Streetview Deutschland – Sneak Preview

Netter Ausblick auf Google Streetview, nach der Hälfte der Zeit wird die Story etwas anders.

Einige Vorab-Eindrücke des demnächst auch in Deutschland startenden Streetview-Dienstes. Chausseestraße, Berlin.

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Streetview Deutschland – Sneak Preview from Gu Guck on Vimeo.

Und nun die Frage ans Publikum: Was möchte der Filmemacher damit aussagen? Schreibt Eure Interpetationen in die Kommentare.

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14 Ergänzungen

  1. Cool, kreativ und gut gemacht. DE soll sich nicht so anstellen oder laufen wir auch im Reallife alle mit ner Verpixelung rum?

    Greetz,
    GHad

  2. Es kam mir gleich komisch vor, dass die Nummernschilder nicht verfälscht sind, dafür aber u.a. eines der Häuser. Sehr gut gemacht.

    Zu „Freiheit statt Angst“ könnte ich mir, sofern sowas existiert, auch gut vorstellen, dass alle solche Masken aufhaben. Gut, das würde nicht wirklich zum Motto passen.

    Vielleicht möchte der Macher des Videos auch auf die Belanglosigkeit von verfälschten Bildern hinweisen. Auf jedenfall wird er Ruhm und Ehre ernten.

    MfG Der Netzartige

  3. Wie — vermutlich — der Autor des Films finde ich auch, daß die Verpixelug in Strret View insgesamt ein gespenstisches Bild unserer Welt ergibt. Und das ist nicht nur ein ästhetischer Effekt des Bildes: Die damit markierte Unsicherheit über die Bedrohung unserer Identität durch die die Differenz zwischen öffentlicher und privater Identität ist selbst unheimlich. Brrr.

  4. Jeder Mensch trägt eine Maske, und nicht jeder ist sich dessen immer bewusst, weder bei sich noch bei anderen. Wenn allerdings die Maske entfernt wird, kommt darunter der wahre Mensch zum Vorschein. Dieser Zustand der Demaskierung wird möglicherweise, auch wenn er gegen den eigenen Willen eingetreten ist, von einem selbst akzeptiert, und diese Akzeptanz wird auch von Dritten gefordert.

    Angesichts der erkennbar fordernden, misstrauischen, beinahe bösen Blicke zum Betrachter, vordergründig also dem Maskierer Google, ist für mich die Aussage, dass der Mensch es nicht mit sich machen lassen sollte, eine Maske übergestülpt zu bekommen, sondern Anerkennung als lebendiges Individuum suchen soll.

    Aber ehrlich: Zeigt das Video bloß nicht Rainer Wendt.

    http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/08/16/verbrecherjagd-mit-street-view/

  5. Ich finds erstmal nur geil. Wie die Frau da starr steht und sich alles andere zu bewegen anfängt. Total gruselig!

    Die verpixelten Häuser sehen natürlich lächerlich aus.

  6. StreetView an sich finde ich gar nicht so schlimm, aber die Frage wie google mit meinen Daten umgeht und wie die zu mir gespeicherten Informationen (Nutzerverhalten) ausgewertet werden, finde ich sehr wohl schlimm. Da geht in der Politik niemand auf die Barrikaden aber wegen einem womöglichen Foto auf der Straße sehr wohl.

  7. Ja, wirklich gut gemacht. So sehr ich für Privatheit und Datenschutz bin, so lächerlich finde ich dieses opportunistische (Politiker), reflexhafte („Google! Datenkrake!“) und kafkaeske („dann sieht ja jeder, daß mein Haus häßlich ist“) gemeinsame Anfachen der erbärmlichen German Angst. Warum soll nicht jedermann können (sich ein Bild von Wohnumfeldern machen), was Infoscore & Co. schon längst können?

    Aber, wie so oft und bei allem, was neu ist, fällt mir sofort das beliebte und berüchtigte „Deutsche! Schaut keinen Tonfilm! Er zerstört die Kultur der Kinomusiker!“-Plakat ein. Und dann muß ich nur noch lachen.

  8. Und wenn potentielle Einbrecher StreetView nutzen sollten, werden sie durch die Verpixelungen erst recht angespornt. „Warum wurde das Haus verpixelt?“, „Was verbirgt sich dahinter?“.
    Diese Verpixelung ist kontraproduktiv!

  9. @ Nr. 3 Stephan Packard:

    Diesem Ansatz stimme ich zu, doch lässt sich das noch weiter fassen. Grundsätzlich geht es m.E. im Video anscheinend um die Aufzeichnung und Sammlung persönlicher Daten und damit verbundener Probleme. Wenn mir auch das Vermögen fehlt, alles in schöne Worte zu packen, hier trotzdem mein Versuch.

    Zuerst möchte ich meine Wahrnehmung der im Video maßgeblichen Situation beschreiben:

    Eine Frau, vermeintlich anonym, zumindest nicht erkennbar und auch während der ganzen Episode unkenntlich bleibend, wartet. Plötzlich hält sie einen männlichen Passanten zurück. Die Frau versucht, den Mann seiner „Anonymität“ zu entreißen („mehr über ihn zu erfahren“). Nach anfänglicher, anscheinend nur halbherziger Abwehr lässt er sein Gesicht offenbaren. Er scheint sich nicht daran zu stören, dass sie nicht vollständig erkennbar ist. Denn da ist etwas – ein Gefühl, Neugier vielleicht oder auch etwas wie Entblößungswunsch (im Sinne von z.B. seine Persönlichkeit zu zeigen).

    Nach einem kurzen Moment der (nun „nackten“) Verwirrung, wird der Mann der Beobachtung und Aufzeichnung gewahr, was ihn veranlasst, das Weite zu suchen, um dem zu entkommen. Erst daraufhin bemerkt anscheinend die Frau, dass sie beobachtet wird und scheint nun selbst verunsichert.

    Quintessenz: Menschen geben durchaus gern Persönliches von sich preis, auch gegenüber Unbekannten, sofern man sich nicht bedroht fühlt, da das in der Natur des Menschen als sozialem Wesen liegt. Möglicher und akuter Gefahren ist man sich dabei aber nicht zwangsläufig bewusst. Wie in anderen Situationen auch, handelt man eben nicht rational, solange man glaubt, die Kontrolle zu haben. Erst in dem Moment, wo man eine Bedrohung (ob real oder gefühlt) wahrnimmt, kommt die Verunsicherung.

  10. Mich würde aber echt gerne interessieren was den film maker dazu bewogen hat, dieses Video zu machen. Was sind seine/ihre Gedanken? Was wollte er/sie mit diesem Video sagen?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.