Was war das für ein ewiges Hin und Her. Und dann ging es auf einmal doch ganz schnell – es war ja auch langsam zu peinlich. Unter enquetebeteiligung.de findet sich, umgesetzt von Liquid Democracy, nun eine Beta des Tools Adhocracy zum Einbezug der Bürger in die Komission als „18. Sachverständiger“
Damit sich möglichst viele Bürger gut organisiert und mit dem Ziel der besten gemeinsamen Texte einbringen können, hat die zuständige Enquetekommission des Bundestages ein neues Tool aufgesetzt. Die Beteiligung der Bevölkerung als „18. Sachverständigen“ stellt eine neuartige Form der Teilnahme dar. Durchdacht und doch noch experimentell soll hier aus dem Wutbürger ein Mutbürger werden.
Bisher gibt es allerdings nur eine der 12 Projektgruppen, und zwar die mit dem Titel „Demokratie und Staat“ – Themen wie „Netzneutralität“ und „Urheberrecht“ traut man dem Internet anscheinend noch nicht zu. Ich hoffe, dass sich das bald ändern wird.
Also, liebe „Mutbürger“ (was auch immer das sein soll): Hier geht es lang.
Na geht doch!!
Danke an alle, die dazu beigetragen haben!
Dass die anderen Projektgruppen noch nicht freigeschaltet sind liegt ganz einfach daran, dass darauf gewartet wird, dass die Projektgruppen in der Enquete beschließen, ihre bisherigen Ergebnisse herauszugeben.
Eine Diskussion ohne die Anbindung an das Arbeitsprogramm der Enquête ist natürlich nicht sinnvoll. Zum Beispiel bringen uns tolle Handlungsempfehlungen im Bereich Netzneutralität gar nichts, da wir bisher im Bereich der Bestandsaufnahme und Situationsbeschreibung usw. tätig sind.
Sprich: es geht derzeit in den meisten Arbeitsgruppen nicht darum, Forderungen aufzustellen; sondern es geht darum erst einmal die Situation zu beschreiben und mögliche Handlungsoptionen zu sammeln. Die Handlungsempfehlungen kommen dann ganz zum Schluss.
Daher ist es sinnvoll, dass die Arbeit anhand der vorhandenen Texte begonnen wird.
Aber ich denke, dass die AGs in der jeweils nächsten Sitzung beschließen werden, auch beim 18. Sachverständigen zu starten. Freitag ist Urheberrecht dran, Montag Netzneutralität.
Sicherlich wird es beim Durchlesen der Projektgruppen-Liste vielen in den fingern zucken und man würde gerne auch zu noch nicht aktiv arbeitenden Projektgruppen inhaltlich Eingaben machen.
Aber es ist ja nicht so, dass wir nicht an vielen anderen Orten über alle möglichen Aspekte des digitalen Lebens diskutieren würden. Um die größtmögliche Wirkung und kollektive Tatkraft zu erzeugen, ist eine zeitliche Orientierung an der Enquete-Arbeits im Partizipations-Tool empfehlenswert.
Und wie man am Guttenberg-Plagiats-Wiki gesehen hat, ist forcierte Arbeit immer am erfolgreichsten.
Ich freue mich auf jeden Fall auf diesen Versuch, die vermeintlich etablierten konstitutionalisierten Formen der Machtausgestaltung durch die konkrete Mitarbeit des konstitutionierenden Souveräns – dem Bürger, dem einzelnen Mensch zu ergänzen.
Dies ist ein große Herausforderung für die Community. Ich bin sehr gespannt, wie sie genutzt wird.
Ohohoh, das wird teuer! Oder hat die Kommission die Spende vom CCC angenommen?
Was ich noch nebenbei einwerfen wollte: Wenn ich mich recht erinnere sollte die Enquête-Kommission ein Jahr lang bestehen. Ich weiß auch nicht mehr genau wann sie berufen wurde, aber ich wollte mal darauf hinweisen, dass das alles zeitlich begrenzt ist.
Und ich weise deshalb darauf hin, weil Alvar schreibt, dass in einigen Bereichen noch
diskutiert werden etc.
Will sagen: Lasst euch nicht hinhalten.
Und die Regierung kann sich damit brüsten den Antrag eingebacht zu haben.
so ist Politik.
Das auf der Webseite wenig (oder keine?) Berichte zu bekommen sind ist schade (oder bisher war es so). Es ist zwar ganz nett zu wissen welche Tagespunkte anstehen und dann das kurze Sitzungsprotokoll einzusehen. Aber inhaltlich kommt man als Beobachter nur weiter, wenn man eben die Inhalte der Arbeit auch mal sieht.
Wenn es dann Situtationsbeschreibungen sind ist das ja in Ordnung. Ich erwarte ja keine Handlungsempfehlungen nach erst 30 % der Arbeit.
@Deus
Ein Jahr? Ich dachte so ein Kommission läuft ca. 4 Jahre und liefert den nächsten Regierung einen Bericht.
Wieso ging das denn plötzlich so schnell?
Warum eigentlich immer diese Anglizismen?
Ganz ehrlich, den tollen „Netizens“ mag das ja
gefallen. Es schließt aber immer noch einen
großen Teil der Bevölkerung schlicht aus. Digitale
Spaltung — ein Sprachproblem?
Mal ein eAnmerkung.
die Plattform wird / kann ähnliche Probleme verursachen wie z.B. Facebook.
Vor allem wenn man einsehen kann: X war gegen Vorschlag Y, oder X hat sich für themen Z interessiert, usw.
Mit der Zeit hat man ein schönes Personenprofil zusammen. Alles mit echten Namen und unter dem Deckmantel einer öffentlichen Institution.
Da soll die Aigner mal hinter kommen.
wer sich über Google streetview und Facebook aufregt muss hier fast tod umfallen (wenn es denn die Masse erreicht).
Also wenn das funktionieren soll dann braucht es Suchbegriffe die jeder kennt und schreiben kann …
„Adhocracy“
„Enquete“
Wie sollen denn damit die Bürger erreicht werden …