„Computer werden uns die Arbeit wegnehmen, endlich.“ Diesen Stoßseufzer bringt Ole in schöner Regelmäßigkeit in unseren Bürochat ein. Meist sagt er das aber, wenn das Gegenteil des Gesagten eintritt. Wenn also wieder einmal viel Handarbeit anfällt, uns aber Automatisierung versprochen worden war.
Wir vergessen oft, wie viel Handarbeit das sogenannte digitale Zeitalter noch immer erfordert – im Großen wie im Kleinen. Und wie viel Ausbeutung sich oft dahinter verbirgt, auch und gerade bei der „Künstlichen Intelligenz“. Dabei soll doch gerade sie uns – wie von Zauberhand – von allzu lästiger Arbeit befreien.
Tatsächlich aber erfolgt Click- und Plattformarbeit meist unter prekärsten Bedingungen und ohne gewerkschaftlichen Rückhalt im globalen Süden. „Clickarbeiter:innen aller Länder, vereinigt Euch!“ lautete daher auch unsere Losung zum diesjährigen 1. Mai. Das passende Motiv dazu hat Ole gestaltet – in Handarbeit, versteht sich.
Denn: Der Kampf für digitale Freiheitsrechte erfolgt nicht nur zum Schutz der Privatsphäre sowie gegen die wachsende Macht der Geheimdienste und Tech-Konzerne. Sondern er gilt auch den Rechten jener Menschen, die die vermeintlich intelligente Technologie trainieren und den digitalen Müll aufräumen, den andere hinterlassen.
Die harten Zahlen
Ganze 61.300 € an Einnahmen gelangten in unsere Kassen. Den größten Teil haben natürlich wieder eure Spenden ausgemacht! Dankeschön!
Insgesamt betrugen die Spenden im Mai 60.600 € – darunter befand sich dieses Mal sogar eine Sachspende in Form eines gebrauchten Laptops für unseren Grafiker Ole! Darüber hinaus brachte uns der Verkauf von Merch in diesem Monat knapp 400 € ein.
Zu den Ausgaben: Die Kosten für das Team lagen mit 72.400 € im innerhalb des üblichen Median. Die Raumkosten betrugen in diesem Monat 8.176 €. Der Betrag ist deutlich höher als sonst. Grund ist eine Mieterhöhung, die eigentlich bereits einige Monate zurücklag, für die wir aus organisatorischen Gründen aber erst verzögert die Zahlungsanpassungen vorgenommen haben. Mit insgesamt 3.700 € schlägt das große Feld der „Fremdleistungen“ zu Buche. Wie im Vormonat haben wir damit unsere externen Redakteur*innen entlohnt, sowie dem Softwareunternehmen unseres Spendentools für die noch laufende Implementierung Mehraufwände bezahlt.
Bei Betriebsbedarf finden sich knapp 2.000 € wieder. Neben Ausgaben für Covid-Tests und Festplatten findet sich hier auch der eingangs genannte Laptop wieder. Zwar ist kein Geld dafür geflossen, aber es muss natürlich ordnungsgemäß erfasst und abgeschrieben werden und erscheint daher als Aufwand in unseren Aufzeichnungen.
Im Mai fand zudem ein eintägiger Betriebsausflug statt (siehe den Transparenzbericht vom Vormonat). Dafür fielen etwa 650 € für Fahrten, Führung, Tickets und das leibliche Wohl an. Unsere Kosten für Verwaltung und Infrastruktur (Telefon, Internet, Server, etc.) lagen mit 1.900 € in der üblichen Größenordnung. Ebenso der Geldverkehr mit 440 €.
Nach Berücksichtigung umsatzsteuerlicher Vorgänge entsteht somit ein vorläufiges Ergebnis von -29.600 €.
Danke für Eure Unterstützung!
Wenn ihr uns unterstützen wollt, findet ihr hier alle Möglichkeiten. Am besten ist ein Dauerauftrag. Er ermöglicht uns, langfristig zu planen:
Inhaber: netzpolitik.org e. V.
IBAN: DE62430609671149278400
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Zweck: Spende netzpolitik.org
Wir freuen uns auch über Spenden via Paypal.
Wir sind glücklich, die besten Unterstützerinnen und Unterstützer zu haben.
Unseren Transparenzbericht aus dem April findet ihr hier.
Vielen Dank an euch alle!
In der Grafik ist ein kleiner Fehler drin. Und zwar sollte für den Januar 2023 die Summe der Einnahmen doch wohl eher bei 93.290 Euro liegen, anstatt der angegebenen 82.189 Euro, oder?
Die Summe wurde wohl vom Januar 2022 „übernommen“ und nicht angepasst.
Vielen Dank für den Hinweis, ist nun korrigiert.