Von Frank Ackermann (Vizepräsident von INHOPE) erreicht mich gerade ein Update zu denen im FAZ-Interview vom 14.04. von EU-Kommissarin Cecilia Malmström angesprochenen Problemen bei der Löschung von Webseiten mit Kinderpornographie in den USA:
Hallo Herr Schäfers,
die Zahlen hat die EU-Kommission aus unseren seit Mai 2009 fortgeschriebenen Statistiken selbst errechnet. Insoweit stimmen diese Daten schon, sind aber veraltet. Seit Dezember 2009 verzeichnen wir keine nennenswerten Verzögerungen mehr nach Meldung von in den USA gehosteten Inhalten. Das Generaldirektorat der EU-Kommission, über das Frau Malmström die genannten Zahlen bezogen hat, war hierüber nicht vollständig informiert.
Ein durchaus bemerkenswertes Missverständnis, das einmal mehr ein Kernproblem der Debatte aufzeigt. Es mangelt nicht nur an Zusammenarbeit, es fehlte in der Vergangenheit auch schlicht und ergreifend belastbares Zahlenmaterial um zielfördernde Entscheidungen zu treffen.
Wie auch immer, schön zu hören, dass auch in diesem Bereich die internationale Zusammenarbeit inzwischen deutlich besser zu funktionieren scheint. Das wäre endlich mal ein positiver Aspekt in der laufenden Debatte.
Wenn das ganze Geld und die ganze Energie, die in D und der EU für diese „Schein“-debatte verwendet wird, bestehenden Projekten (z.B. INHOPE) oder dem Schutz der Kinder zu Gute kommen würde, dann hätte die Politik diese Welt ein bisschen besser gemacht. Traurig ist die Tatsache, dass es fast nur noch darum geht seine Positionen und seine Person am Besten in der Öffentlichkeit zu verkaufen (vgl. Wahlkampf), anstatt diesen Kindern, die schreckliches erlebt haben und denen, die in diese Lage kommen werden, zu helfen.
Es wird nie „belastbare Zahlen“ geben, da der Begriff Kinderpornographie unscharf ist. Wem nützen Zahlen die mit Bildern/Filmen von nackten bzw. kopulierenden Teenangern (ratet mal was die mit Webcams so alles anstellen), Anscheinspornographie, CGI-Krams oder Fantasietexten „verunreinigt“ sind?
hm, kann man diese veralteten Statistiken irgendwo nachlesen?
Ich würde mir gern ein Bild machen wie dieser „Fehler“ passieren konnte.
Ich finde diese Formulierung irritierend. Das klingt, als habe ein Dritter eine Bringeschuld und diese nicht erbracht. Deshalb könne man den Fehler nicht ihnen anlasten … ?
@annarose: Ja, ich auch. Allerdings bin ich noch unterwegs und kann daher nicht selber suchen.
@markenware: Zumindest gab es wohl keine Rücksprache. Was man angesichts der Relevanz des Zahlenmaterials merkwürdig finden darf. Andererseits, so verwunderlich ist das nicht. Fast alle Zahlen, die in dieser Debatte kursieren, halten einer Überprüfung nicht stand. Es ist wirklich abenteuerlich, auf welche Basis all diese Entscheidungen getroffen werden und wurden.
Da fragt man sich doch, ob in anderen Bereichen (Wirtschaft und Finanzen) ebenso schlampig mit alten Zahlen und Bauchgefühlen gearbeitet wird.
@Jörg-Olaf Schäfers
rumgesucht – nix gefunden.
vielleicht kann Herr Frank Ackermann ja weiter helfen.
Gab es diesen „Fehler“ der alten Zahlen nicht auch bei Zensursula?
Diese Widerholung der ganzen Geschichte, mit all ihren Pannen und Halbwahrheiten lässt mich daran zweifeln dass Censilia es nicht besser wusste.