Trollitik – Shitstorms im ZDF

Auf ZDFinfo läuft heute um 17:50 Uhr die Kurzreportage Trollitik. Da das dort niemand schaut, wurde der 14 Minuten lange Beitrag vorab auch schon in die Mediathek gepackt.

Der miese Ton im Netz zieht immer weitere Kreise und macht vor keinem Halt. – auch nicht vor Politikern. Ist das wirklich Kommunikation zwischen Bürgern und Gewählten – oder eher das Gegenteil davon?

Hier klicken, um den Inhalt von Maps Marker anzuzeigen.

Mit dabei sind u.a. Marina Weisband, Volker Beck, Ansgar Heveling und ich wurde auch dafür interviewt.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

23 Ergänzungen

  1. Jetzt mal ein Lob, der Beitrag ist wirklich sehr visuell anregend und fantasiereich gebaut. Es gibt keine autoritativen Sprecher aus dem off, keinen „Gegner“, alle kommen gut weg und wirken sympathisch. Ich wünschte Fernsehen wäre immer so freundlich. Praktisch, wenn das Böse dort draußen im Netz lauert. Da sind wir alle die Guten!

    Es gibt ’nen einfachen Trick: Einfach die Diskussion ein wenig „technischer“ und weniger populistisch machen. Dann kommen nur noch die Leute, die sich beschweren, dass sie nichts kapieren, weil das so schwer verständlich sei. Auf Nachfrage dann noch einmal erklären.

  2. Schöner Beitrag.
    Was ich wirklich toll finde, ist die Bewertung von Kommentaren.
    Damit habe ich die Erfahrung gemacht, dass man geistreiche Kommentare bei populären Themen auch noch wahrnimmt, da sie hervorgehoben werden.
    So freue ich mich z.B. über positiv bewertete Kommentare bei Youtube.

    Wäre das nicht auch was für Netzpolitk.org?

  3. Hab mir das Video jetzt nicht angesehen (da kann ich gleich den Fernseher einschalten). Aber stimmt schon, es sollten sich alle Seiten etwas zurücknehmen.

    1. Ähm, es geht dabei nicht um Filter á la Zensursula, sondern um die eigenen persönlichen Filter an Hand derer man z.B. seine twitter-Timeline aufbaut.

    2. Wo ist der Unterschied zu Filter á la Zensursula, Filtern bedeutet immer Ausblenden des Problems nicht Bewältigen.
      Wenn es überhaupt ein Problem gibt denn für mich sind eher Politiker und andere mediale Selbstdarsteller die Übertrolle welche uns jeden Tag in allen Medien nerven.

      1. Der Unterschied ist, dass ich mir gar nicht alles reinziehen kann, was so rumschwirrt. Dafür ist es viel zu viel. Stattdessen kann ich das Herausfiltern, was mich interessiert

        Allerdings gebe ich dir darin recht, dass es problematisch ist, wenn alles ignoriert/herausgefiltert wird, was den eigenen Meinungen widerspricht oder was man einfach nicht hören will, weil man ein Problem ignorieren will. Allerdings besteht auch hier ein großer Unterschied dazwischen, ob jemand das persönlich für sich entscheidet oder ob die Politik einem die Informationen vollständig unzugänglich macht.

      2. Unser Gehirn blendet die allermeisten Dinge im normalen Alltag aus und es fragt vorher nicht um Erlaubnis ;)

        Was technische Filter angeht, so ist hier ein himmelweiter Unterschied zwischen Filtern, die Ich bewusst und nach meinen Kriterien setzte (und damit auch verändern kann, ausschalten kann, etc.) und Filtern, die Dritte mit über stülpen; sei es bspw. Zensursula (= Staat filtert), die Facebook Timeline (= Facebook filtert) oder die Google-Suche (= Google filtert).
        Über letztere habe ich keine Kontrolle. Ich weiß nicht, was gefiltert wurde. Ich habe kaum eine Möglichkeit, es herauszufinden. Ich kann sie nicht verändern.

    3. Oh backe, der Schock saß so tief,
      da hab ich diesen Kommentar wohl psychisch gefiltert.

      Apropos Filter… wo is der Kaffee …

      Mit verpennten Grüßen,
      yt

  4. Autsch, soviele kluge Sachen gesagt und dann dies:

    Wenn wir das Medium Internet nutzen, dann sollten wir auch alle seine Möglichkeiten nutzen und eine der größartigeren Möglichkeiten des Internets ist dass Filtern

    Ich hab erst gedacht, Frau von der Leyen spricht da. Aber dann, im Kontext des gesagten dachte ich, Edeltroll, Bewahrer des Internets und Hüter der heiligen AOL Gratis CD, heute mal kein Shitstorm.
    Nur ein klein wenig Popelrollen zur Deeskaltation.

    Was hätte man mit einem FDP Politiker gemacht, wenn er sowas gesagt hätte?
    … den hätte man an seinen Nasenhaaren durch eine ISDN Leitung gezogen.

    Mit drolligen Grüßen,
    yt

    1. Die spannende Frage ist ja, wer filtert. Wenn ich das mit meinem eigenen Anschluss mache, ist das mein Problem. Und wer hat noch eine Mailbox ohne Spamfilter?
      Trotzdem hat der Satz auch bei mir erst mal Magenkrämpfe ausgelöst.

      Und das beste (und vielleicht einzige) Mittel gegen Trolle ist ein Filter im eigenen Kopf (aka Dickes Fell). Dumme Sprüche von anonymen Hanseln tangieren mich nur peripher. Eine anonyme Aussage hat keine inhärente Autorität, sie muss für sich selbst stehen können. Wer sich von einer „IP“ beleidigen lässt, dem ist nicht mehr zu helfen.

    2. Genau .. auf den Zusammenhang / Kontext kommt es an.

      Wenn Du nicht filterst .. ersäufst Du in Informationen. Bist schon verrückt .. wirst vielleicht wahnsinnig, was nicht schlimm (bösartig) zu sein braucht (Wahnsinn!) http://www.patverfue.de/registrieren

      Aber wenn Du ‚die Dinge‘ für Dich sortiert haben möchtest, um ‚Macht‘ über sie haben zu können, sie (wenigstens für Dich) kontrollieren möchtest, dann filterst Du .. und:

      Filtern ist nicht Zensur .. Filtern ist ein Sortieren.
      Zensur ist, wenn Du Gefiltertes verwirfst oder (anderen) vorenthältst.

      1. Filtern ist Trennen oder Spalten. ‚Man muss nicht‘, aber es könnte von Vorteil sein, vorher zu wissen, wie ‚die Dinge‘ wieder zusammen zu bringen sind – sich fügen können.

        Komplizierte ‚Dinge‘ lassen sich (wie vorher) wieder zusammen setzten.
        Komplexe ‚Dinge‘ unterliegen einer gewissen Dynamik (dynamische System) – Selbstorganisation oder (politsch neutral) Autoorganisation: Der Schlüssel liegt im Auto ;-)

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.