Others Online: Opt-In Überwachung oder „Wir sind Borg“

Eine weitere Web2.0-Firma bietet ein kleines Programm an (bisher nur als IE-Plugin), das wie Google Toolbar oder andere Helferlein die Online-Aktivitäten des Users überwacht und kategorisiert. Aber bei Others Online kann man gleich noch andere User finden, die ähnliche Interessen haben.

Others Online is a free toolbar that shows you people relevant to your Web browsing and other interests, on every page you visit. We show you the interests you have in common, their Web pages (blog, MySpace profile, Web site, etc.) and online status, all on their terms. We’ll even connect you by IM or email. (…) Every time you search the Web, you’ll see people that have associated themselves to those keywords, plus you’ll see any other interests you share. It’s like “Google for people”!

Alles natürlich freiwillig, und man muss noch nicht einmal einen Namen eingeben. Aber ein weiterer Schritt von „ich habe doch nichts zu verbergen“ hin zu „ich will alles zeigen“. Die Firma protokolliert natürlich auch mit, wer sich dann darüber kennen lernt:

Others Online allows users to communicate with each other by instant message or email, which we broker to protect your privacy.

…“to protect your privacy“, na klar.
Immerhin macht man damit das transparent und für alle verfügbar, was Google Toolbar etc. nur der Herstellerfirma mitteilen. Es geht also auch in Richtung Sousveillance statt Surveillance. Mich erinnert das irgendwie an die Borg aus Star Trek, die alle immer miteinander vernetzt sind und ihre Gedanken gegenseitig hören können.

Auf Techcrunch gibt es schon eine längere Diskussion dazu, die Argumente reichen von „Cool – Clickstream-Dating!“ über „Wird nicht funktionieren, weil man das Web für so viele verschiedene soziale Rollen benutzt“ bis zu „Super-Service für Spammer“.
Via Michael Zimmer.

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