Neue Videokameras in alten Zügen: Berliner S-Bahn-Chef will für 250 Millionen Euro aufrüsten

Der Chef der Berliner S-Bahn will 250 Millionen Euro in Videoüberwachung in Zügen investieren. CC-BY 2.0 Yann Gar

Die S-Bahn Berlin strebt eine massive Investition in die Videoüberwachung ihrer Züge an, berichten mehrere Medien. Es sei sinnvoll, 500 Züge vom Typ 481, die noch mindestens 15 Jahre einsetzbar seien, mit Überwachungskameras auszustatten, so S-Bahn-Chef Peter Buchner zur Nachrichtenagentur dpa.

Buchner befindet sich damit in der Hauptstadt derzeit in guter Gesellschaft: Wie wir berichteten, startet im Herbst ein Modellversuch am Berliner Südkreuz, das mit vernetzten Verhaltensscannern zum Überwachungsbahnhof ausgebaut werden soll. Woher das Geld für die Videokameras in den Berliner S-Bahnen kommen soll, ist jedoch noch nicht geklärt:

Ungeklärt ist zwischen den Ländern und der S-Bahn aber noch, wer die Kosten für neue Kameras übernähme. „Pro Viertelzug rechne ich mit einer halben Million Euro“, rechnete Buchner vor. „Wenn die ganze Flotte fit gemacht wird, reden wir über eine Viertelmilliarde Euro.“ Eine weitere Herausforderung bestehe darin, trotz Nachrüstung genug Züge auf den Strecken zu halten. Die S-Bahn müsse uneingeschränkt fahren. Deshalb könne immer nur ein kleiner Teil der Fahrzeuge zum Umbau in die Werkstätten, sagte Buchner.

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4 Ergänzungen

  1. Eine andere Rechnung:
    Statt 250.000.000 Mio € in Überwachungstechnik zu stecken, die in 15 Jahren weggeworfen wird, könnte man, über den selben Zeitraum von 15 Jahren, 333 Mitarbeiter, mit einem Jahresgehalt von je 50.000€ einstellen.

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