die monatelangen Demokratieproteste in Serbien sind in Westeuropa bislang ein bisschen untergegangen. Vielleicht liegt es daran, dass wir eher auf die Länder schauen, wo Demokratien abgeschafft anstatt hoffnungsvoll erneuert werden. Am Samstag haben jedenfalls mehr als 300.000 Menschen gegen die Regierung von Aleksandar Vučić demonstriert. Das sind sehr viele für ein Land mit rund sechs Millionen Einwohner:innen.
Das Regime ist durch die größte Demo in der Geschichte Serbiens offenbar so stark unter Druck geraten, dass es gegen die friedlichen Proteste eine bislang unbekannte Geheimwaffe eingesetzt hat: Eine neuartige Schall- oder Mikrowellenkanone wie aus einem Science-Fiction-Roman trieb die Protestierenden auseinander. Das Regime bestreitet den Einsatz. Wir haben zusammengetragen, was da passiert ist – und warum das uns allen Sorgen machen sollte.
Die Polizei hat in Köln in immer größerem Umfang Videoüberwachung ausgerollt. Gegen die Kameras, die Plätze und Kieze überwachen, wehrt sich die Initiative „Kameras stoppen“. Mit Erfolg: Ein erstes Urteil des Verwaltungsgerichts schränkte die Videoüberwachung ein. Wir sprechen mit Calvin Baus, der auf dem Klageweg gegen Kameraüberwachung kämpft.
Die serbische Regierung hat mutmaßlich eine unbekannte nicht-tödliche Waffe gegen eine friedliche Großdemonstration eingesetzt und dabei eine Massenpanik ausgelöst. Die Protestbewegung fordert Aufklärung und ein Verbot solcher Waffen.
Sowohl die EU als auch Deutschland bereiten technische Lösungen vor, mit denen Nutzer:innen im Internet ihr Alter nachweisen sollen. Dabei gibt es bisher kein Gesetz, das Alterskontrollen für soziale Medien wie TikTok, Instagram oder X vorschreibt.
In einem EU-finanzierten Projekt erhält die libysche Küstenwache neue Kapazitäten. Nach acht Jahren und Ausgaben von fast 60 Millionen Euro sollen diese nun einsatzbereit sein – jedenfalls teilweise.
Künstlerin und Forscherin Joana Moll spricht im Interview über die enge Verwobenheit der Werbeindustrie mit der Kriegsmaschinerie. Ein zentraler Knotenpunkt: der menschliche Körper.
Die 11. Kalenderwoche geht zu Ende. Wir haben 15 neue Texte mit insgesamt 128.539 Zeichen veröffentlicht. Willkommen zum netzpolitischen Wochenrückblick.
Die größten Konzerne der Welt umkämpfen den Globalen Süden. Sie verlegen Unterseekabel rund um Afrika, kontrollieren die IT-Infrastruktur, beuten Arbeitskräfte aus und reißen Rohstoffe an sich. In der neuen Folge „Off/On“ geht es um „Digitalen Kolonialismus“ – das neue Buch von unserem Redakteur Ingo Dachwitz.
Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.
Privacy International
Nach Apple klagen nun auch Menschenrechtsgruppen gegen den geheimen Überwachungsbefehl der britischen Regierung, die eine iCloud-Hintertür fordert. Bei der Gelegenheit fordern die NGOs zudem ein öffentliches Gerichtsverfahren.
Popular Science
Gehackte Doppel-Trompeten, Feedbacksysteme und mikrotonale Keyboards: Die zehn Finalist:innen des diesjährigen Wettbewerbs für neuartige Musikinstrumente der US-Universität Georgia Tech präsentieren in Videos ihre wilden Kreationen.
Ars Technica
OpenAI bereitet sich mit einem programmatischen Papier auf Trumps für den Sommer erwarteten KI-Aktionsplan vor. Demnach sei es im Interesse der nationalen Sicherheit der USA, massenhafte Urheberrechtsverletzungen durchzulassen.
heise online
Bislang konnte man Amazons Sprachassistent Alexa verbieten, Aufnahmen weiterzuleiten. Amazon schaltet das Feature nun ab. Künftig wird alles, was Alexa hört, in der Cloud analysiert.
Liebe Leser*innen, bei uns auf dem Tisch landen gelegentlich Themen, auf die man wahrlich keine Vergnügungssteuer erheben kann. Als ich diese Woche von der „DSGVO-Verfahrensverordnung“ las, habe ich nur Bahnhof verstanden und den Tab ganz schnell wieder zugemacht. Vielleicht verschwindet das Thema ja, wenn ich nicht hingucke?! Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass mein […]
Liebe Leser:innen, europäische Alternativen zu US-Produkten zu suchen, ist derzeit en vogue. Die neueste Diskussion dreht sich um die Analyse-Software Palantir für Polizeien. Die will man nun nicht mehr so gerne haben, weil man die sowieso schon sensiblen Daten nicht einem US-Konzern auf dem Silbertablett servieren will. Meine Kollegin Constanze hat die Bundesländer mal nach […]
Liebe Leser:innen, mit der digitalen Souveränität ist das so eine Sache. Zwar reden derzeit alle drüber, sie meinen aber nicht immer das gleiche. Mein Kollege Markus hat sich den Strauß an Ideen mal angeschaut. Und aus seiner Sicht ist das Konzept der digitalen Souveränität „komplex, überfrachtet, ungenau und durchaus umstritten“. Das hindert manch eine:n nicht […]
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