Netzpolitischer Wochenrückblick KW 2: Doxing und Danke!

Im Doxing-Fall gibt es paradoxe Stellungnahmen der Behörden zur Motivation des Täters. In Brandenburg hat man festgestellt, dass Kleinvieh auch Mist macht und man mit Staatstrojanern eher Viehdiebe als Terroristen jagen würde. Und in eigener Sache: Danke für Eure Spenden im Jahr 2018!

Ein kleines Lama mit einer Warnweste auf einer Wiese
Das neue Jahr ist noch etwas wacklig auf den Beinen. – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Jen MacHarg

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Das Doxing Drama

Nachdem Ende der letzten Woche die Veröffentlichung persönlicher Informationen über viele PolitikerInnen, JournalistInnen und andere Personen des öffentlichen Lebens in aller Munde war, versuchten BKA und Innenministerium in dieser Woche, dem Vorfall auf den Grund zu gehen. Paradoxing dabei: Obwohl der Täter durch politische Statements der Betroffenen motiviert war, wird seine Tat nicht als politische Straftat eingestuft. Den Ernst der Lage versuchten PolitikerInnen und Presse in den vergangenen Tagen mit großen Wörtern wie „Cyber-Alarm“ zu untermauern. Wünschenswert wäre allerdings, wenn als Reaktion darauf nun ernsthafte Maßnahmen ergriffen würden. Unser Kollege Markus Reuter kommentiert.

Alles auf ein Pferd

In Brandenburg werkelt man wie vielerorts an einem neuen Polizeigesetz. Hier könnte sogar die Linkspartei Staatstrojaner mittragen – in Brandenburg sind aber Viehdiebe ein größeres Problem als Terroristen. Hier gibt es die besten Zitate aus der Anhörung der Sachverständigen.

Innenstaatssekretär Stephan Mayer (CDU) hat in der Polit-Talkshow „Maybrit Illner“ offenbart, wie schlecht er sich mit dem Staatstrojaner auskennt. Entgegen der expliziten Aussage des Bundeskriminalamtes (BKA) versuchte Mayer zu argumentieren, dass es nicht darum gehe, Sicherheitslücken auszunutzen.

Die traurige Wahrheit

Eine Studie von Amnesty International, die Ende des letzten Jahres erschienen ist, zeigt die verheerende Situation, mit der sich viele Politikerinnen und Journalistinnen auf Twitter konfrontiert sehen. Insbesondere Meinungsäußerungen lösen verachtende und Hass schürende Reaktionen aus.

Das fängt ja gut an

Aufgepasst, Freunde der freien Kunst! Mit Jahresbeginn sind sämtliche Kunstwerke von europäischen UrheberInnen, die 1948 oder früher verstorben sind, unter die Public Domain gefallen und können nun ganz frei genutzt werden. Unser Kollege Simon Rebiger zeigt einmal auf, was alles dazu gehört.

Und das bleibt übrig

Wir haben eine neue Rubrik, die da heißt: Was vom Tage übrig blieb. Hier in der Redaktion finden wir jeden Tag allerhand interessante Nachrichten, Geschichten und Berichte andernorts im Netz. Da wir diese gern mit euch teilen wollen, auch wenn wir es nicht schaffen jedem Link einen eigenen Artikel zu widmen, finden sie nun täglich in dieser schönen Rubrik ihren Platz.

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