Das Schaufenster Deutschlands: Katastrophal

German-foreign-policy.com kommentiert das Theater rund um den G8-Gipfel in Heiligendamm: Katastrophal.

Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass der G8-Gipfel keines seiner angeblichen Ziele realisieren wird und in ein innenpolitisches Fiasko übergeht. Die überbordende Repression führt zu Auseinandersetzungen zwischen den Regierungsparteien und entwertet das Schaubild von den friedlichen Zuständen in der deutschen Musterdemokratie. Wie es in mehreren Berichten deutscher Diplomaten im Ausland heißt, ist der Eindruck in den Gastländern „negativ“ bis „katastrophal“. In Deutschland, schreibt der Londoner „Independent“, kehrt eine „Polizeistrategie der harten Hand“ zurück – „die alte, deutsche Tölpelei“.

7 Ergänzungen

  1. Genial! Merkel muss sich von Putin repressives Verhalten gegen Demonstranten vorwerfen lassen, eine englische Zeitung wirft Deutschland einen Rückfall zu alten Methoden vor – so weit ist es nun schon mit der deutschen Demokratie.

    MfG

    PS: Wieso gibt es beim Abschicken von Kommentaren ein SSl-Zertifikat (wenn man es nicht akzeptiert – kein Kommentar)

  2. Ja, die arme Frau Merkel. Fast könnte man glauben, der BM des Inneren rächte sich jetzt an ihr für alle ihm zugefügte Pein durch Frau Merkel.
    Wenn dann ganz nebenbei die für die Demokratie wesentlichen Grundrechte wie Presse- und Versammlungsfreiheit (ich formuliere mal vorsichtig) zur Disposition gestellt werden, weil alle annehmen, die Polizei hätte dem Treiben in Rostock so lange tatenlos zusehen müssen, ist das aber noch viel trauriger und wirft die Frage auf:
    Wie demokratisch ist eigentlich unsere Gesellschaft, wenn der Biedermann „BILD, BAMS und Glotze“ vertraut?

  3. Auf einer Pressekonferenz des der Gesamtkoordination des G8-Protestspektrums wurde heute ein Bild veröffentlicht, das eine Person zeigt, die hinter einer Polizeikette auf dem Bauch liegt ein T-Shirt um den Kopf gezogen hat. Der RAV erklärt dazu:

    „Die Person, die das Foto gemacht und uns übergeben hat, beobachtete, wie ein Polizeibeamter einen jungen Mann mit einem Schlag zu Boden brachte. Der junge Mann lag dann mit Gesicht und Bauch zum Boden zugewandt, während ein Beamter mehrfach mit der Hand seinen Kopf auf den Boden stieß und ein anderer Polizist das weiße T-Shirt […] um den Hals des Betroffenen wrang und zuzog.“

    mehr bei Fehler im System…

  4. Um mal wieder auf den Artikel von markus zurückzukommen: Es ist schade dass das ganze Engagement der friedlichen Demonstranten mit politischem Ziel so unterzugehen scheint.
    Zu Beschlüssen würde ich mich noch nicht so pessimistisch äußern, der G8 ist ja noch nicht am Ende.
    Anscheinen will die Polizei ja auch im Vordergrund sein, statt versteckt zu agieren und den Demonstranten nicht ihr Revier strittig zu machen, wie auch dieser Polizeipsyhologe erklärt: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kulturinterview/631797/
    insb. sei die Verbundsstrategie falsch.
    Schaut mal bei meinem Blog vorbei, bin Neuling und würde mich über Kommentare freuen!

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