„Macht Google gemeinnützig!“

Hauptquartier von Google in Mountain View, Kalifornien, USA (Symbolbild) CC-BY 2.0 Shawn Collins

Johnny Häusler fordert, Google gemeinnützig zu machen. Seine Idee entstand nach einer Debatte mit Googles Vize-Präsidenten. Vergangene Woche lud der Internet-Konzern Vertreter aus der Presse und Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen zu einer Diskussionsrunde mit seinem „Chief Internet Evangelist“ Vinton Cerf ein.

Ad-Systeme spielen zwar Tonnen von Geld ein, doch für Nutzer*innen haben sie längst das Internet kaputt gemacht. Konstantes Tracking hat uns uns die Online-Privatsphäre genommen und unsere Smartphones in Überwachungswerkzeuge verwandelt, selbst wenn es „nur“ für Ads genutzt wird. Wir brauchen bessere Geschäftsmodelle, die vielleicht nicht mehr ganz so viel Geld einspielen, dafür aber der Allgemeinheit besser dienen. […]

Den Giganten in ein Non-Profit-Unternehmen zu verwandeln, würde nicht alle Probleme lösen. Aber es würde das Spiel völlig neu gestalten, denn die Motive von Google würden sich komplett verändern. Mit google.org investiert der Konzern bereits in gemeinnützige Organisationen und Initiativen. Warum wird es also nicht selbst eine?

Häusler ist Gründer des Blogs Spreeblick und der Konferenz re:publica. Eine ausführlichere Version des Artikels erschien zudem in englischer Sprache auf Spreeblick.

7 Ergänzungen

  1. Das Gute an Ads ist, dass sie das Netz für alle öffnen. Wenn z. B. jeder wegen Paywalls nur noch die Online-Magazine und -nachrichten liest, für die er bezahlt, kapselt er sich nur noch mehr in seine Filterblase ein, weil ihm keine Artikel mehr mit Gegenargumenten zur Verfügung stehen.

    1. Die Idee, das Infrastruktur non-profit und gemeinschaftlich/genossenschaftlich/kommunal betrieben wird ist ja nicht neu. DE-CIX, der größte der Internetknoten in DE wird von einem Verein betrieben. Die IETF die im Endeffekt über Standards entscheidet ein loser Verbund von Interessierten, die ICANN ist privat und non-profit etc. Auch werden viele Dienste von Freiwilligen betrieben -> siehe Wikipedia.

      Google ist (siehe Geschäftsbericht) eine Werbeagentur die nebenbei eine Suchmaschine und andere Webdienste anbietet.

      Google (komplett) zu vergesellschaften wird nicht passieren, aber eine Suchmaschine zusätzlich zu haben die eben nicht dazu da ist Werbung zu verkaufen, wäre schon schön.

      1. und ich vergaß: Die Glasfaservollverkabelung, auf die wir in DE warten wird nicht von Privatunternehmen getätigt werden, sondern kommunal und teil-staatlich. Weil man mit Infrastruktur nur langfristig überhaupt Geld verdienen kann.

        1. Infrastruktur muss überhaupt kein Geld verdienen, sie muss nur kontinuierlich ausgebaut und verbessert werden. Sonst kauft jemand ein Netz und quetscht es aus, ohne Mehrnutzen.

  2. Bullshit, enteignen und verstaatlichen.
    Und dann eine große deutsche Firewall um Deutschland herum, damit niemand eine andere, komerzielle Suchmaschine nutzen kann.
    Oder besser noch, der katholischen Kirche überschreiben… anders als böse Unternehmen die nur auf den Profit aus sind ist diese Organisation schon seit 2000 Jahren gemeinnützig…

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