Die Frankfurter Rundschau hat die SchülerVZ-Geschichte mit den Datenlecks als Rückblick zusammengefasst: Unter Beobachtung.
Das heißt im Klartext, dass es noch bis vor einem Monat für jeden, der die Grundkenntnisse des Programmierens beherrscht, möglich war, an die Profildaten aller VZ-Nutzer zu gelangen. Problemlos. Es ist deshalb davon auszugehen, dass weit mehr Menschen im Besitz der Daten sind, als bisher angenommen.
Heutzutage ist sich offensichtlich noch nicht jeder darüber klar, dass die Veröffentlichung von Fotos oder privaten Gedanken im Internet nicht der Bekanntgabe in einem handgeschriebenen Poesiealbum gleicht.
Natürlich sind die Sicherheitslücken im Netzwerk bedenklich, jedoch sollte sich jeder über die Risiken bewusst sein, wenn er Dateien hochläd.
„Was ist, wenn sich ein Pädophiler dort anmeldet?“
Och, Markus, musst Du ernsthaft auf diesen „Argumentations“zug aufspringen — nur um eines vermuteten Schockeffektes wegen?
Was ist denn nun, wenn sich ein Pädophiler dort anmeldet?
Derlei offen in den Raum gestellten, möglichst bedrohlich wirkenden, Fragen tragen aber auch rein gar nichts zu einer sachlichen Betrachtung der Problematik bei.
Sehr schade.
Ich sehe das auch weniger als ein Problem von den VZs als viel mehr mangelnder Aufklärung der Nutzer darüber, dass die Sachen, die dort veröffentlicht werden, eben tatsächlich *öffentlich* sind.
Was ich SchülerVZ ankreide, ist die Sache mit dem (psychisch Kranken?), der dann in Haft kam und sich dort getötet hat.
Ich bin bisher weder bei SchuelerVZ angemeldet gewesen, als ich noch ein Schüler war, noch bei StudiVZ, seit ich Student bin.
Ich habe aber einen Jabber-Account, bin in verschiedenen Uniforen unterwegs und habe sogar eine Mailadresse.
Bisher habe ich glaube ich nicht soo viel verpasst. ;)
Lässt man die technische Seite dieses Einzelfalles einmal außen vor, bleiben doch erhebliche Zweifel an der Berichterstattung darüber.
SchülerVZ ist sicherlich kein Einzelfall und auch in mindestens einem anderen Holtzbrinck-Ableger musste der zuständige Datenschutzbeauftragte eingreifen.
Die sich anfangs überschlagende Berichterstattung in den Medien verendete in den Kommentaren dazu und wurde letztendlich ganz eingestellt.
Golem.de, ebenso, wie Schüler-VZ unter dem Dach von Holtzbrinck, redete sich in den Kommentaren zur Berichterstattung angesichts massiver Kritik der Leser damit raus, dass sie ausdrücklich darauf hingewiesen haben, ein Holtzbrinck-Ableger zu sein. Das entbindet sie ja wohl nicht von einer objektiven Berichterstattung, die letztendlich auch dort eingestellt wurde.
Am 13.11.2009, 17:08, meldet heise online, dass der Rechtsanwalt Ulrich Dost Strafanzeige gegen Mitarbeiter des Community-Betreibers VZnet Netzwerke wegen des Verdachts der „falschen uneidlichen Aussage“ gestellt hat.
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Im Blog der VZ-Gruppe lautet der letzte Eintrag zu diesem Thema „Wir haben heute aus der Presse von den Anzeigen erfahren. Aktuell liegen uns die Anzeigen noch nicht vor. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns deshalb hierzu nicht äußern können. Wir werden die Vorwürfe in den nächsten Tagen prüfen.“ Dieser Beitrag wurde geschrieben von michael am 13. November 2009 um 18:31 Uhr.
Danach ist Funkstille.
Mich, ganz persönlich, würde es schon interessieren, wie das Verfahren ausgegangen ist und ob aus dieser Geschichte wirklich Konsequenzen gezogen wurden.
Für mich bleibt ein ganz schlechter Beigeschmack in Sachen Datenschutz und objektivem Journalismus. Wenn die großen sozialen Netzwerke das schon nicht in den Griff bekommen, wie mag es dann erst bei den kleinen sein?
Ist doch nichts neues das VZ und Co „offen“ sind. Von myspace kursieren doch auch haufenweise Nutzerdaten im Netz.
Und zum Thema Pädophile: VZ und Co müssen dringend! mit Stop-Schildern versehen werden um die armen Kinder zu schützen!
Davon ab haben wir doch alle was gelernt: Es gibt keine Sicherheitslücken bei VZ und Co. Es sind nur Sicherheitslücken wenn VZ und Co zugeben das es welche waren. Und solange das nicht der Fall ist sind VZ und Co sicher.
@Simon: MySpace wirbt aber nicht mit besonders gutem Datenschutz und dem Versprechen, dass die Daten (innerhalb von SchülerVZ) gut aufgehoben sind.
Ich geh jede Wette ein, dass noch mehr, nicht veröffentlichte, Sicherheitslücken vorhanden sind.
http://www.dost-rechtsanwalt.de/pressemeldung-strafanzeige-gegen-mitarbeiter-der-vz-net-netzwerke-ltd.html
14.11.2009 @ Markus per E-Mail gesendet um 18:17 Uhr.
Seit dem nix hier. Hat mich auch gewundert.
Vielleicht ist Markus überlastet? Das mag ich nicht beurteilen. Vielleicht wächst Ihm die Seite hier auch langsam über den Kopf. Bei den ganzen Terminen könnte ich dat durchaus verstehen. Aber ich sage es jetzt mal wie ich es denke. Markus, mach nicht kaputt was Du hier aufgebaut hast. Nicht Masse. Denke nach.
Sei weiterhin schlau. Es ist schön im Rampenlicht zu stehen, aber verliere nicht das Ziel aus den Augen. Ein Hefe im „Kölsch“ ist nett und auch „Skeschers“ haben wat… In diesem Sinne.
Rechtsanwalt Ulrich Dost teilt auf Anfrage am 04.12.2009 mit:
„Es gibt derzeit nichts neues zu berichten. Das ist nun Sache der Staatsanwaltschaft.“