Ticker vom 22.01.2025

taz
Dieser ausführliche taz-Text widmet sich zwar einem sehr analogen Thema, den Messerverbotszonen. Dahinter beleuchtet er aber das Problem mit der gefühlten Sicherheit, das auch bei vielen digitalen Eingriffsbefugnissen eine wichtige Rolle spielt.
DER STANDARD
Kürzlich gab es Gerüchte, Elon Musk könnte TikTok kaufen. Jetzt sagt der Milliardär, er habe tatsächlich Interesse. Ihren Hut in den Ring geworfen haben allerdings noch weitere Über-Reiche aus dem Dunstkreis der Trump-Tech-Bros.
Newsweek
Nach Elon Musks irritierender Geste Hitlergruß gibt es in vielen Unterforen auf Reddit Diskussionen darüber, Links zu X zu verbannen. Begonnen hat es in Subreddits zu Sportthemen, aber mittlerweile hat die Bewegung auch andere Bereiche der Plattform erreicht.
tagesschau
Trump begnadigt den ehemaligen Betreiber des Darknet-Marktplatzes Silk Road, Ross Ulbricht. Das hatte er Libertären und der Cryptobranche versprochen, die seinen Wahlkampf mit über 100 Mio. US-Dollar unterstützt hat. Ein anderes Wahlkampfversprechen: Todesstrafe für Drogendealer.
Bundesnetzagentur
End­ge­rä­te­wahl­frei­heit gilt selbstverständlich auch in Glas­fa­ser­net­zen, hat die Bundesnetzagentur entschieden. Die Branche hatte auf eine Aufweichung der gesetzlichen Regeln gedrängt.
taz
Die Berliner Polizei soll in Sachen Online-Recherche (OSINT) aufrüsten, fordert die Polizeigewerkschaft GdP. Dazu gehöre "ein stabiler und schneller Internetzugang". Grundrechtlich bedenklich wird es beim Thema Gesichtersuche, wie die taz zusammenfasst.
The Guardian
Die "entwürdigende" Gameshow von MrBeast – dem erfolgreichsten YouTuber der Welt – ist ein "dystopischer Albtraum", kommentiert der Guardian. Die Amazon-Produktion orientiert sich zum Teil an der sadistischen Serie Squid Game, in der sich Menschen bis zum Tod bekämpfen müssen.
BBC
Oopsie woopsie: Einige Nutzer*innen sahen mehreren Medienberichten zufolge auf Instagram keine Ergebnisse, wenn sie nach "Democrats" suchten. Mutterkonzern Meta spricht von einem "Fehler", der schnell behoben werde.
Verfassungsblog
Mark Zuckerberg hat seine Plattformen jüngst für mehr Hetze geöffnet. In einem Essay analysiert Juristin Judit Bayer die Gründe: Neben Unterwerfung gegenüber Trump und unmoralischer Geldgier dürften strategische Interessen gegen EU-Regulierung eine entscheidende Rolle spielen.

Ticker vom 21.01.2025

taz
Lange Zeit hat Irland davon profitiert, dass sich US-Tech-Unternehmen aus steuerlichen Gründen auf der Insel angesiedelt haben. Das könnte sich nun rächen.
EU-Kommission
Unter anderem Facebook, Instagram, YouTube, TikTok und sogar X unterzeichnen einen freiwilligen "Verhaltenskodex +" der EU zur Bekämpfung illegaler Hetze. Er basiert auf einem Kodex von 2016 und ist nun verknüpft mit dem Gesetz über digitale Dienste (DSA).
SPIEGEL
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez ruft zum Widerstand gegen eine "Tech-Kaste" auf. Diese versuche, die Kontrolle über Debatten und Regierungen zu übernehmen: "Europa muss dieser Bedrohung entgegentreten und die Demokratie verteidigen."
taz
Musks X steht auch in Afrika in der Kritik. In Kenia hat ein Prozess gegen die rechte Propagandamaschine begonnen, vorgeworfen wird ihr die ungebremste Verbreitung von Hetze, Hassrede und Gewaltverherrlichung.
Friedrich Naumann Stiftung
Einer Studie zufolge sind TikTok-Nutzer:innen anfälliger für Desinformation. Unterschiede gibt es bei der Frage, ob Russland und China Falschinformationen verbreiten oder ob Impfstoffe Leben retten können.
TAGESSPIEGEL
Berlins zwölf Bezirksparlamente könnten Ende des Jahres wegen einer veralteten Software lahmgelegt werden. Der Support für ein benötigtes Computerprogramm endet. Grund sei ein seit langem "ignoriertes Zuständigkeitsvakuum".
heise online
Es gibt keine gesetzliche Regelung, die die elektronische Patientenakte vor Strafverfolgungsbehörden schützt. Gleichzeitig werden Forderungen laut, wonach Behörden auf Patient:innenunterlagen zugreifen dürfen sollten.
Europäischer Datenschutzbeauftragter
Der Europäische Datenschutzbeauftragte hat untersucht, wie EU-Institutionen mit DSGVO-Anfragen nach personenbezogenen Daten zurechtkommen. Augenscheinlich gibt es Verbesserungsbedarf, etwa bei der Identitätsverifikation.
The New York Times
Weil der US-Hersteller General Motors seine Kund:innen nicht darüber informiert hat, ihre Fahrinformationen an Databroker und Versicherungen zu verkaufen, musste die US-Handelsbehörde FTC einspringen. Die Praxis ist dem Unternehmen nun 5 Jahre lang verboten.

Ticker vom 20.01.2025

The International Journal of Press/Politics
Desinformation ist kein Zufall, sondern wird strategisch gestreut – in erster Linie von "populistischen" rechten und rechtsextremen Parteien. Das hat eine wissenschaftliche Auswertung von 32 Millionen Tweets von über 8.000 Abgeordneten in 26 Ländern ergeben.
CeMAS
Zur Bundestagswahl 2025 hat CeMAS ein Monitoring von Desinformation und digitalen Kampagnen aufgesetzt, vor allem auf Telegram, aber auch auf X, YouTube, TikTok und Facebook.
404 Media
404 Media hat bei Expert:innen nachgefragt, welche Folgen die zuletzt gelockerten Moderationsregeln bei Facebook und Instagram in den USA haben könnten. Es dürfte brutal werden, wie Meta selbst am besten weiß, so der Tenor.
Screenrant
Klappt es etwa mit der ungarischen Aussprache auf der Filmleinwand nicht so ganz, springt jetzt sogenannte Künstliche Intelligenz ein. Zuletzt hat das Team um den Film The Brutalist damit Geld gespart und sich dabei viel Kritik eingehandelt.
The Washington Post
Im Februar startet die größte Anti-Abtreibungsgruppe in Texas eine Werbekampagne in sozialen Medien. Sie will damit Partner von Personen erreichen, die Schwangerschaften abgebrochen haben und dabei Material für künftige Klagen sammeln.