Am 1. September 2017 fand unsere vierte „Das ist Netzpolitik“-Konferenz im Kosmos in Berlin statt. Alle Vorträge finden sich als Audio und Video hier (Media CCC) und hier (Youtube).
Der netzpolitik.org-Redakteur Markus Reuter gibt in seinem Vortrag für die „Das ist Netzpolitik“-Konferenz einen Überblick über die verschiedenen Erscheinungsformen von „Fake News“ und die Verwendung von Social Bots und Falschmeldungen durch politische Parteien und deren Anhänger im deutschen Wahlkampf.
Bewusste Falschmeldungen auch im deutschen Wahlkampf
Wir sollten uns vom Begriff der ‚Fake News‘ verabschieden, weil er zum Kampfbegriff geworden ist. […] Wir sollten Sachen benennen, wie sie benannt werden sollten. […] Ein Fehler ist ein Fehler. Und Hetze ist Hetze.
Auch wenn US-Präsident Donald Trump den Begriff „Fake News“ gern als Rundumschlag gegen jegliche unliebsame Berichterstattung nutzt, beschreibt dieser auch Nachrichtenmeldungen, die bewusst manipuliert werden. Die Gründe dafür sind vielfältig, etwa finanzielle Interessen oder die Beeinflussung der Meinungsbildung. Allerdings werde inzwischen vieles als „Fake News“ deklariert und dabei nicht differenziert. Ein Recherchefehler sei aber etwas anderes als ein Versuch der Meinungsmanipulation. Der Vortrag zeigt auch Beispiele solcher Manipulationen in Deutschland, wie etwa bei der AfD oder der Berliner Polizei.
Insgesamt sei die Gefahr der Beeinflussung der Bundestagswahl durch Falschmeldungen und Social Bots derzeit aber eher gering, da diese leicht zu erkennen seien und vor allem in eigenen Kreisen ihre Wirkung entfalten, „wo man die Lüge auch hören möchte“. Für die zukünftige Bekämpfung sei aber wichtig, dass Journalisten und soziale Netzwerke solche Meldungen erkennen und kennzeichnen. Vorschnelle Reaktionen des Gesetzgebers seien dagegen kontraproduktiv.
Der Vortrag ist auch als Audiodatei verfügbar:
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