Am 17. Mai erscheint in ausgewählten Kinos in Deutschland der Dokumentarfilm „The Cleaners – Im Schatten der Netzwelt“ von Hans Block and Moritz Riesewieck. Rieseweck ist Autor des lesenswerten Buches „Digitale Drecksarbeit – wie Plattformen ihre Inhalte-Moderation organisieren“ (hier unsere Rezension) und genau davon handelt auch „The Cleaners“. Einige Content-Moderatoren auf den Philippinen berichten als Whistleblower über ihre Arbeit bei Dienstleistern, die wiederum für große Unternehmen wie Facebook Inhalte moderieren.
THE CLEANERS enthüllt eine gigantische Schattenindustrie digitaler Zensur in Manila, dem weltweit größten Outsourcing-Standort für Content Moderation. Dort löschen zehntausende Menschen in Zehn-Stunden-Schichten im Auftrag der großen Silicon-Valley-Konzerne belastende Fotos und Videos von Facebook, YouTube, Twitter & Co. Komplexe Entscheidungen über Zensur oder Sichtbarkeit von Inhalten werden so an die Content-Moderatoren outgesourct. Die Kriterien und Vorgaben, nach denen sie agieren, ist eines der am besten geschützten Geheimnisse des Silicon Valleys.
Auf der kommenden re:publica’18 wird „The Cleaners“ am Donnerstag, den 3. Mai um 20 Uhr auf Stage 3 gezeigt. Dort wird auch der Autor Moritz Riesewieck mit Richard Gutjahr über den Film diskutieren.
Ich konnte den Film vorab sehen und fand ihn inhaltlich wie ästhetisch eindrucksvoll. Er regt zum Nachdenken an, sowohl darüber, wie wir als Gesellschaft mit Inhalten umgehen als auch über Fragen der Arbeitsbedingungen der Moderatoren.
Es würde mich auch sehr wundern, wenn sich z. B. „Mark Zuckerberg“ bei „Facebook“ dafür zuständig fühlen und persönlich Hand anlegen würde.
Kleiner Scherz. :)