Die Diskussion um die Unternehmensregeln von Twitter geht weiter. Vor zwei Wochen hatte Twitter entschieden, dass beleidigende oder hasserfüllte Tweets, die gegen die hauseigenen Regeln verstoßen, stehen bleiben könnten, wenn sie Nachrichtenwert haben. Nun wird die Frage danach, wie Twitter mit Hassrede und Mobbing umgeht, am Gegenstand der Verifizierungshäkchen verhandelt. Tweets von Accounts mit einem blauen Abzeichen werden vom Algorithmus eher in die Kategorie „beste Tweets“ eingeordnet. Das verspricht eine größere Reichweite.
Am 7. November hatte Twitter zunächst den Account eines Rechtsradikalen verifiziert und zwei Tage später, nach scharfer Kritik, das Verifizierungsprogramm ausgesetzt:
gerade erst aktualisierten Unternehmensregeln begründet.
Verifizierte Accounts sollen überprüft werden
Die drei Accounts, die nun kein Häkchen mehr haben, sind nicht die ersten. 2016 wurde das Häkchen eines anderen Accounts entfernt, der einige Wochen später dauerhaft gesperrt wurde. Vorher gab es, wie auch jetzt, öffentlichen Druck auf Twitter, Rechtsradikalen keine Legitimität zu verleihen. Jetzt sollen verifizierte Accounts systematisch nach den neuen Regeln überprüft werden. Unklar ist, ob sich das auf die Vereinigten Staaten beschränkt oder auch Accounts in Deutschland und anderen Ländern betreffen wird. Wer in Deutschland eine Verifizierung beantragen möchte, trifft auf dieses Bild.
Twitter sprach 2016 von „guten, qualitätsvollen Accounts“
Als Twitter Nutzern letztes Jahr die Möglichkeit einräumte, sich auf eine Verifizierung zu bewerben, wurde das Feature in einem Blog-Post erklärt. Man brauchte Dokumente für einen Identitätsnachweis und konnte zusätzliches Material einreichen, da Twitter „den Einfluss einer Person in ihrem Feld verstehen“ wollte. Bei der Einführung des Bewerbungsprozesses hatte Twitter geschrieben, dass ihr Ziel auch sei…
Zeitstrahl veröffentlicht worden, auf dem Termine für die Realisierung geplanter Maßnahmen gegen Hassrede, Rache-Porno und weitere Probleme angegeben wurden. Eine Überprüfung der Regelungen rund um die Verifizierungshäkchen stand nicht darauf.
Twitter ist ein Herrschaftsinstrument zur Beeinflussung von „Followern“.
Damit Meinungsführerschaft und Agitation noch besser gelingen darf man jetzt die doppelte Menge ejakulieren. Für eine bessere Akzeptanz jeglichen Unsinns waren Qualitätssigel schon immer nützlich. Als „Follower“ benutzt man das eigene Hirn ja nicht mehr.
Mastodon ist eh besser.
Klar, hat auch eine riesige Reichweite …
X ist viel besser als X (X mit beliebigen Unternehmen ersetzen)