ZDF: eBook-Händler können Lizenzen auflösen

Das ZDF-Morgenmagazin hat heute über die Amazon-Kindle Löschaktion von 1984 berichtet und damit auch generell in die DRM-Problematik eingeführt. Gast im Studio war Axel Kossel von ct‘. Den ca. 6 Minuten langen Beitrag gibt es im ZDF-Youtube-Kanal oder in der ZDF-Mediathek:

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16 Ergänzungen

  1. … oder man setzt auf Formate, die NICHT der Kontrolle eines Anbieters unterliegen. Wird wohl Zeit für den nächsten Kampf gegen DRM, aber immerhin liefert es tolle Vorlagen.

  2. Ich persönlich mag Bücher sowieso lieber in Papierform. Momentan sind sie noch leichter zu lesen.
    Der Vorteil von digitalen Büchern kommt erst richtig zum Tragen, wenn sie der Allmende angehören und ich nicht einfach nur ein jederzeit widerrufbares Nutzungsrecht erwerbe. (Miete ich denn ein Auto, wenn mir das jederzeit – inklusive der zum Widerrufungszeitpunkt im Fahrzeug befindlichen Gegenstände – wieder abgenommen werden kann?)

    *heat dialogs* ich liebe dieses Captcha :D

  3. Das Unverständnis der Moderatorin tut schon ganz schön weh: „Wenn ich mich auf die digitale Welt einlasse, dann auch auf das Offene in der digitalen Welt“

    Nö! Ich kann mir auch Musikplayer oder EBook-Reader kaufen, die schlicht und einfach Dateien ohne irgendwelche DRM Mechanismen auf ihrem internen Speicher ablegen. Diese Dateien kann ich dann solange darauf lassen, wie ich will, lesen wann ich will und je nach Gerät auch auf ein anderes Gerät übertragen. Das geht auch mit Geräten, welche die Daten aus dem Internet laden können, nur muss bei diesen Geräten sichergestellt sein, dass nur der Benutzer die Kommunikation einleiten, und darüber bestimmen kann, welche Daten übertragen werden. Am leichtesten geht das natürlich sicherzustellen, wenn die Software Quelloffen ist. Ein EBook-Reader, bei dem das wahrscheinlich so sein wird ist wohl der txtr http://reader.txtr.com aber auch die Dinger von iRex sind wahrscheinlich „sauber“.

    Es ist schon traurig, dass die Konsumenten anscheinend so wenig von der Technik und den Verträgen verstehen, die sie Kaufen und unterschreiben, dass es solch ein Ereignis braucht um ihnen vor Augen zu führen was das eigentlich alles bedeutet.

  4. @l3git

    So weit ich weiß so ziemlich alle die realisierbar sind. PDF und epub auf jeden Fall. Der Reader basiert auf Linux und ist beliebig erweiterbar. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das entweickeln wird.

  5. Der Txtr-Reader wird auch offene Formate anbieten – außerdem hat man die Texte da auch auf der Online-Plattform und kann sie direkt runterladen. Klingt für mich sehr viel besser als der Kindle, bei dem man soweit ich weiß auch keine eigenen Texte auf’s Gerät ziehen kann.

  6. Irgendwie finde ich, dass die öffentlich-rechtlichen recht schnell auf dem niveau der privaten kommen. Die moderatorin hat anscheinend die ernsthaftigkeit der lage nicht begriffen und plumpe kommentare von sich gegeben!
    „das entbehrt in der tat nicht eine gewisse komik“….. leider ist die thematik DRM bei den PC-Spielen zu kurz gekommen und in dem beitrag fehlte viel hintergrundwissen. Hätte ich mir mehr gewünscht, auch wenns der morgenmagazin war.

  7. Was erwartet ihr bitte vom Morgenmagazin?

    Ich war ja schon baff, dass das Morgenmagazin überhaupt einen Beitrag zu einem eBook-Reader bringt, denn selbst als „Internet-Freak“ (entlehnt aus der Zensurdebatte) kenne ich keinen Besitzer eines solchen Gerätes. Wie viele Zuschauer des Morgenmagazins werden sich also dafür interessieren? Da könnte das MM genauso einen Beitrag über unfreie Grafiktreiber unter Linux machen. Ich glaube, da ist die Zielgruppe sogar größer! ;-)

    Der Beitrag selbst war ja sogar kontra DRM und hat auf einleuchtende Art dargestellt, dass dieser DRM-Mist dem Kunden nicht gefallen wird. Was will man mehr?

    Weiteres technisches Hintergrundwissen interessiert wohl weder Zuschauer noch Macher vom MM…

  8. 1) Schade finde ich, dass im Beitrag der Sony Reader PRS-505 gezeigt wird. Bei diesem Reader besteht eben keine Gefahr, dass der Anbieter mir Bücher löscht. Das Gerät hat nämlich keine Online-Schnittstelle (nur USB). Von daher schon mal irreführend ! Hat wohl niemand so schnell einen Kindle auftreiben können. Wenn ich Sony wäre, würde ich Protest einlegen.

    2) Das Problem bei der Amazon-Aktion war nicht vordringlich DRM, sondern die Online-Schnittstelle. Amazon könnte auch andere Daten löschen, theoretisch auch freie EBooks. Die DRM-Problematik (auch beim o.g. Sony Reader) bleibt natürlich davon unberührt. Dass ich nämlich nur Nutzungsrechte einkaufe und schon morgen der Reader ggf. die Bücher nicht mehr anzeigt. Wobei das beim Sony Reader auch nicht eintreten kann, da ein einmal freigeschaltetes Buch nicht deaktiviert werden kann, es sei denn ich spiele eine neue Firmware auf den Reader. Was aber auf jeden Fall zu beachten ist: Bei DRM weiß der DRM-Anbieter (z.B. Adobe beim Sony Reader), welche Bücher ich lese und schränkt ein, auf welchen Geräten ich diese Bücher lesen darf. Und es gibt keine Gewähr, dass ich die Bücher auch noch in 5 Jahren auf einem anderen Reader lesen kann, trotz offenem Format wie EPUP.

    3) Im Gegensetz zu Musik finde ich derzeit DRM bei EBooks nicht ganz so dramatisch, jedenfalls nicht bei Romanen (die man ggf. nur einmal liest). Bei Fach- und Sachbüchern sieht das schon ganz anders aus. Da finde ich nach belieben ausgestaltete Nutzungsrechte pervers.

    Meine technischen Erfahrungen mit dem Sony Reader findet man hier: http://www.kruedewagen.de/wiki/index.php/Sony_Reader_PRS-505

  9. „Das Unverständnis der Moderatorin tut schon ganz schön weh.“

    Sehe ich anders. Woher sollen normale Nutzer das besser wissen?

    Herr Kossel hat sich bei der letzten Frage („Habe ich denn irgendeine Möglichkeit, mich zu schützen?“) etwas ungeschickt angestellt. Er hätte lieber antworten sollen: „Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Geräte kein Rechtemanagement (DRM) zulassen.“

    Außerdem sehe ich ein Manko bei der Konkurrenz. Hersteller von sauberen Readern sollten längst agressiv mit No DRM, Privacy Protection, etc. werben. Auch ein pseudo-offizielles „No DRM“-Gütesiegel wäre für Kunden sehr hilfreich, auch wenn es vorerst nur ein Marketing-Gag wäre.

    Vorallem müssten diese Anbieter nicht einmal viel Kreativität aufbringen. Die vielen DRM-Postestaktionen liefern ihnen super Vorlagen.

  10. #
    Disclaimer

    * Liebe LeserInnen. Die Verbereitung unser Beiträge und Interviews ist wie immer ausdrücklich erwünscht.

    „Verbereitung“
    „unser Beitraege“
    sieht unschoen aus

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.