Preview #15np: Algorithmen, Transparenz und freies Wissen

Überlebt die Demokratie das Internetzeitalter? Können wir algorithmische Entscheidungsprozesse auf unsere gesellschaftlichen Bedürfnisse ausrichten? Und bekommt Berlin bald ein Transparenzgesetz? Diese und andere Fragen beantworten die Redner*innen am 13. September auf unserer Konferenz.

Hände halten Brillen, in denen sich Wald spiegelt
Die Welt klar sehen: Bei unserer Jahreskonferenz stehen Transparenz und freies Wissen im Fokus. – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Bud Helisson/netzpolitik.org

Am 13. September findet in der Volksbühne Berlin unsere sechste „Das ist Netzpolitik!“-Konferenz statt, mit der wir auch unseren 15. Geburtstag feiern. Tickets gibt es im Vorverkauf – und solange der Vorrat reicht auch am Tag selbst in der Volksbühne – für 20 Euro. Wer es sich leisten kann oder will, kann gerne die teureren Tickets kaufen und die ermäßigten Tickets in Höhe von 10 Euro damit refinanzieren.

Das Internet ist heute weltweit das wichtigste Forum der freien Meinungsäußerung, in manchen Ländern sogar das einzige. Doch der demokratische Diskurs gerät im Netz in Gefahr, sei es durch organisierte rechte Hetze, staatliche Zensur, Urheberrechtsfilter und blockierte Inhalte. Wie können wir unsere Demokratie davor schützen?

Lawrence Lessig spricht über die Rolle der Wikipedia

Lawrence Lessig
Lawrence Lessig spricht auf Einladung von Wikimedia

Dem Thema widmet sich bei unserer Jahreskonferenz eine echte Legende, Creative-Commons-Mitbegründer Lawrence Lessig.

How Democracy Survives the Internet: The lessons that Wikipedia can teach, lautet der programmatische Titel von Lessigs Vortrag um 13:30 Uhr auf der Hauptbühne. Der Professor an der Jura-Fakultät in Harvard spricht auf Einladung von Wikimedia Deutschland. Lessig ist seit den 90er Jahren ein führender Vorkämpfer für freies Wissen und Netzneutralität. Sein Diktum „Code is law“ ist zum geflügelten Wort geworden. In Berlin spricht Lessig darüber, wie freies Wissen in den Dienst der Demokratie gestellt werden kann.

Wenig später können Besucher*innen der Konferenz direkt selbst aktiv werden. Beim Workshop Netzpolitik trifft Wikipedia erzählen Lilli Iliev von Wikimedia Deutschland und Martin Kraft, aktiver Wikipedianer, wie die freie Enzyklopädie netzpolitische Themen stärker in den Fokus nehmen kann. Teilnehmer*innen können lernen, wie sie mit ihrem Können und Wissen die Wikipedia verbessern können.

In Algorithmen und KI für die demokratische Gemeinschaft redet die netzpolitik.org-Autorin Julia Krüger über ein Thema, das zugleich utopische und dystopische Reflexe auslöst. Julia Krüger skizziert in ihrem Vortrag Perspektiven einer KI- und Plattformentwicklung, die sich an den Bedürfnissen einer demokratischen Gemeinschaft ausrichtet.

Aus dem Nähkästchen der Politik plaudert Nina Galla, Referentin der Linksfraktion in der Enquete-Kommission zu Künstlicher Intelligenz. Sie spricht in Zivilgesellschaft, nein danke: Bericht aus der Enquete-Kommission KI über ihre Arbeit im Bundestag und warum sich die Politik mit der gesellschaftlichen Einbindung bei Schlüsselentscheidungen zur technologischen Entwicklung so schwer tut.

Im Wikimedia-Salon geht es ab 17 Uhr im Roten Salon um das Thema Technik als Werkzeug der Politik. Julia Krüger diskutiert mit unserer Redakteurin Chris Köver und dem Jurist und Unternehmer Christoph Kappes.

Ab 16 Uhr im Grünen Salon berichtet Arne Semsrott von FragdenStaat.de über das Ringen um ein Berliner Transparenzgesetz, für das derzeit ein Volksbegehren läuft. Semsrott, der bei netzpolitik.org regelmäßig über Informationsfreiheit und Transparenz berichtet, kämpft seit Jahren für die Ausweitung von Auskunftsrechten für Bürger*innen, die nicht zuletzt investigative Arbeit von Journalistinnen und Journalisten um so vieles leichter machen.

Im Foyer der Volksbühne gibt es unter anderem eine kleine Ausstellung von „We need to talk, AI“ zu sehen.

Das ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt aus unserem umfangreichen Programm, das am 13. September auf bis zu vier parallelen Bühnen in der Volksbühne stattfinden wird. Ihr könnt gerne einen Blick ins komplette Programm werfen.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

0 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.