Big Data-Digitalkampagnen im Wahlkampf: Bombe oder Mythos?

Seit der Berichterstattung rund um die US-Wahlen wird rege über die Bedeutung von datenbasierten Facebook-Kampagnen diskutiert. Micro-Targeting und Programmatic Campaigning haben sich zu neuen Wahlkampftechniken im Repertoire von Parteien gemausert. Die Politik hat soeben begonnen dieses Feld zu beackern. Mit personalisierten Digitalkampagnen von Kandidaten, Komitees, Verbänden und Parteien können die Lebenswelten von individuellen Usern angesprochen und politische Botschaften massgeschneidert vermittelt werden. Doch sie behindern immer mehr auch die Herausbildung einer Öffentlichkeit und eines politischen Diskurses. Ohne Regulierung und Transparenzregeln bedrohen diese verborgenen „dark ads“ in Zukunft die Demokratie in mehrfacher Hinsicht.

Adrienne Fichter und Martin Fuchs möchten vor diesem Hintergrund das aktuelle Phänomen erörtern (Big Data, Facebook-Werbeanzeigenmanager, Social Match), aktuelle Beispiele aufzeigen, die Idee hinter der Crowdsouring-Aktion #Politikads erläutern und politische Forderungen ableiten.