich in nachrichten irgendwas unauffällig irreal verändert was nich sein kann, dann stimmt da was nich =D
aber mir gefällt nicht, wie leicht sich sowas auch missbrauchen lässt stichwort manipulation.
Es stimmt schon, dass man bei geneuem Hinschaun da die Manipulation entdeckt / ahnen kann. Aber ich erinnere mich an Experimente wo bei einem Film mitten drin im Hintergrund Gebäude entfernt wurden und, wenn im Vordergrund was „spannendes“ lief ist dies neimandem aufgefallen. Und das waren extreme Änderungen am Bild.
Also man wir wahrscheinlich immer Manipulationen hinterher bei genauem Betrachten erkennen können – aber wie bisher bei manipulierten Bildern: Wenn man nach einiger Zeit erfährt dass sie bearbeitet wurden ist es eigentlich meist zu spät.
Ah, traumhaft, eine Welt, in der niemand seinen Augen mehr traut.
Was soll das? Jeder Depp hat heute eine Kamera dabei, von wichtigen Ereignissen gibt es unzählige verschiedene Aufnahmen. Und jetzt hat der „kritische“ Bürgerbewegte Angst, manipuliert zu werden? Inszenierter Propaganda mit nur einer Regie traut heute eh keiner mehr.
Filmaufnahmen sind per Definition manipulativ. Die Demokratisierung der Aufnahmetechnik relativiert das. Auch bezüglich der Bearbeitung von Aufnahmen.
@cervo (15): „Inszenierter Propaganda mit nur einer Regie traut heute eh keiner mehr.“
Solange die Blind-Zeitung mehr als 10 Millionen Reichweite hat, sei Dir da mal nicht so sicher.