Aus dem Web 2.0 aussteigen

Das „Web 2.0“ bietet viele neue Möglichkeiten und Services. Davon probiert man gerne einige aus. Aber wie kommt man nach Anlegen eines Nutzer-Accounts dort wieder raus? Peter Schink hat sich das gefragt und bei 21 Services mal ausprobiert, wie man das eigene Nutzerprofil wieder löschen kann. Immerhin soll man ja selbst souverän über die eigenen Daten sein. Aber das ist nicht so einfach:

Ich habe mich deshalb mal durch 21 einigermaßen relevante Seiten geklickt – eben diejenigen, die mir spontan eingefallen sind. Das Ergebnis ist teilweise erschreckend – einige Websitebetreiber musste ich sogar anmailen, weil ich weder in Profil-Einstellungen noch in Hilfe/FAQ-Seiten einen Hinweis dazu fand, wie ich denn meinen Account löschen kann. Nicht testen konnte ich, ob privat Nutzerprofile und Daten wie Linksammlungen, Fotos etc. nach erfolgter Löschung wirklich aus dem Netz verschwinden – nach der hier angestellten Analyse bin ich da allerdings wenig zuversichtlich. Kleines Fazit: Zu oft wird der Hinweis zum Löschen des Profils in der Hilfe versteckt, und manchmal hilft nicht einmal diese weiter. Viel zu oft aber muss man den Support um Unterstützung anbetteln – ein Link oder Button steht auf den Websites nicht zur Verfügung.

Eine kurze Auflistung der unmöglichen Missionen: Bei Yigg, ebay und Mr Wong hat er es gar nicht geschafft.

5 Ergänzungen

  1. ich mach mir oft sogar erst nen fakeaccount und gucke ob ich den löschen kann … aber bei Web2.0 ist es schwieriger geworden. Und z.B. Yahoo ist schon ewig eine Katastrophe:
    anmelden: kein name ist nicht vergeben. du gibst großen Unsinn ein, und es ist vergeben. Du gibst größeren Unsinn ein, und musst plötzlich mit diesem Nickname leben …
    abmelden: sehr verwinkelt und versteckt, geht aber schon irgendwo.

    del.icio.us hab ich gescripted einfach meine bookmarks gelöscht …

    jetzt kommt auch der Faktor, wenn man weg ist, kommt dann wer, schnappt den accountnamen, und postet unter deinem Nick Mist? also lieber Daten löschen, und nick behalten. so auch bei last.fm möglich … wobei man da wohl auch den Account löschen kann.

  2. Das die „Account-löschen-Buttons“ immer schön versteckt werden liegt einfach in ihrer Natur. Man will ja seine User halten, ergo weg mit dem Button in die hinterste Ecke.

    @allo: Der letzte Punkt ist echt interessant, hab ich noch nie drüber nachgedacht. Nicks sollten vielleicht nach dem Löschen eingefroren werden, sodaß man sie nicht wieder benutzen kann. Wobei das dann auch wieder mit Punkt 1 kollidiert… ;)

  3. Auf ebay konnte ich meinen Account löschen, allerdings wurde mir dann die Löschung auf dem Postweg mitgeteilt, ich musste dann auf der ebay-Seite nochmal die Löschung bestätigen und das wars.

    Dienste bei welchen man sich nicht selbst löschen kann würde ich grundsätzlich meiden, oder nur mit falschen Informationen besuchen ;)

    MfG

  4. dass ein nickname „eingefroren“ wird, macht halt für portalbetreiber gar keinen sinn, weil sie so natürlich dateileichen produzieren, und potenzielle kunden die genau so einen „eingfrorenen“ nickname haben wollen vergraulen. ich glaube auch, dass die wahrscheinlichkeit eines solchen identitätsdiebstahl sehr gering ist.
    die möglichkeit den account zu löschen sollte aber immer gegeben sein, ohne sich erst ewig mit dem support rumärgern zu müssen, wie es zum beispiel bei xing der fall ist.

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