Erich Möchel hat bei FM4 nachgezeichnet, wie strikt die iranische Regierung mittlerweile das Internet kontrolliert. Bei den Protesten der letzten Tage und Wochen konnten so innerhalb kürzester Zeit die letzten Kommunikationskanäle gekappt werden.
Im Beitrag heißt es:
Anders als bei den Großdemonstrationen 2009 hatte die iranische Führung diesmal die Kommunikation fest im Griff. Facebook, Twitter und Co sind seit Jahren im Iran gesperrt, deshalb hatte sich fast das gesamte Netzpublikum auf die verbliebenen Sozialen Netzwerke Telegram und Instagram aufgeteilt. Mit dem Zugriff der iranischen Behörden wurden diese beiden verschlüsselten Kommunikationswege für mindestens 40 Millionen iranische Benutzer auf einen Schlag gesperrt.
Das 80-Seiten-Paper von Colin Anderson und Karim Sadjadpour zum ähnlichen bis selben Thema ist auch ganz interessant sowie aktuell. Links: Ankündigung und Zusammenfassung / Volltext-PDF.
Anmerkung: Im Herbst 2017 war im Iran weder Facebook noch WhatsApp gesperrt. Allerdings war im ganzen Land Threema nicht nutzbar (offensichtlich wurde gegen Threema DNS-Poisoning eingesetzt).
Ich habe es hier mal etwas Blumig ausgedrückt, warum Threema gesperrt sein könnte, hingegen Facebook/What’sApp nicht gesperrt wird.
https://netzpolitik.org/2018/nacktbilder-verschicken-aber-sicher-aboutblank-folge-2/#comment-2398408
„Gingen die Proteste ausschließlich und primär vom iranischen Volk aus, oder waren sie vom Ausland gesteuert?“ – Vertreter beider Positionen versuchen meist, die andere Seite einseitig zu diskreditieren. Zum Glück gibt es aber auch noch objektive und manchmal auch äußerst bemerkenswerte Analysen. Hier ein Artikel zu den Ereignissen in Iran, der es wirklich in sich hat:
http://www.multiperspektivisch.de/nachricht/detail/30.html