re:publica 2017: Automatisierung des öffentlichen Raumes

Die zunehmende Automatisierung der Medienlandschaft wirft grundsätzliche Fragen nach dem Wesen des kommunikativen Kapitalismus auf. Frank Pasquale diskutiert Algorithmen im Licht der Kulturindustrie.

Frank Pasquale auf der re:publica 2017 CC-BY-SA 2.0 re:publica

Prof. Dr. Frank Pasquale

von der University of Maryland sprach auf der re:publica 2017 über die Problematik der zunehmenden Automatisierung der Öffentlichkeit. Wie Meinungsbildung und demokratische Mitbestimmung über eine von Algorithmen bestimmte Medienlandschaft noch möglich ist, diskutiert er insbesondere am Problem der Zunahme von autoritären Populismen in den sozialen Medien. Dabei nimmt er die stark auf Verbraucher*innen und Nutzer*innen ausgerichtete Kultur der automatisierten Öffentlichkeit in die Kritik.

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Er differenziert hierzu als erstes zwischen dem generellen Einfluss von Big Data und Algorithmen auf die Öffentlichkeit. Danach betrachtet Pasquale erfolgreiche Ansätze zur Regulierung dieser neuen Entwicklungen und reflektiert in einem dritten Zug über fehlgeschlagene Regulierungsversuche. Wie Regierungen gegen die automatisierte Verbreitung von Fake News handeln können, ist für Pasquale auch eine Frage, in Anbetracht derer erneut über die Thesen der Kritischen Theorie zu Kulturindustrie und falschem Bewusstsein nachgedacht werden muss.

Von Technologie-Unternehmen wird oft jedwede Beteiligung des Menschen als Defekt betrachtet, der auf einen Code-Fehler hinweist. Diese Vorstellung muss ins Gegenteil verkehrt werden. Tatsächlich sind Menschen zentral beim Regieren, und sie zu involvieren ist ein Zeichen der Legitimität.

Den Vortrag gibt es auch als Audio-Datei:

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