Censilia: Ausweitung der Kampfzone

Einen sehr guten Überblicksartikel zu den aktuellen Netzzensur-Plänen der EU-Kommission hat Holger Bleich für die ct geschrieben: Déjà vu – EU-Kommission fordert Websperren gegen Kinderpornografie.

Das Kriminalwissenschaftliche Institut der Uni Hannover erstellt derzeit die erste diesbezügliche Studie. Arnd Hüneke, der die Studie leitet, ist sich nach ersten Zwischenergebnissen sicher: „Einen Markt für kinderpornografische Inhalte gibt es im Web nicht.“ Dies habe sich aus vielen Gesprächen, beispielsweise mit Strafermittlern der Landeskriminalämter, zweifelsfrei ergeben, teilte er c’t mit. Wie Malmström auf ihre Zahlen komme, sei ihm nicht klar. [….] Die Sperren sind für pädophile Konsumenten mit minimalem Aufwand dauerhaft zu umgehen. Landen Adressen mit derlei Inhalten erst einmal auf euro-päischen Sperrlisten, sinkt der Druck für die Ermittler, sofort dagegen vorgehen zu müssen. Infolgedessen bleiben sie tendenziell sogar länger für die Zielgruppe verfügbar. So könnten die Websperren im Kampf gegen die Darstellung von Kindesmissbrauch sogar schädlich wirken.

Der sollte man ins englische übersetzt werden, damit man ihn europaweit lesbar machen kann.

6 Ergänzungen

  1. Wär echt schön, wenn das Lügen, Fälschen von Zahlen und Ausdenken von Zusammenhängen endlich mal ein Ende haben könnte…

  2. Es scheint ein „Volkssport“ zu sein, Wahrheiten zu vertuschen und – wie 2009 geschehen- von einem Milliardenmarkt der KiPo zu reden.

    Den wahren Grund werden wir wohl erst in einigen Monaten / Jahren erfahren, wenn erstmal die Sperren durch sind, DNS Umgehung als Straftat angesehen wird und die Nutzung von Proxies ebenfalls.

    Weiterhin kann man nur noch dagegen anstänkern, egal wie oft.

    Wenn ich mir den aktuellen Fall in Sachen Websperren in England anschaue, dann ist doch klar, dass sich Sachverstand nicht eignet, um Entscheidungen zu treffen. Hier regiert die Industrie, nicht der gewählte Volksvertreter.
    Das sind in meinen Augen nur Muppets.

  3. @Gregor P.:

    > Den wahren Grund werden wir wohl erst in
    > einigen Monaten / Jahren erfahren, wenn
    > erstmal die Sperren durch sind,

    Ich befuerchte nicht. Denn Seiten, die den Grund nennen, werden ja auch blockiert.

  4. @ Soeren:
    Kannst Du das mal genauer erklären, bitte?

    Welche Seiten nennen den Grund und sind bereits gesperrt?

    THX

  5. KORREKTUR…

    nicht bereits gesperrt….sondern werden gesperrt..sollte es heissen.

    Also, ich meine mit meiner Vermutung, dass wir erst später die wahren Gründe „definitiv“ erfahren werden, somit ist die ganze Diskussion der Gegener dieser Sperren nur Sandstreuerei.

    Aber warten wir es ab. Das dicke Ende kommt noch.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.