Die Enquete-Kommission „Netzpolitik und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestages tagt heute zwischen 13-16:00 öffentlich. Inhaltlich wird es u.a. um das Thema Netzneutralität gehen, aber es wird sicherlich noch genug Formales dabei sein. Von der Sitzung gibt es einen Stream im Angebot von bundestag.de.
Die 17 Abgeordneten und 17 Sachverständigen beschäftigen sich unter anderem mit dem Für und Wider einer gesetzlichen Festschreibung der neutralen Übermittlung von Daten im Internet, unabhängig von Absender oder Inhalt.
Das Kernanliegen der Netzneutralitätsdebatte ist: Sollte man Netzbetreibern die Möglichkeit geben, Technologien wie Deep-Packet-Inspection zum reinschauen in den Datenverkehr zu nutzen? Oder sollen Nutzer bestimmen können, wie sie das Netz nutzen? Brauchen wir Regeln, die Netzbetreibern verbieten, Anwendungen und Services zu blockieren oder auszuschließen? Meiner Meinung nach brauchen wir diese Regeln, um die Offenheit des Netzes zu erhalten und Innovation möglich zu machen.
Da Netzneutralität für viele etwas schwammig ist, habe ich vergangene Woche mal einen Definitionsvorschlag veröffentlicht, was denn ein neutrales Netz ausmacht.
dpa-Meldung:
(Achtung)
Die angekündigte Berichterstattung zur Sitzung der Enquete-Kommission Internet entfällt =
dpa
Der Stream läuft. Politiker sowie Abgeordnete der Netzwelt („Experten“) betreten den Raum und richten sich ein. Beginn offensichtlich in wenigen Minuten. (13:05 h)
Es wird nicht einfacher für Webseitenersteller und Dienstanbieter, wenn man erst einen Provider davon überzeugen muss, seinen Dienst durchzureichen bevor man ihn der Bevölkerung anbieten kann. Das wäre dann ja wie im Supermarkt, dem man ein Gebühr entrichten muss, nur damit mein Produkt in seinem Regal steht :)
Aufruf verbreitet in der INTERNET:
[Wirren Text gelöscht, hat mit Debatte nichts zu tun]
@4. ziegfried: Hm – ein ganz neuer Aspekt zur Netzneutralität.
So hatte ich das Thema noch gar nicht betrachtet ;-)
Wenn man einem Mitglied der Kommission den Link auf den Definitionsvorschlag von Markus zuschickt, wird man angeblafft, ob Herr Beckedahl als einziger die Definitionshoheit über das Thema habe…
War ja mal sehr erhellend, zu sehen, wie da argumentiert wurde:
„FDP-Sachverst. Gersdorf fordert, Netzneutralität Markt regulieren zu lassen. FDP-Sachv. Padeluun widerspricht“
und von der CDU/CSU-Fraktion gibt es, bei einer Debatte über Netzneutralität, nur ein UMTS-WLAN mit 5GB Traffic
http://twitter.com/hildwin/statuses/16146226767
Hat da jetzt der Markt oder der Marktteilnehmer versagt?* Naja, ihr habt ja bald euer eidg-WLAN. Hoffentlich ist es dann Netzneutral ;-)
*kleiner Tipp: Wenn der Markt bei der Selbstregulierung nicht versagt hätte und weiterhin versagt, dann hätten wir die Diskussion um Netzneutralität erst gar nicht.