Seit Juli 2016 darf ich den Bereich „Internet“ im ZDF-Fernsehrat vertreten. Was liegt da näher, als im Internet mehr oder weniger regelmäßig Neues aus dem Fernsehrat zu berichten? Eine Serie.
Seit heute führen Suchanfragen nach ZDF-Inhalten in der ARD-Mediathek und umgekehrt nicht mehr ins digitale Nirvana. Stattdessen wird ein Balken mit einem Link zum Suchergebnis in der jeweiligen Schwester-Mediathek eingeblendet.
Eine gemeinsame Ergebnisliste gibt es also vorerst noch nicht. Zum Stand der vernetzten Suche heißt es in der gemeinsamen Erklärung von ARD und ZDF:
Insgesamt haben die Sender über 200 Formate und Suchbegriffe ausgetauscht. Die vernetzte Suche ist zunächst nur im Browser-gestützten Angebot verfügbar, nicht in den Apps.
Dieser Suchbalken ist ein kleiner Schritt hin zu einer stärkeren Verschränkung der öffentlich-rechtlichen Angebote, aber gleichzeitig ein wichtiger symbolischer Akt: Die hermetisch voneinander abgeschlossenen Sender-Silos werden damit endlich online aufgebrochen. Seit 1. Mai diesen Jahres ist es den öffentlich-rechtlichen Anstalten erlaubt, ihre Angebote stärker zu verlinken und so „als einen großen, durchlässigen und intelligenten Kosmos“ erlebbar zu machen – so ZDF-Intendant und ARD-Vorsitzender in einem Gastbeitrag in der ZEIT.
Gleichzeitig dokumentieren die Verschränkung mittels Banner und der Ausschluss von Apps, wie technisch und organisatorisch voraussetzungsreich eine solche stärkere Verlinkung von Inhalten selbst bei vergleichsweise simplen Funktionen wie einer Stichwortsuche ist. Umso relevanter wird deshalb sein, wie die redaktionelle Verschränkung im Nachrichten-, Magazin- und Dokumentationsbereich aussehen kann.
Erster Prüfstein dafür wird der für 2020 angekündigte Relaunch des ZDF-Nachrichtenangebots von heute.de sein. Als nächste Schritte sind bereits ein gemeinsamer Login sowie die Verschränkung mit Partnerprogrammen wie 3sat oder Arte angekündigt.
Wenn es jetzt denn endlich den Versuch gibt, die Mediatheken übergreifend zu durchsuchen, dann wäre die Zusammenlegung aller(!) eigentlich der vernünftigste Schritt.
Jede Sendeanstalt ist für ihre Inhalte verantwortlich, aber es gibt endlich eine einheitliche Struktur und es könnte Serverkapazität gebündelt werden.
Vor dem Hintergrund der erneut empfohlenen Erhöhung des Rundfunkbeitrages ist jedes Einsparpotential gerechtfertigt.
An Mediathekview (https://mediathekview.de/ und https://mediathekviewweb.de/ ) führt trotzdem kein Weg vorbei zur Befreiung von Inhalten von Mediatheken des öffentlichen Rundfunks!!!