In einer Pressemitteilung bezeichnet der Linuxverband „Microsofts Patent-Lizenz als problematisch“:
„Der Linuxverband übt scharfe Kritik an der Einigung zwischen Microsoft und der EU Kommission im Kartellverfahren gegen Microsoft. Der Linuxverband übt scharfe Kritik an der Einigung zwischen Microsoft und der EU Kommission im Kartellverfahren gegen Microsoft. Im Rahmen der Einigung hatte sich der Monopolist bereit erklärt, die Schnittstellen bestimmter Technologien gegen entsprechende Gebühren offenzulegen. „Auf diese Art werden Softwarepatente durch die Hintertür eingeführt.“ so Elmar Geese, 1. Vorsitzender der Interessenvertretung der Linux und OpenSource Wirtschaft in Deutschland.
Die Offenlegung einer Spezifikation alleine bringe weder freien Entwicklern, noch der OpenSource Wirtschaft etwas. Wer wie Microsoft für sich in Anspruch nähme, Standards durch Marktmacht zu ersetzen, müsse diese auch zur kostenfreien Nutzung bereitstellen. Die Einigung sei schon aus wettbewerbsrechtlichen Aspekten ein unverständlicher Kniefall vor dem Softwaregiganten.
Letztlich legitimiere die Kommission Microsoft zur Erhebung eines Strafzolls auf Interoperabilität. „Die Rechnung zahlen letztendlich die Anwender. Durch die Entscheidung der Kommission wird die wettbewerbsbeherrschende Stellung von Microsoft weiter gefördert, nicht begrenzt, wie es im Sinne von Marktwirtschaft und Wettbewerb sinnvoll wäre.“ Jeder sei gut beraten, so schnell wie möglich auf Microsoft Technologien zu verzichten. Das sei in vielen Fällen nicht einfach, aber wer sich heute auf den Weg begäbe, sichere sich die strategischen Optionen von morgen.
„Die Entscheidung der Kommission zeigt, dass es nötig ist, sich von der Abhängigkeit gegenüber dem Software-Monopolisten zu befreien,“ so Geese weiter. Projekte wie die Linux-Migration der Landeshauptstadt München zeigten, dass dies auch möglich sei. Die Kommission spiele mit ihrer Entscheidung der Strategie des Monopolisten in die Hände wie sie auch für weitere Technologien angewendet werde. So auch beim von Microsoft mit viel Nachdruck durch die Standardisierungsgremien getriebenen Office Dateiformat OOXML.
„Jetzt schon zeigt sich, dass die Anwendbarkeit des Microsoft Vergleichs in der Praxis problematisch ist.“ so Geese mit Hinweis auf die aktuelle Diskussion hierzu. „Wir werden es in nächster Zeit dennoch verstärkt mit Patentierung und der Durchsetzung letztlich proprietärer ‚Standards‘ zu tun bekommen. Die einzige Alternative zur Monopolisierung bieten freie Standards und Open Source.““
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