Angriffe gegen Twitter-Accounts von Erdoğan-Kritikern

Der Journalist Wolfgang Blau wurde misstrauisch, als er per Twitter-Direktnachricht die Aufforderung erhielt, seine Login-Daten preiszugeben. CC-BY-SA 2.0 Jason Taellious

Eine Hackergruppe aus der Türkei hat am Donnerstagabend mehrere Twitter-Accounts von Politikern und Journalisten angegriffen. Unter anderem vom Account des Europapolitikers Guy Verhofstadt wurden Phishing-Nachrichten versendet. Wer sie erhielt, sollte eine Seite öffnen und dort seine Login-Daten angeben.

Hier klicken, um den Inhalt von twitter.com anzuzeigen

Lars Wienand von der Funke Mediengruppe hat mit den Angreifern gesprochen und vermutet, dass sie durch die Phishing-Angriffe an vertrauliche Informationen von Kritikern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan gelangen wollten.

Letztes Jahr wurden persönliche Nachrichten eines türkischen Comedians von der türkischen Staatsanwaltschaft in einer Anklageschrift gegen ihn zitiert worden, wie die der Gülen-Bewegung nahestehende Turkish Minutes berichtete. Verhofstadt hat am Freitag bestätigt, dass sein Account erfolgreich angegriffen wurde:

Hier klicken, um den Inhalt von twitter.com anzuzeigen

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

3 Ergänzungen

  1. Twitter-accounts werden offenbar recht oft angegriffen. Bei mir gab es auch eine Nachfrage. Wurde aber nicht gehackt. Den habe ich aber auch seit Monaten nicht weiter genutzt. Bei weiteren „sozialen“ Medien, wie facebook, wird man dafür offenbar ausgesperrt. Ist aber auch egal. Ich fand die befürchteten Hassprediger dort ebensowenig, wie andere Schmierfinken, damit war die Aufgabe erledigt.

  2. Daher Twitter und Facebook nur mit 2faktor-auth. benutzen. Als Politiker und Journalist könnten bisschen Datenschutzkenntnisse nicht schaden.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.