Kennzeichen-Scanning: Amerikanische Zollbehörde gibt Daten an Versicherungen weiter

An amerikanischen Grenzübergängen werden alle Kennzeichen von Fahrzeugen gescannt und in einer Datenbank gespeichert. Das geht aus Dokumenten der Zoll- und Grenzschutzbehörde hervor, die das Electronic Privacy Information Center per Freedom of Information Act erhalten hat. Die Daten werden dabei nicht nur mit der Drug Enforcement Administration geteilt, sondern auch mit Versicherungen: dem National Insurance Crime Bureau.

Andy Greenberg berichtet bei Forbes:

“This is warrantless collection of very private data, location data about where you’ve been and when,” says Ginger McCall, an attorney with EPIC. “It’s being shared with unknown organizations, not just in the government where there may be Privacy Act protections, but outside the government with third parties, possibly in contravention of the Privacy Act.”


Die Erfassung von Kfz-Kennzeichen war auch hierzulande schon öfters Thema:

9 Ergänzungen

  1. Naja, hierzulande werden dann eben die Meldedaten an die Industrie verkauft, in den USA die KFZ Daten. Hauptsache alle Daten lassen sich für den freien Markt, also für den Kapitalismus irgendwie gewinnbringend einsetzen.

    Am Ende steht dann die Herrschaft einiger Großkonzerne, Banken usw für deren Interessen der Staat nur noch als willfähriger Dienstleister zur Verfügung steht.

    1. wenn man nicht die dumme angewohnheit hat, alles zwanghaft positiv zu sehen, dann kann ich schon verstehen, dass man sich diesem eindruck manchmal nicht erwehren kann. [/senf]

    1. Wow ! Welch tiefgründige und intellektuell hochwertige Kapitalismuskritik ! Ich bin ganz sprachlos ob der Analytischen Schärfe und inhaltlichen Tiefe ihres Kommentars !

      1. @Zeppenstein

        ..“tiefgründige und intellektuell hochwertige Kapitalismuskritik“ mit analytischen Schärfe füllen ganze Bücherregale, werden nur von wenigen Gelesen und wohl von noch weniger richtig Verstanden.

      2. @Mika B.

        Ganz recht, die Tausenden Seitens des Kapitals dürften selbst die meisten Linksradikalen niemals gelesen, und noch weniger verstanden haben. Aufgrund der enormen Komplexität können diese Megatheorien also kaum die Welt verändern, es sei denn irgendeine Einheitspartei setzt es in form der „Diktatur des Proletariats“ gewaltsam durch. Wir aber wollen Freiheit, also zum Teufel mit den ganzen Theorien. Lieber etwas neues von unten aufbauen. Freie Software, freies Wissen, Basisdemokratische Selbstorganisation usw lässt sich besser verwirklichen als all die Ultra komplexen Theorien welche für ihre Umsetzung immer auf eine Athoritär agierende Staatselite angewiesen sind.

      3. „Freie Software, freies Wissen, Basisdemokratische Selbstorganisation usw.“ stösst ziemlich schnell an Grenzen.

        Zudem geht es hier lediglich um „kapitalistische Verwertungslogik“ welche zunehmend beim Staat Einzieht der eigentlich seine Bürger schützen soll und (noch) nicht um das System selbst.
        Angeblich hat Lenin einmal gesagt: „..der Kapitalist verkaufe auch noch den Strick, an dem er aufgehängt würde“.
        Das dies nun auch staatliche Einrichtungen oder Behörden tuen ob die Amerikanische Zollbehörde oder Deutsche Meldeämter ist das Verwerfliche daran.

  2. Tja, das gute Department of Homeland Security vermutet halt immer, dass die USA permanent bedroht sind. Solange die Daten nur benutzt werden, um Verbrechen zu verhindern oder aufzuklären, ist das meiner Meinung nach in Ordnung.

    Falls die Daten aber für andere Zwecke und möglicherweise noch von nicht staatlichen Organisationen ausgewertet werden, wird es problematisch. Big Brother ist halt immer um die Ecke. In ein paar Jahren können wir oder irgendjemand anders am Abend wahrscheinlich unseren genauen Weg während des Tages nachvollziehen.

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