Was vom Tage übrig blieb: Twitter-Blockaden, vergessene News und Gaming-Ästhetik

Ein Staatssekretär der SPD wird von einem israelischen Journalisten wegen Twitter-Blockings geklagt, seine Parteikollegin Barley verwässert den Schutz von Journalisten und Whistleblowern, inzwischen mausern sich Computerspiele nach Expertenmeinung zur Kunstform. Die besten Reste des Tages.

Dreck auf der Linse oder vorbeihuschende Vögel?

Auf Twitter ausgesperrt (Süddeutsche Zeitung)
Staatsminister Niels Annen (SPD) fand einen israelischen Journalisten lästig und blockierte ihn eben mal auf Twitter. Der Korrespondent der „Jerusalem Post“ klagt nun dagegen. Es ist nicht das erste Mal, dass dies zum Thema wird: Im Vorjahr wurde bekannt, dass deutsche Ministerien zahlreiche User nach Gutdünken blockieren. Damit greifen sie in den Zugang zu amtlichen Informationen ein – ein gefährlicher Präzedenzfall.

Top Ten der vergessenen Nachrichten 2018 (INA)
Die Initiative Nachrichtenaufklärung e. V. hat gestern wieder zehn Nachrichten oder Themen präsentiert, die in der medialen Berichterstattung 2018 zu kurz gekommen sind. Genannt waren u.a.: Portugals Wirtschafts-Comeback ganz ohne Sparen, die harten Arbeitsverhältnisse auf Containerschiffen und die humanitäre Krise im Tschad.

Pressefreiheit: Augen zu und durch (Correctiv)
Das Bundesjustizministerium hat ein Gesetz zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen geschrieben, das Journalisten und Whistleblowerinnen gefährdet. Bundesjustizministerin Katarina Barley, zugleich SPD-Spitzenkandidatin, macht kurz vor der Europawahl damit keine gute Figur.

Zivilisten in Kriegsspielen (SWR2 Wissen / MP3)
SWR2 Wissen bringt einen spannenden halbstündigen Podcast zu der Frage, wie Zivilisten im Krieg in Computerspielen inszeniert werden und welche unterschiedlichen Herangehensweisen es dabei gibt.

Computerspiele: So wertvoll wie Filmkunst (Deutschlandfunkkultur)
Computerspiele sind Kulturgut und eine eigenständige Kunstform. Die Gaming-Ästhetik beeinflusse längst schon Theater und Film, sagt der Philosoph und Spiele-Experte Daniel Martin Feige im Interview.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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