Wenn man aufs Einhorn klickt, fliegen Bonbons durchs Bild: Der Entwickler Christoph Fuchs hat eine Website aufgesetzt, die spielerisch an das Thema Datenschutz heranführt. Auf smartphone-dont-spy.de findet sich eine Art punktegetriebene Schnitzeljagd, die Nutzer*innen anhand ihrer jeweiligen Sicherheitsbedürfnisse durch eine Reihe von Aufgaben führt wie: Smartphone verschlüsseln, die wichtigsten Logins auswendig lernen oder Geräte mit Nagellack versiegeln. 100 Punkte gibt es direkt zu Beginn, denn die wichtigste Aufgabe ist mit Besuch der Seite schon gelöst: „Du interessierst dich für deine Sicherheit“.
Die Seite ist inzwischen seit einem Jahr online, kürzlich hat das Projekt, das einst unter dem Namen „Smartphone halt’s Maul“ an den Start ging, seinen aktuellen Namen bekommen („Smartphone don’t spy“). Fuchs nennt es einen „Versuch etwas Licht in das Dickicht aus Einzelmaßnahmen, Halbwissen und Mythen zu bringen.“
Für jedes Threat-Model ist etwas dabei
Neben der Schnitzeljagd gibt es auch die Möglichkeit, sich die wichtigsten Sicherheitstipps als Handout anzeigen zu lassen. Wesentlich unterhaltsamer ist allerdings die gamifizierte Version. Da bekommt man dann zum Beispiel auch in einer Statistik veranschaulicht, zu wieviel Prozent man die Aufgaben aus Themenbereichen wie „Journalismus, Regimekritik und Exil“, „Werbung und Marketing“ oder „Apps und Betriebssystem“ schon bewältigt hat.
In diesem gamifizierten IT-Sicherheitsseminar kann man auch lernen, wo man seine Backups am besten lagert, wie eine Blickschutzfolie funktioniert und wie man sein Telefon am besten auf Grenzübertritte vorbereitet. Das Maßnahmenbündel, das Fuchs zusammengestellt und zu diesem Spiel verwoben hat, ist wirklich sehr umfassend. Durch die Auswahl persönlich zugeschnittener Themenbereiche, die mit dem jeweiligen Threat-Model korrelieren, ist die Masse der Tipps aber dennoch nicht überfordernd.
„Das gesammelte Wissen weiter verbreiten“
Fuchs hat das Projekt aufgesetzt, um die vielen möglichen Maßnahmen und Tipps zum Datenschutz für sich selbst besser sortierbar zu machen. „Nun will ich das gesammelte Wissen darüber weiter verbreiten“, schreibt er an netzpolitik.org. Da unterstützen wir ihn natürlich gern, denn die Seite ist nicht nur hochinformativ, sondern auch noch sehr unterhaltsam. So spielerisch leicht wird man sonst nicht an das komplexe Thema herangeführt.
Das Projekt Smartphone don’t spy läuft unter einer Open-Source-Lizenz, wer will, kann es auch direkt über Codeberg selbst mit weiterentwickeln.
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