Was vom Tage übrig blieb: E-Privacy, Snowden-Archiv und Huawei-Betriebssystem

Europäischer Datenschutzausschuss fordert ambitionierte E-Privacy-Verordnung. Zugang zu Snowden-Archiv wird beendet. Huawei entwickelt eigenes Betriebssystem. Facebook möchte zukünftig die Privatsphäre respektieren, lässt aber Nazi-Fanseiten zu. Die interessantesten Reste des Tages.

Das Wetter bleibt wohl auch übers Wochenende bescheiden.

Europäischer Datenschutzausschuss fordert ambitionierte E-Privacy Verordnung (Bundesbeauftragter für Datenschutz, 3 Minuten)
Das höchste Gremium europäischer Datenschützer zeigt sich unzufrieden damit, dass die EU-Staaten die E-Privacy-Verordnung verschleppen. Das Gesetz soll Nutzer bei der Online-Kommunikation vor Tracking schützen. Doch die Staaten bemühten sich nicht um inhaltliche Fortschritte, sondern versuchten stattdessen, das angestrebte Datenschutzniveau abzusenken, klagt der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber.

The Intercept Shuts Down Access to Snowden Trov (Daily Beast, 4 Minuten)
Die Webseite „Intercept“ hat den Zugang zu den von Edward Snowden gelakten Daten beendet. Weiter berichtet der „Daily Beast“, dass das Unternehmen zudem Forscher entlassen wolle, die mit der Pflege der Snowden-Dokumente beauftragt waren.

Two Of Facebook’s Top Execs Are Leaving After The Company Announced A New Vision (BuzzFeed, 5 Minuten)
Facebook-Chef Mark Zuckerberg kündigt an, seine Plattform stärker auf den Schutz der Privatsphäre auszurichten. Dahinter steckt vermutlich der Versuch, unerwünschte Inhalte auf der Plattform wie Desinformation und Hate Speech in den Bereich privater Chatnachrichten zu verschieben, wo Facebook keine Verantwortung übernehmen muss. Nun verlassen zwei führende Mitarbeiter die Firma. Buzzfeed berichtet, dass es intern Zweifel am neuen Kurs der Firma gibt.

Facebook: Biete SS-Spielzeug, Naziembleme oder Ausweise der Hitlerjugend (Zeit Online, 6 Minuten)
Trotz zahlreicher Verbote wie Hass gegen Minderheiten oder Werbung für terroristische Organisationen gibt es zahlreiche Nazi-Fanseiten auf Facebook, auch der Markt für Nazi-Artikel floriert. Henrik Merker berichtet für Zeit Online, dass Facebook kaum etwas dagegen unternimmt.

Huawei confirms it has built its own operating system just in case US tensions disrupt use of Google’s Android (South China Morning Post)
Huawei hat bestätigt, dass es ein eigenes Betriebssystem entwickelt hat. Für den Fall, dass die Spannungen mit den USA weiter zunehmen, wäre der Konzern nicht mehr von Android abhängig.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

0 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.