Washington Post: Puttering Along The Digital Autobahn

Die Washington Post hat über den (Netz-)Wahlkampf in Deutschland geschrieben und mich dafür auch interviewt: „Puttering Along The Digital Autobahn“. In dem Artikel vergleiche ich die Situation in Deutschland mit dem US-Präsidentschaftsvorwahlkampf in den USA in 2003/2004. Konkret ging es darum, weshalb die Piratenpartei einen so großen Erfolg im Netz hat gegenüber den Bemühungen der etablierten Parteien. Da die Piratenpartei in dem Artikel raus gefallen ist (Und irgendwie den Nazis viel Platz eingeräumt wird), kommt das in dem Zitat

„It is like comparing Kerry versus Dean in the 2004 American race,“ he told me. „They are afraid of losing control, so they have a broadcasting strategy instead of an incorporation strategy. Their Web sites are just virtual placards with boring videos and very few people who actually interact with users.“

nicht so recht hervor. Interessant ist aber das folgende Zitat eines CDU-lers, weshalb man Online-Wahlkampf macht:

„It’s not for the voters. Most of it is just to show the newspapers that we’re modern and relevant.“

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16 Ergänzungen

  1. Sorry, aber der Artikel ist mal peinlich. Wenn man den so liest, könnte man meinen, das in Deutschland die Nazis bald wieder regieren und die Demokraten alle wegsterben.

    Der Reporter war wohl der Meinung, wenn man in die alte Nazikerbe schlägt, dann einen Haufen Leser zu bekommen ..und wir wundern uns warum die Amerikaner teilweise so eine merkwürdige Ansicht über uns haben, wenn sie so etwas öfter vorgesetzt bekommen.

    Das er dich im Prinzip über die Piratenpartei befragt und dann am Ende die NPD dagegen austauscht ist mal typisch – na ja, solange sich die Zeitungen nicht über sinkende Absatzzahlen wundern.

  2. Guten Tag,

    die WP hat es auf den Punkt gebracht, was in diesem Land noch nicht so ganz bei den Politikern angekommen ist: „The parties still think that the Web is just an advertising tool, not a way to raise money, activate volunteers or create a movement behind their candidates.“

    Und:
    But if European politicians don’t understand the political power of the Internet, others do.

    Genau: Ich bin seit 7 Jahren im Netz und es ist nicht immer schön, was man so liest, aber ich bekomme einen weltumfassenden Blick. Hilft mir und anderen sich zu informieren, wem ich meine Stimme gebe und warum.

    Das mit den Nazis ist eine unschöne Sache, die die Post da geschrieben hat. Wir scheinen bei denen immer noch den rechten Schmutz am Mantel zu haben. Liegt sicherlich auch an der ewigen Debatte um ein NPD Verbot.

  3. Warum blendet er linke/libertäre apo und Neues wie die Piraten völlig aus? Denn wenn man den ganzen NPD-Online-Quatsch abzieht ist es ja ein klasse argumentierter Beitrag?

    Hat einer ne Idee? Herr Beckedahl?

  4. Wie – man kann noch über den deutschen Webwahlkampf schreiben ohne die Piratenpartei bzw. „Pirate Party“ zu erwähnen?

    Aua. Peinlich und durchschaubar.

    1. @NetReaper: Weil die Piratenparteil im Moment vielleicht vollkommen unbedeutend ist? Ich könnte mir durchaus vorstellen sie zu wählen, aber dieses ständige „Die großen Parteien haben doch nur Angst vor der PP“ oder „Die (wer auch immer das ist?) werden nach der Wahl schon merken wie (hier beliebige Eigenschaft einsetzen) die PP ist“, einiger Anhänger geht mir total auf den Keks. Ein Prozent der Stimmen sind NICHT wichtig. Einige PP-Jünger sind wohl schon der Überzeugung, dass 5% kein Problem sind. Die Frage ist nur, ob die PP eine absolute Mehrheit bekommt.

      Beziehe dass jetzt nicht unbedingt direkt auf dich, nach zwei Sätzen kenne ich dich einfach nicht genug ;-)

  5. Moin,

    ich glaube immer noch daran, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen dem was sich im Netz abspielt und der tatsächlichen Realität an der Wahlurne…

    Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass das Internet als Medium noch lange nicht so genutzt wird, wie man es nutzen könnte…

  6. washpost ist nun mal nicht huffpost oder politico. der artikel dürfte schon dem bild entsprechen, das die leser von dl haben. erschreckend fand ich die aussage „It’s not for the voters. Most of it is just to show the newspapers that we’re modern and relevant.“ so was auch noch auszusprechen! und risens fazit ‚The only way to win over Europe’s digital generation is to engage with it on its own terms, in its own media. European political parties need to realize that in the era of Internet politics, winning means ceding a little control — otherwise, they might lose it completely‘ ist richtig, aber Kontrolle abzugeben ist ja genau, wovor ‚die politik‘ angst hat.

  7. @sepp

    Der Artikel behandelte den _Web_wahlkampf. Und um Web geht nichts an den Piraten vorbei, wir sind stärkste Kraft. Ist das an der Wahlurne auch so? Nein.
    Aber das war ja auch nicht das Thema.

  8. Nochmal meine Frage, unabhängig davon, ob der Artikel für gut oder schlecht befunden wird: Warum ist dieser Beitrag sehr gut argumentiert, blendet aber apo-links/liberal/libertär/piraten völlig aus, findet aber apo-rechts-online total interessant? Ich kapier’s nicht.

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