OECD-Konferenz zu „Digital Content“

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veranstaltet heute und morgen in Rom eine Konferenz über die Zukunft der digitalen Wirtschaft“. Im Mittelpunkt der Diskussion über “Digital-Content – Creation, Distrubution and Access“ stehen die gesetzliche Regulierung von Kopierschutzsystemen sowie die Ausgestaltung von VerbraucherInnen Rechten in der digitalen Welt.

Monika Ermert schreibt im Heise Newsticker:

„Bevor die Umgehung von DRM-Systemen unter Strafe gestellt werden soll, sollte diese gesetzlich reguliert werden,“ forderte Jamie Love, Direktor des Consumer Project for Technology (CPTech). Die rund 350 Konferenzteilnehmer sollten sich einmal eine Welt vorstellen, in der das digitale Rechtemanagement perfekt funktioniere. Da alle bislang von der Existenz digitaler Inhalte profitiert hätten, warb Jamie Love, Direktor des Consumer Project for Technology für einen völkerrechtlichen Vertrag über den Wissenszugang, wie ihn derzeit verschiedene Entwicklungsländer im Rahmen einer Reform der World Intellectual Property Organisation (WIPO) fordern.

Das Berkam Center for Internet & Society an der Harvard Law School hilft bei der Navigation durch die Readings der 350 KonferenzteilnehmerInnen:

If you are interested in questions concerning digital media, please check out the conference’s „background reading,“ which includes reports on music, scientific publishing, the online computer and video game industry, and mobile content.

In einem Interview mit Urs Gasser sagt der Rechtsexperte der Harvard Law School über sein Panel „new user habits and social attitudes“:

I think the common denominator is that we are really seeing a move towards a more participatory information environment where users are no longer passive receivers of information.

We are increasingly much more interactive, we participate in the production of different things, like open source software, which is a huge phenomenon with large-scale contributions by amateurs. Another example is Wikipedia, peer-produced content as a new mode of how we produce knowledge or entertainment.

Den KonferenzbesucherInnen wird im Hinterkopf auch der Gedanke an die dieses Jahr zu verhandelnde Erneuerung des Broadcasting Treaty der World Intellectual Property Organization (WIPO) nicht fehlen: Ob ihnen eher nach DRM für DVB oder der letztes Jahr zurückgewiesenen und wieder auferstandenen Forderung nach einer „Broadcast Flag“ ist lässt sich schwer einschätzen.

Die Meldung auf Heise stellt voran, dass der Stratege eines Werbe- und PR-Dienstleisters auf der Auftaktveranstaltung sagte:

Während die rasante Zunahme digitaler Inhalte eine Gefahr für traditionelle Medien und Vertriebswege ist, bietet sie vor allem Chancen für Newcomer.

Ob er dabei auch an „Newcomer Countries“dachte, ist nicht überliefert.

Markus hat im vergangenen November mit Jamie Love ein 28 Minuten langes Podcasting-Interview (Hier als OGG) zum Thema „Access to Knowledge“-Völkervertrag gemacht.

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