die Unionsparteien haben heute verraten, wen sie gern unter dem wahrscheinlich baldigen Bundeskanzler Merz als Minister:innen hätten. Es sind ganz schön viele Manager:innen dabei: Karsten Wildberger, bisher Mediamarkt-Saturn-Holding-Vorsitzender und Wirtschaftsrat-Mitglied, soll Digitalminister werden und Katherina Reiche soll Wirtschaftsministerin sein. Sie war schon einmal im Bundestag, arbeitete aber zuletzt als Chefin der E.on-Tochter Westenergie. Und Wolfram Weimer, Verleger von unter anderem Business Punk, soll Kulturbeauftragter werden. Beste Gesellschaft also für Friedrich Merz, den Ex-BlackRock-Aufsichtsratsvorsitzenden.
Ein neuer Gesetzentwurf aus Schweden sorgt für Aufregung: Wer im Netz anderen beim Masturbieren zuschaut, könnte bald strafrechtlich belangt werden. Anbieter:innen auf Plattformen wie OnlyFans bangen nun um ihre Existenz.
Friedrich Merz setzt beim neuen Digitalministerium mit Karsten Wildberger auf einen Mann aus der Wirtschaft. Ihn erwarten große Widerstände und komplexe Aufgaben bei der Digitalisierung. Es wird sich zeigen, ob der politische Neuling nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Zivilgesellschaft im Blick hat.
Laut mehreren zivilgesellschaftlichen Organisationen verlangsamt die Deutsche Telekom das Internet künstlich und verlangt für die volle Geschwindigkeit Geld von Unternehmen. Sie haben deswegen eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Die Telekom wehrt sich.
Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die katholische Kirche eine Stimme, die sich nicht scheute, politisch zu sein. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner sieht so etwas offenbar kritisch. Doch solange es Kirchen gibt, dürfen sie nicht neutral sein.
Die 17. Kalenderwoche geht zu Ende. Wir haben 5 neue Texte mit insgesamt 56.974 Zeichen veröffentlicht. Willkommen zum netzpolitischen Wochenrückblick.
Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.
heise online
Um den Zollkrieg zwischen den USA und China zu umgehen, weicht Apple nach Indien aus. Schon 2026 sollen alle iPhones, die für den US-Markt bestimmt sind, in Indien zusammengebaut werden.
Der Standard
Serbische Schüler*innen glauben, dass die Regierung mit einer Online-Unterrichtspflicht ihren regierungskritischen Protest ersticken will. Nun demonstrieren sie gegen den Online-Unterricht.
heise online
„Wir warten sehnsüchtig darauf“, sagt BKA-Präsident Holger Münch über die anlasslose Vorratsdatenspeicherung. Laut Koalitionsvertrag will Schwarz-Rot eine solche einführen.
Der Spiegel
Die sogenannte Künstliche Intelligenz von Meta kann auch Sexting. Und sie hat kein Problem damit, sich dabei als Minderjährige*r auszugeben oder Minderjährigen sexualisierte Chatnachrichten zu schreiben.
t3n
Google schaltet Länderdomains wie google.de ab. Künftig leiten diese zu google.com weiter. Laut Google sind die Lokaldomains nicht mehr nötig, weil das Unternehmen inzwischen auch anders herausfinden kann, wo die Nutzer*innen sich aufhalten.
The Washington Post
Nach Angriffen eines einflußreichen, konservativen US-Think-Tanks auf Wikipedia folgt nun der nächste logische Schritt: Ein von Trump neu bestellter Staatsanwalt droht der Online-Enzyklopädie mit dem Entzug der Gemeinnützigkeit wegen angeblich grassierender Desinformation.
taz
Bei den Koalitionsverhandlungen waren Selfies noch verboten, bei der Trauerfeier für den verstorbenen Papst knipste Markus Söder dafür umso mehr. Das gefiel vielen nicht, der bayerische Ministerpräsident ernetete Kritik.
CNN
In den USA soll die Jagd auf Migrant:innen von einer Riesendatenbank unterstützt werden, an der auch Palantir mitarbeitet. Eines der Ziele: "mehr Effizienz in der Abschiebelogistik".
Ofcom
Die britische Medienaufsicht Ofcom hat neue Leitlinien zur Umsetzung des Online Safety Act vorgelegt, einem Gesetz für Jugendmedienschutz. Demnach sollen betroffene Online-Anbieter etwa das Alter von Nutzer:innen überprüfen und Meldungen schnell bearbeiten.
Zeit Online
Ein Behördentermin weniger: Ab Mai kann man sich für 15 Euro den neu beantragten Pass oder Ausweis auch per Post liefern lassen, statt ihn beim Amt abzuholen. Bei der persönlichen Übergabe soll es aber noch einen Identitätscheck geben.
LTO
Den schwarz-roten Plänen für KI-basierte Gesichtersuche in der Strafverfolgung stehen eine Menge Hürden im Weg: etwa das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, die Strafprozessordnung, die EU-Datenschutzrichtlinie und die KI-Verordnung, wie ein Strafrechtler für LTO zusammenfasst.
Liebe Leser:innen, heute haben meine Kollegen Ingo und Max über die Reform der Datenschutzgrundverordnung berichtet. Die soll weniger Papier- oder Digitalkram für Unternehmen bringen. Aber zu welchem Preis? Bürokratieabbau darf kein Selbstzweck sein. Fachleute sehen beim Umgang mit der DSGVO Parallelen zur Diskussion ums Lieferkettengesetz. Und weisen darauf hin, dass weniger Dokumentation an der einen […]
Liebe Leser:innen, in Schweden gibt es eine Gesetzesinitiative, die Online-Sexarbeit auf OnlyFans und Co. kriminalisieren soll. Beziehungsweise: Eigentlich sollen vor allem die Kund:innen kriminalisiert werden. Warum es dabei nicht bleibt und warum es Sexarbeitenden schadet, erklärt Yigit Aydin im Interview mit meiner Kollegin Chris. Sie hat dankenswerterweise das getan, was sonst zu wenig passiert: Gefragt, […]
Liebe Leser*innen, gut ein Dutzend Mal hat meine Kollegin Anna seit Beginn der Ampel-Regierung beim Innenministerium nachgefragt, wie es um die Überwachungsgesamtrechnung steht. Jetzt liegt sie endlich vor. Das Ergebnis ist, kurz gesagt: Es gibt recht viel Überwachung in Deutschland. Und ziemlich uneinheitliche Kontrolle darüber. Anna hat mit dem Projektleiter über die Rechnung gesprochen. Am […]
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