Panoptischer Rewe-Supermarkt Einkauf mit Skelettkontrolle

Wir haben eine Rewe-Filiale in Berlin besucht, in der eine neue Generation von Supermärkten getestet wird. Hunderte Kameras überwachen jede Bewegung. Ein System führt Buch, welche Waren man aus dem Regel nimmt. Am Ende weiß die Kasse automatisch, wie viel man bezahlen muss. Wie funktioniert dieses System und wie sensibel sind die erfassten Daten?

Zwei Männer mit Anzügen, im Hintergrund eine Frau. Der Mann links schaut auf ein Smartphone, der Mann rechts (Wissing) hält lachend einen Apfel hoch.
Zur Einführung des Pick-&-Go-Systems im November 2022 kam sogar Digitalminister Volker Wissing (FDP). – Alle Rechte vorbehalten Rewe PR

Wir stehen vor einem kleinen Supermarkt in Berlin, an der vielbefahrenen Schönhauser Allee im Prenzlauer Berg. Es ist nicht irgendein Supermarkt, sondern eines der Testlabore des Lebensmittelhändlers Rewe, wenn es um die Einführung neuer Kassentechnologien geht. Vor der Tür steht ein Schild mit einer ungewöhnlichen Info: Dieser Markt, lernen wir, nutze keine Gesichtserkennung. Im ersten Moment ist nicht klar, warum dieses Schild dort auf der Straße steht, immerhin sollte das bei den meisten Supermärkten der Fall sein. Doch wer in diesem Supermarkt einkaufen geht, wird die Bedeutung des Schildes schnell erkennen.

Denn die Technologie an der Supermarktkasse hat sich noch einmal deutlich weiterentwickelt. SB-Scan-Stationen, bei denen nicht Angestellte, sondern die Einkaufenden selbst ihre Waren scannen, sind mittlerweile fest etabliert. Nicht nur bei Rewe, sondern auch bei vielen anderen Ketten. Doch Rewe experimentiert schon länger mit noch moderneren Kassentechnologien. So konnten registrierte Kund:innen in einigen ausgewählten Märkten schon länger ein sogenanntes Pick-&-Go-System via App nutzen. Das heißt: Sie nehmen sich im Supermarkt einfach, was sie möchten, und gehen wieder nachhause. Das System registriert im Hintergrund alle Waren und rechnet den Einkauf per Handy-App ab. Mehr dazu zeigt dieses Werbevideo von Rewe auf YouTube.

Zahlen ohne zu Scannen

Dieses System hat Rewe in seinem Berliner Testsupermarkt vor einigen Monaten ausgeweitet, und zwar auf alle Kund:innen. Das berichtet der Supermarktblog, und auch wir haben das vor Ort beobachtet. Geht eine Person in den Supermarkt und legt Dinge in den Korb – oder trägt sie in der Hand – dann wird ihr später am Kassenterminal direkt die Liste der eingekauften Waren und der zu zahlende Preis angezeigt. Hierzu muss sich die einkaufende Person in einen markierten Bereich an der Kasse stellen, in der sie dann wiedererkannt wird. Das System ist so aufgebaut, dass es einzelne Kund:innen voneinander unterscheiden kann und sie während ihres gesamten Einkaufs verfolgt. Eine App braucht es dafür nicht mehr.

Das System funktioniert nicht nur mit Waren, die einen Strichcode haben, sondern etwa auch mit der Kümmelstange oder der Brezel aus dem Backregal. In der Anfangsphase kontrollierten noch Menschen, ob das automatische System alles richtig erfasste;  korrigierten die durchaus vorkommenden Fehler. Nun läuft das System auch ohne diese menschliche Überprüfung.

Doch wie funktioniert diese Technologie überhaupt? Und wie verhält sich das mit dem Datenschutz, wenn der Supermarkt einzelne Personen bis zur Kasse verfolgen und identifizieren kann? Dafür haben wir uns im Supermarkt umgesehen, die Datenschutzbestimmungen gesichtet und bei Rewe nachgefragt.

Skelett-Kontrolle zur Unterscheidung der Kund:innen

Datenschutzhinweis vor dem Supermarkt
Auf dem Schild vor dem Supermarkt wird nach dem Prinzip des überspezifischen Dementis Gesichtserkennung ausgeschlossen, die Skeletterkennung aber nicht genannt. - CC-BY-SA 4.0 Markus Reuter / netzpolitik.org

Grundsätzlich werden in solchen Supermärkten alle Kund:innen von den Überwachungssystemen erfasst, verfolgt und gespeichert – auch wenn sie ganz herkömmlich einkaufen und am Kassenband bezahlen. Laut den Datenschutzbestimmungen geht es um folgende Daten:

  • Videoaufzeichnung im Markt: schematische Darstellung deines Knochenbaus, in Ausnahmefällen Farbe deiner Kleidung oder auffällige Accessoires inkl. Zeitstempel und deines Einkaufswegs durch den Markt

  • Daten, die du generierst, wenn du Ware nimmst oder zurücklegst (z. B. Warenart, Warenmenge)

  • Daten, die du bei deinem Einkauf an der Kasse generierst (z. B. Zeitpunkt des Einkaufs, -Warenart, Warenmenge)

Wenn hier eine Textstelle besonders aufhorchen lässt, dann die „schematische Darstellung deines Knochenbaus“. Das mag zwar nicht das Gesicht sein, ist aber dennoch ein besonderes körperliches Merkmal, das sich nicht ablegen und kaum verbergen lässt. In Ermangelung eines besseren Begriffs nennen wir diese Erfassung an dieser Stelle: Skelettkontrolle.

Es sei „nicht möglich, sich im teilnehmenden Markt zu bewegen, ohne dass deine Daten von Videokameras erfasst und in Ausnahmefällen in einer Cloud gespeichert werden“, heißt es in den Datenschutzbestimmungen weiter.

Die erhobenen Aufnahmen werden laut Rewe verpixelt bei einem Cloudanbieter auch außerhalb der EU gespeichert und mittels „künstlicher Intelligenz“ ausgewertet. Für die Verarbeitung der Daten arbeitet Rewe mit dem israelischen Unternehmen Trigo Vision Ltd zusammen, das auch andere internationale und nationale Supermärkte wie Tesco, Auchan und Aldi ausrüstet. Rewe hat in das Unternehmen investiert.

Daten werden in der Cloud außerhalb der EU gespeichert

Die Videoaufzeichnungen werden laut Rewe bis zu zehn Tagen gespeichert, bis zu sechs Stunden unverpixelt im Supermarkt selbst, anschließend mit verpixelten Darstellungen in der Cloud. „Daten zu Optimierungszwecken“ würden zudem bis zum Vertragsende mit dem Dienstleister gespeichert. Wir haben nachgefragt, was für Daten das sind und ob auch skelettbasierte Daten „bis zum Vertragsende“ gespeichert werden. Rewe hat auf diese Frage von netzpolitik.org nicht geantwortet.

Kameras an der Decke
Hunderte dieser Kameras sind an der Decke entlang der Regalreihen installiert. - CC-BY-SA 4.0 Markus Reuter / Netzpolitik.org

Laut Trigo und Rewe funktioniert das System „Easy Out“ mit Deckenkameras und Gewichtssensoren, die in allen Regalböden verbaut sind. So können Waren und Einkaufende getrackt werden. Wir haben bei Rewe gefragt, wie viele Kameras im Berliner Supermarkt installiert sind. Rewe hat auf die Presseanfrage geantwortet, dass je nach Marktgröße 200 bis 500 Kameras verbaut seien. Das klingt plausibel: Wir schätzen bei unserem Besuch im Berliner Markt die Anzahl auf mehrere Hundert Stück.

Schematische Figur greift nach einem Produkt
So verkauft Trigo sein Überwachungsmodell im Netz. Genaue Hinweise, was die Firma auswertet, gibt sie nicht. - Screenshot Trigo

Trigo spricht außerdem davon, dass das System „Privacy by Design“ sei. Die Lösung von Trigo erstelle ein 3D-Modell des Supermarktes, um die Umgebung und Bewegungen darin digital abzubilden, sodass die Kund:innen Artikel auswählen und mit ihnen hinausgehen können, heißt es in einer Pressemitteilung von Rewe. Trigo selbst sagt, dass das System die Bewegungen der Kund:innen erkenne, während sie sich im Laden aufhalten, ohne aber zu wissen, wer sie sind.

„Definitiv ein biometrisches System“

Auch wenn Rewe in der Unternehmenskommunikation sagt, dass keine biometrischen Daten erfasst würden, weist die Technologie auf etwas anderes hin. Längst haben Forschende zu sogenannter „skelettbasierte Gangart-Erkennung“ Paper veröffentlicht. Auf eine konkrete Nachfrage von netzpolitik.org zu diesem Thema hat Rewe nur mit einem Standardtext geantwortet. Demnach „werden keine biometrischen Daten erfasst – das System erkennt keine individuellen Kunden und keine persönlichen Merkmale. Jeder Nutzer und jedes Produkt wird als abstraktes Objekt erkannt.“ Darüber hinaus schreibt Rewe aber auch, dass es Detailinformationen zur Lösung seiner Technologie-Partner nicht kommuniziere. 

Wir haben den Biometrie-Experten Jan Krissler alias starbug um eine erste Einschätzung gebeten. Er sagt gegenüber netzpolitik.org, dass es sich bei dem System im Rewe definitiv um ein biometrisches System handele: „Körpermerkmale erfassen ist der Inbegriff von Biometrie – und das passiert hier.“ Dabei sei es unerheblich, ob daraus, wie von Trigo behauptet, ein 3-D-Modell errechnet würde oder nicht. Es handele sich um biometrische Daten, die in diesem Fall offenbar pseudonymisiert seien.

Die Firma Trigo hat auf eine kurzfristige Anfrage noch nicht geantwortet.

Screenshot
Laut Trigo können die Supermärkte Bewegungen und Handlungen der Kund:innen in den Märkten genau auswerten. - Screenshot Webseite Trigo

Auswertung von Bewegungen und Produkten

Rewe nutzt das System nicht nur, um Kund:innen das Warten beim Abkassieren zu verkürzen oder um langfristig Personal zu sparen. Denn die erhobenen Daten erlauben noch weitere Rückschlüsse: Wie viele Kund:innen halten sich wann wie lange im Markt auf? Welche Wege gehen sie? Wo ist viel Gedränge? Wo werden besonders viele Produkte in den Korb gelegt? Welche Regale sind unattraktiv? Wo werden Produkte gegen andere getauscht? Solche Daten können die beteiligten Märkte in einem Dashboard abfragen, wie Trigo auf seiner Website erklärt.

Und noch ein weiteres Thema dürfte für die Supermärkte interessant sein. Trigo verspricht, dass die übliche „Schwund“-Rate im Supermarkt um 70 Prozent heruntergehe – gemeint ist offenbar Diebstahl. Unabhängige Recherchen, wie sich das System für solche Zwecke möglicherweise gezielt austricksen lässt, gibt es bislang noch nicht.

Es gibt noch eine Frage, die uns Rewe nicht beantwortet hat: Ob ein solches System nicht eine ausdrückliche Zustimmung der Kund:innen benötige. Immerhin können Menschen den Supermarkt in Berlin einfach betreten und werden entsprechend erfasst. In seinem Standardtext schrieb uns Rewe hierzu lediglich, dass vor und im Laden „deutliche und verständliche Datenschutzhinweise“ angebracht seien. Darunter dürfte auch das Schild fallen, das am Eingang in der Schönhauser Allee 130 den Verzicht auf Gesichtserkennung anpreist.

96 Ergänzungen

  1. Bewegungs- und Koerpermuster sind wesentlich interessanter fuer Massenueberwachung als nur Gesichter: schwerer zu aendern/verbergen, einfacher zu erfassen. Hier wird entwickelt und getestet, was spaeter grossflaechig alle im oeffentlichen Raum ueberwachen und identifizieren soll.

    1. Genau das war mein erster Gedanke. Genauso die Geschichte mit den Kameras im Schwimmbad.
      Big Brother. 1984. Wir verkaufen Überwachung als Sicherheit und lassen die Leute Lust am überwacht werden entwickeln. Absolut schrecklich.

  2. Hier sollte man die Herausgabe der persönlichen Daten laut DSGVO anfragen. Dort sieht man dann alle Details. Sollte der Betreiber dem nicht nachkommen, kann der Datenschutzbeauftragter des Landes sicher weiterhelfen.

  3. Ich halte diesen Laden in der Form für eine Datenbank – die nur nebenbei noch Produkte verkauft. Die eigentliche Geschäftsidee und Intention darin sehe ich in den anfallenden Daten über das Kaufverhalten wie im Artikel geschildert. Das dürfte der Kette wertvolle Hinweise zur Optimierung geben können. Und auch wenn das Skelett bei uns „Fleischlingen“ verborgen ist kann es wie bei 3D Spielen einfach zurück-gerechnet werden auf ein solches Modell. Zusammen mit der Gangart-erkennung halte ich das für genau genug um Personen zu unterscheiden. Aber ein Pseudonym kann wohl schlecht einkaufen und bezahlen. An irgend einem Datenpunkt müssen also die Reale Person mit dem Bankkonto und das Pseudonyme 3D-MenschObjekt verbunden sein. Wenn es nicht die App ist dann ist es evtl. das Telefon schlechthin.
    Schön die machen also KEINE Gesichtserkennung. Das hier geht m.E. viel Tiefer und ist invasiver.

    Was hat die ganze Technik für einen Laden (plus Anteil der gemeinsamen Infrastruktur/Cloud) gekostet – und wie viele Menschliche Kassierer, Regalauffüller und Sicherheitsleute hätte man stattdessen beschäftigen können? Ich denke wenn dabei nicht viel mehr nützliche Daten anfielen hätte das niemand umgesetzt und wenn das nicht billiger wird ist klar das wieder mal der Nutzer mit seinen Daten „bezahlt“ – ohne Einkaufsgutschein dafür!

    Wann werden wohl die ersten Datensätze mit Pseudonymisierten 3D-Objekten inkl. Gangbild im Darknet verkauft werden. 3 Buchstabenbehörden werden sich drum reißen. Denn wo Daten erzeugt werden da werden sie auch genutzt – oder gestohlen.

    1. Ganz Ihrer Meinung. Hier geht es um eine Datenkrake und um Datensätze zum Training für einen, bzw. mehrerer KI. Warum selber teure Studien bezahlen, wenn der Kunde für einen arbeiten will. Nicht nur für die eigenen Marktzwecke sondern als Produkt für IT-Unternehmen.

      Wenn man genau liest, dann hat REWE in das israelische Tech-Unternehmen investiert. Das bedeutet, selber aufgebaut. REWE will so die Kontrolle über die Daten den Kunden entziehen. Deswegen ist das Unternehmen in Israel. Bei Ausländern gibt es keinen Datenschutz. Spionage und Überwachungssysteme haben dort auch einen starken Markt.

      Deutschland und die EU müssen die Menschen endlich besser vor der Ausbeutung ihrer persönlichen Daten schützen! Solche Läden bezahlen nicht genug, um sie mit Daten zu füttern!

  4. Entsetzlich, der blanke Horror! Allein bei der Vorstellung kräuseln sich meine Fußnägel. Einen solchen Laden würde ich niemals betreten. Allen, die mich um Rat fragen, würde ich dringend davon abraten. Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass das unsere Zukunft wäre.

    1. Das sehe ich ganz genauso.

      Und von Datenschutzaspekten und der Überwachungsproblematik mal abgesehen:

      Ich höre schon Herrn Merz über die „faulen“ Bürgergeldempfänger schwadronieren, die gefälligst jeden beliebigen Job annehmen müssen.

      Genau jene Jobs wie Verkäufer(in), Kassier(in) etc., die es in Supermärkten nicht mehr geben wird, sollte sich diese Technologie dort durchsetzen. Also wieder einige Tausend „sozial Schwache“ mehr erzeugt und die Armutsschraube angezogen …

    2. aber wie verhalten sich Ihre Enkelkinder, wenn in zumutbarer Entfernung nur noch solche Läden sein werden?
      Massiver Widerstand ist nötig.

      1. Unglaublich – was die alles mit uns vorhaben und ganz schlimm dabei ist – dass sie die willfährigen Konzerne wie Rewe, Lidl, Aldi usw. mit im Boot haben. Ich frage mich nur was die machen wenn wir Verbraucher – Kunden da nicht mitspielen… Ich werde mich dagegen entscheiden und kaufe beim Erzeuger. Ich benötige nicht regalweise Käse, Wurst, sonstige Produkte zur Auswahl. Gesund muss es sein was wir essen – ich möchte nicht zuvor gescannt werden. Pfui wie abstossend…

  5. Bequemlichkeit und geringe Bildung das sind die Merkmale eines guten Konsumenten. Unter diesen Voraussetzungen lassen sich gute Geschäfte machen. Und machen wir uns nichts vor, das trifft für eine signifikante Mehrheit zu (Normalverteilung).

    Für mich stellt dieser REWE-Supermarkt eine Bedrohung dar, weil ich nicht in so einer überwachten Welt leben will. Nicht bei REWE, nicht im öffentlichen Raum, nirgendwo.

    Wer so ausgestattete Supermärkte wie bei REWE besucht, der trainiert eine Technologie, die auch anderswo eingesetzt wird, morgen vielleicht zum Schaden anderer, und übermorgen zum eigenen Schaden.

    Jene, die sich solche Überwachungs-Technologien ausdenken und davon profitieren, gehen nicht mehr selbst einkaufen, sie schicken ihre Bediensteten, oder sie schlendern über einen Wochenmarkt wo man noch frei atmen kann.

    Meine Konsequenz: Bei REWE kauf ich nicht mehr ein, auch wenn der Supermarkt noch nicht überwacht wird. Deren Mindset muss man nicht auch noch damit belohnen, dass man zu deren Profit beiträgt.

      1. Hier wird mal wieder massiv übertrieben, wenn es um Biometrie und Datenschutzprobleme geht. Übertriebene Reaktionen in den Kommentaren inklusive (Hinweise auf Merz, „der blanke Horror“, Rewe-Boykott etc.). Etwas Entspannung und eine realitätsnähere Einschätzung der Gefahren wäre empfehlenswert.

        1. Nö, wird eigentlich nicht.
          Das ist biometrische Totalüberwachung als Pilotprojekt mit schwammiger „wie speichern irgendwas, was uns, oder einem unserer Dienstleister gefällt“. Bitte solche Posts mit Begründung.

          „Ist nicht so“ trifft jedenfalls schon mal trivial nicht zu. Wenn wir das zulassen, wo ist es dann morgen? Die ganze Einkaufsstraße? Die Polizei hätte doch auch gerne (Echtzeit-) Zugriff.

          Im Digitalen gibt es nicht so viele harmlose Dummheiten.

          1. Wir tun so – als wüsten wir nicht, dass wir längst alle digital erfasst sind. Wer nichts zu verbergen hat, fürchtet sich nicht. In China ist die Erkennung schon lange Gang und Gebe, wo sich unsere Regierung in den Nachrichten darüber echofierte. Bei Rewe ihrer Erkennung fehlt ein Anreiz oder Bonus, da würden die Kunden die Erkennung eher annehmen. Gegen den Diebstahl finde ich die Erkennung positiv. Das Arbeitsplätze wegfallen, schert niemanden, wir holen sie aus dem Ausland. Ein schwaches Zeugnis der Regierung. Das ist Manipulation, heute wird daraus kognitive Propaganda, die überall eingesetzt wird. Erkennen und wahrnehmen, wer macht das heute schon? Bleiben wir bei der Wahrheit.

          2. „Wir tun so – als wüsten wir nicht, dass wir längst alle digital erfasst sind.“
            Ja, aber noch mit Prozentzahlen dran, wenn man etwas versiert ist, und nicht alles mitmacht. Alles kann da nicht irgendwer machen. Echtzeitbilder mit beliebiger Auswertung sind noch verhältnismäßig eingegrenzt.

            „Wer nichts zu verbergen hat, fürchtet sich nicht.“
            Das geht nur bei Unkenntnis. Selig der Naive, der mit einem Steckenpferd, ER, der mit ER, der von ER, und der Dumme. Es entscheiden ANDERE, was wer wann zu verbergen gehabt hätte, und noch hat, und zwar zu irgendeinem Zeitpunkt. Es gibt niemanden, der nichts zu verbergen hat, lediglich einige, die es sagen, einige die es meinen, und Gläubige, die meinen, bei dem was kommt, gut wegzukommen. Dann gibt es noch eine gewisse Menge Verzweifelter.

            Da sind wir.

          3. „Anonymus sagt…
            …Wer nichts zu verbergen hat, fürchtet sich nicht. In China ist die Erkennung schon lange Gang und Gebe…“
            Zum Ersten – Sie nennen sich Anonymus – ich denke sie wissen schon sehr genau warum…. Zum Zweiten – Natürlich wissen wir, dass wir digital erfasst sind. Das heisst allerdings nicht, dass man dem System nicht Sand ins Getriebe schmeissen kann. Zum Dritten – Wir alle haben irgend etwas zu verbergen. Ansonnsten machen sie doch bitte ihren Lohn publik, damit wir alle sehen können was sie sich so leisten können oder könnten bei Rewe. Zum Vierten – Fragen sie doch mal die Uiguren, Tibeter oder andere Ethnien in China was sie zu verbergen hätten, da sie doch ALLE umfassend vom Staat ausspioniert und drangsaliert werden. Das gilt auch für die Bürger die man böswillig verleumdet und denunziert. Zum Fünften – Sie werden sich noch wundern, was man ihnen mit ihren Daten von Rewe alles anhängen kann, nur weil irgend ein paranoider Datenauswerter ihnen etwas andichted. Ohne handfeste Nachweise, nota bene. KI ist immer nur so intelligent wie das Problem vor dem Bildschirm. Und bis Dato hat noch keiner der Geschäfte oder Behörden etwas für die abgesogenen Daten, die nach meiner Ansicht überwiegend illegal besorgt werden, nur annähernd irgend einen entsprechenden Preis bezahlt. Da sie ja Fan der chinesischen Obrigkeit sind, werden sie sicher auch den Sozial Score in China unterstützen. Wird allerdings schwierig in so einem System zu leben, wenn man weder Musterschüler noch zuoberst in der Regierung sitzt. Meine Zeit auf dieser Lehmkugel ist ja inzwischen sehr begrenzt. Im Gegensatz zu ihnen, werde ich aller Voraussicht nach nicht mehr mit den Auswüchsen all der digitalen Schlaumeier zu Rande kommen müssen, die sich heute ausdenken, wie sie mir morgen bis ins kleinste vorschreiben wollen, wie ich zu leben habe.

        2. Anonymous: Nein, das ist nicht übertrieben. „Realistisch“ ist das, was uns erwartet, sollte das Beispiel „Rewe“ Schule machen.
          Wie wäre es mit einer Begründung, warum das übertrieben sein soll?

          1. Wer solche Aktionen wie diese verharmlost, ist entweder total naiv oder Lobbyist!
            Das Bild ist typisch für die nicht mehr wählbare FDP! Die einst fuer Buergerrechte, Freiheit in gewissem Maße und Liberalismus mit sozialer Komponente stand.
            Es geht niemand etwas an, was ich privat Einkäufe und in der Freizeit mache!
            Ich empfehle auch Krysmanski seine Analysen zur Reichtumsforschung um den ausufernden Kapitalismus zu verstehen.

    1. Da Sie von Normalverteilung sprechen und sich scheinbar nicht im Erwartungswert sehen, auf welcher Seite findet man Sie (und Ihresgleichen) dann – eher im Bereich unterhalb des Mittelwerts oder eher oberhalb?

      1. Und – da ja nicht die Standardnormalverteilung spezifiziert wurde – wie groß ist denn hier das Sigma? Ich fürchte (naja, hoffe!) größer, als der OP sich das vorstellt.

    2. Richtig! Die Schweden haben das erkannt und befürworten wieder Bargeld.
      Von mir aus kann man bei Käufen ab 10.000 Euro Bargeld verbieten um Kriminalität zu kontrollieren. Einkaufen im Supermarkt hat damit aber nichts zu tun!
      Im übrigen dienen viele Gesetze der Ueberwachung, Plünderung und Kontrolle der Superreichen. Politiker sind die Erfüllungsgehilfen des Kapitals. Sonst gäbe es keinen Kapitalismus!

    3. Das perfide ist ja an der ganzen Sache das die meisten Menschen nicht an einen Supermarkt besuch vorbeikommen also wird und das wahrscheinlich langsam und klangheimlich untergeschoben würde zum Bargeld Verbot passen

  6. Trigo Vision Germany GmbH
    Register Amtsgericht Frankfurt am Main HRB 121658
    Adresse Theodor-Stern-Kai 1, c/o Mazars Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, D-60596 Frankfurt a. Main
    Der Gegenstand des Unternehmens ist Marketing, Vertrieb und Support für kassenloses Bezahlen.
    15.09.2023 Geschäftsführer: Amir Nebenzhal
    29.08.2023 Geschäftsführer: Oren Knobel, Amir Nebenzahl · Nicht mehr Geschäftsführer: Offer Nonhoff, Raz Ofir
    12.06.2023 Jah­res­ab­schluss zum 31.12.2021 ·
    08.03.2021 Geschäftsführer: Michael Gabay, Offer Nonhoff · Nicht mehr Geschäftsführer: Achim Bönninghaus · Anschrift · Ge­sell­schafts­ver­trag · Name: Trigo Vision Germany GmbH · Un­ter­neh­mens­ge­gen­stand
    18.02.2021 Liste der Gesellschafter
    19.01.2021 als Youco F21 – H102 Vorrats-GmbH
    Ein­tra­gung · Geschäftsführer: Achim Bönninghaus · Anschrift · Kapital: 25.000 € · Ge­sell­schafts­ver­trag · Ver­tre­tungs­re­ge­lung · Un­ter­neh­mens­ge­gen­stand

  7. „Aber ein Pseudonym kann wohl schlecht einkaufen und bezahlen.“

    An dem Punkt muss ich leider widersprechen. Letztendlich brauchen sie die wahre Identität des Verbrauchers nicht, um dessen Daten in Geld umzuwandeln und in Sammlungen zu speichern. In dem Moment, in welchem der Kunde aufgrund von äußeren Erscheinungsmerkmalen wiedererkennbar ist, ist der Klarname des Kunden nicht mehr relevant. Dann reicht die sprichwörtliche Nummer im System.

    1. Spätestens bei der Abrechnung benötigst du ein eindeutiges Personen identifizierendes Merkmal. Und es muss mit den erfassten (Einkaufs)Daten korrelliert werden. Das kann man „danach“ wieder löschen, muss man aber nicht. Und wird man solange auch nicht tun, solange man dem System nicht zu hundert Prozent vertraut. Und wird man solange nicht, bis man alle Optionen das System zu bescheißen, herausoperiert hat.
      Was den Punkt der Konsumenten-Beeinflussung, Nudging, usw. angeht würde ich dir aber zustimmen. Dafür benötigst du keine konkrete „NamenAdresseKonto“Zuordnung um die Person wiederzuerkennen.

    2. Wenn es um die durch den Kunden generierten Daten geht stimmt das.

      Aber hier ging es mir um die Bezahlung der Produkte die der Pseudonyme Kunde erwerben will. Ohne App, ohne Handy bliebe nur am Ausgang die EC-Karte in einen Leser zu halten. Und das ist dann der Punkt wo Pseudonym-X mit einer Realen Person verknüpft ist. Barzahlung war ja wohl mangels Kassierer auch nie angedacht oder?

      Obwohl man bei diesem Überwachungs-albtraum allein schon der Fairness halber alle Waren kostenlos abgeben müsste. Nebenbei würde das jede Menge Datenschafe in den Laden spülen. Die Geiz-ist-Geil Mentalität hilft dem Konzern dann auch noch bei der Datenernte.

    3. Umd selbst wenn der klarname nicht nötig ist, bezahlen die meisten Leute mit einer karte, die die Identifikation einfach macht. Kommt noch dazu, dass einige Selbstbedinungskassen bargeld nicht annehmen. Das ist logistisch einfacher, und erfordert weniger Hardwair.

      1. Kaufdaten „alleine“, also ohne Identifikation per se, haben schon mal hingereicht, um es mit einigen weiteren Datensätzen in Richtung Identifikation aufzulösen. Jetzt hätte man allerlei Schwammiges, das vielleicht alles für sich nach Gesetz „korrekt“ anonymisiert oder pseudonymisiert wird, aber bereits in sich ein Zusammenführen durch statistische Methoden (und etwas Raten) ermöglichen könnte. Das ist noch viel schlimmer, als nur Kaufdaten.

        Und was werden das für Daten?
        Was für Leute kaufen was, wie wirken Anzeigen auf was für Leute, was für Leute machen was mit was für Leuten, Alterszuordnungen, Verhalten (!), Emotionen (!), Krankheiten :), Einkauf am Rande, Beziehungen aller Art. Emotionen und Verhalten sind auch gut, um Online- mit Offlineshopping zu vergleichen! Usw. usf. Bestimmt alles korrekt isoliert, aggregiert etc., was aber nicht notwendigerweise Schutz bietet.

        Wegen der Menge und Qualität an Daten, kann alles mögliche zurückgerechnet werden, zumindest mit „guter Wahrscheinlichkeit“. Ideal wäre, alles so vorzuhalten, dass man es bei Bedarf wieder zusammensetzen kann, vielleicht wenn man dafür noch andere Datenschätzchen mit einbezieht.

        Das droht recht konkret. Vielleicht nicht für herumstreunende Kinder, und vielleicht erst noch nicht als überkapabler Drachen, der sofort funktioniert, alles Böse macht, usw. usf. Aber die Richtung ist hier prinzipiell vorgegeben, ohne Frage.

    4. Ich nehme an, dass beim ersten Besuch – damit man überhaupt einkaufen darf die Mobilnummer eingeben muss und zack – sind wir registriert und sämtliche Aufzeichnungen von uns werden dieser Mobilnummer zugeordnet. Ich hasse diese Zukunft.

  8. Eigentlich muss man dabei noch längerfristige Auswirkungen bedenken. Zum Beispiel die Gewöhneffekte, dass Menschen es zukünftig als völlig normal oder zumindest nicht vermeidbar erachten, dass Konzerne uns alle biometrisch überwachen und Abbilder unserer Körper generieren und zu allen möglichen profitgetriebenen Zwecken verwerten lassen. Oder dass diese Praxis dann natürlich auch in andere Bereiche überschwappt und es immer und überall nur noch um die komplette Verwertung bis in unserIinnerstes geht. Und dass durch solche Einrichtungen schon jetzt biometrische Überwachungstechnologien immer weiter verfeinert und als Massenware produziert werden.

    Man sollte auch meinen, dass mündige Individuen und eine aufgeklärte Gesellschaft solche Märkte und Konzerne mindestens konsequent boykottieren würden. Also dürfte das in Deutschland eine vergebene Hoffnung sein.

  9. „pseudonymisiert“
    Aber besonders weich, im Sinne eines Ziels, denkt man an Ort, Zeit und Produkte, im Lichte irgendwie irgendwelcher gespeicherter Daten.

    1. Ich verstehe die ganze künstliche Aufregung nicht.

      Niemand, absolut niemand wird gezwungen in so einem Laden einzukaufen!
      Wer es nocht möchte, geht woanders hin.
      Wer sich dafür entscheidet, tut dies aus freiem Willen.

      Also Leute – regt euch ab – am Ende wird mut den Füßen abgestimmt :)

      1. Solange niemand gezwungen ist in einem REWE-Überwachungsladen einzukaufen gibt es Alternativen. Damit das aber so bleibt möchte ich etwas dazu beitragen. Deswegen habe ich mich entschieden, auch bei den noch normalen REWE-Läden nicht mehr einzukaufen, solange das Überwachungsexperiment in Berlin weiter läuft.

      2. Häh?
        „Niemand muss ins Umerziehungslager gehen, es sind schließlich alle freiwillig dort. Außerdem wird dort nur ordentliche Arbeit gelernt, sowie Zucht und Ordnung geübt.“

        Das ist ein Modellfall übelster Sorte. Technisch hochinteressant! Will ich für meinen Garten auch. Menschen, Amseln, Hasem, Tiger, alles! So kann ich nachvollziehen, wer dauernd den Briefträger aufisst.

        Und was heißt „in dem Laden“? Die SACHE ist zum aufregen, nicht dass es einen schlechten Ort auf diesem Planeten gibt. Die Oma muss ja auch nur 300 Meter weitergehen, über die Straßen da rüber. Schulkinder, naja, da ist Biometrie doch kein Problem, oder?

        Apologien sind hier fehl am Platze. Morgen Downtown, übermorgen das Saarland. Und wer nicht alles noch die Daten gerne hätte, Werbeindustrie, Polizeiein, usw. usf. Dann noch die ganz große Kannibalismusshow: Erkläre es für legal, und Amazon bringt ein besonders günstiges total sicher cloudbasiertes Produkt heraus, das „besser“ ist.

        Hier ist nichts harmlos. Ein Konzern testet zum Spass… biometrische Erfassung von allen.

      3. „nachdenken_hilft “
        Schon der Titel „nachdenken_hilft“: ad hominem, aber Inhalt: Liefert nicht Nachdenken. Kein Argument für die Harmlosigkeit, keine Entkräftung der Argumente für die Problembehaftetichkeit. ~Fettigkeit, whatever.

        „Ich verstehe die ganze künstliche Aufregung nicht.“
        Netter anreißer, blutiger Rahmen: „künstliche Aufregung“ ist abqualifizierend, pauschalisierend „alle“, inhaltlich aber kein Fortschritt, warum man das glauben sollte.

        „Niemand, absolut niemand wird gezwungen in so einem Laden einzukaufen!
        Wer es nocht möchte, geht woanders hin.
        Wer sich dafür entscheidet, tut dies aus freiem Willen. “
        Willkommen in der Russischen Föderation! Klar ist niemand gezwungen. Ahnung hat aber kaum jeder 10te, und gerne mal an die Kinder denken, die ihre Eltern mit verraten können, so ähnlich wie in der Nazizeit. Am Besten ist aber, dass IM MOMENT nicht gezwungen zu sein, am Problem vorbeigeht. Das ist ein Pilotprojekt von einer großen Supermarktkette, mit Technologie die zur Überwachung (u.a. durch Polizeien) anderswo bereits so eingesetzt wird. Es ist letztlich ein Dammbruch, da hier mit Obfuskation („keine Gesichtserkennung“, sowie „ein paar unwichtige Daten werden Gespeichert“) gearbeitet wird. Sie müssten ab hier, alle Geschäfte dieser Kette meiden, oder wenn es durchkommt, alle Geschäfte, Einkaufszonen, öffentlichen Plätze, usw.

        „Also Leute – regt euch ab – am Ende wird mut den Füßen abgestimmt :)“
        Wo lesen Sie Aufregung? Was bringen Füße, wenn Totalüberwachung Salonfähig wird?
        Das „pseudonymisiert“-Post ist übrigens ziemlich technisch, und hat mit Aufregung Null und Nichts zu tun. (Ausweichinterpretation: Ironisch, vgl. Russland.)

      4. Sagen Sie das mal jemandem, der:die nicht in Berlin lebt, sondern in einer Kleinstadt, in der es nur noch zwei Supermärkte gibt und in dem, der nicht Rewe ist, gerade Milch und Zahnpasta alle sind. „Ist ja niemand gezwungen, seine Zähne zu putzen.“

        Erinnern Sie sich noch an die Zeit, in der die ersten sogenannten Nacktscanner in einzelnen Flughäfen installiert wurden? Da waren die Rückmeldungen ähnlich: „Ist ja niemand gezwungen, vom Flughafen Hamburg zu fliegen.“ Inzwischen haben Sie an jedem deutschen Flughafen die Wahl: Durch den Nacktscanner gehen oder eine halbe Stunde warten, bis jemand da ist, der Sie abtastet.

        1. SpookyFM:

          Extrem schlecht informiert. Selbst in Kleinstädten ist die Versorgung so gut, dass man locker die Wahl hat.
          Übrigens wäre es schon sehr weird, wenn eine Supermarkt-Kette Geld für sauteure High-Tech-Überwachungssysteme raushauen kann, aber es nicht schafft, Milch und (viele Marken) Zahnpasta zu bevorraten.

          1. Das ist so pauschal nicht richtig, in der Provinz wird das schon eng, wenn man nicht mal eben weiter fahren kann…

          2. Autsch.

            Das ist so wie der „durchschnittliche deutsche Bauer“. Hier kommt es wirklich aufs konkrete Umfeld an, auch in Berlin! Sind ja nicht alle gleich gut zu Fuß.

            Daten sind halt schnell, auch schnell mal weg. Im Privaten noch schneller.

          3. Er hat leider völlig recht der SpookyFM, und du weichst vom Thema ab, es geht nicht um die Bevorratung der Ware sondern um die Zugangsmöglichkeit des Käufers der sich wünscht, ebend nicht Skelleton getrac(k)ed zu werden. In manchen Kleinstädten gibt es nur 2-3 Supermärkte , die üblichen Discounter und sonst nichts mehr.. Du hast als dort lebender also , sollte sich das Prinzip Skelleton Tracking über mehre Ketten, Anbieter ausbreiten, nur die Wahl entweder du benutzt einen dieser 3-4 Supermärkte oder fährst xyz Kilometer weit woanders hin, sonst hast du evtl abends wirklich keine Zahnpasta mehr.
            das ganze Anstoss dazu kommt wohl von Intel, nennt sich Realsense.

        2. Der kluge Mensch hat immer eine Zahnpasta im Vorrat. Und wer eine leere Tube aufschneidet wird einen Rest Zahnpasta finden, der in der Not hilft.

          „Durch den Nacktscanner gehen oder eine halbe Stunde warten, bis jemand da ist, der Sie abtastet.“

          Bitte um Offenlegung der Datenquelle für „eine halbe Stunde“. Sonst wäre das nur eine billige Behauptung.

          1. Zahnpasta ist irgendwann alle, und dann?

            Scanner kommen vor allem wegen der Zeitersparnis zum Einsatz, also zur Einsparung von Personal. Zusätzlich bilden sie interessante Regionen ab, die sonst nicht zugänglich wären, was vielleicht die Sicherheit erhöht, oder auch nicht, je nach Statistik und tatsächlicher Prüfung aller Bilder (Kleine Humor-Retoure: Wenn nicht alle gescannt und geprüft werden, kommt es auf das Market-Timing an, oder wie heißt das Analogon noch an der Börse?). Gleichzeitig fühlen die sich nicht so intrusiv an, wie eine Volluntersuchung. Die Realität ist, dass man länger warten wird, wenn mehr als 0-N Leute darauf bestehen, den Nacktscanner nicht zu nutzen. Wie lange genau variiert vom Aufkommen, allgemeiner Personalverfügbarkeit, sowie weiterer Sparmaßnahmen. Geraten wird dazu, „mehr Zeit mitzubringen“. Mit KI wird das vielleicht noch schneller, bei Personalmangel. Leibesvisitation dürfte dann noch längere Wartezeiten bedeuten.

            Ad-hoc im Netz:
            – 2015-2016 15-20 Minuten keine Seltenheit (USA/DEU).
            – 2019 ein Beitrag: Europa eher 2 Minuten, USA eher 10 Minuten
            – Laut dem Auswärtigem Amt kann eine Weigerung in Australien zu 24 Stunden verzögerung führen :=). Mögl. abhängig vom Typ des Visums.
            – Ein Beitrag auf Quora aus August: 30 Sekunden bis zu Minuten, je nach Kleidung.
            – AUS Behördenseite: Special Circumstances mit Extradokumenten oder no boarding (Fehler vorbehalten).
            – Spotlight Frankfurt 2022: Personalmangel, allgemein viel Zeit mitbringen. Also 170 Kontrollspuren und Personalmangel. (Rest gerne ausdenken.)

            Wild unterschiedlich! Die halbe Stunde mag eine Überspitzung gemäß Erfahrung oder Stories sein, ein grobes Faul aber nicht zwingend. Man weiß einfach nicht, wieviel länger es dauern wird, und sollte sich vorher informieren, wo überall man überhaupt lang muss, und wie da die Regeln sind. Wirklich helfen tun da nur Echtzeitdaten und Historie in Verbindung mit Passagieraufkommen etc.

    1. Vor allem, was soll denn überhaupt erst ein (überspezifisches) Skelett?

      Führen die alle Bewegungen eines „normalisierten Skelettes“ mit?
      Da würde mich nicht überraschen, wenn man mit gewisser Wahrscheinlichkeit die Länge der Gliedmaßen wieder berechnen könnte, direkt auf Basis des Bewegungstrackings.

      Noch eine Stufe hipper: GLEICHZEITIG, aber natürlich völlig unabhängig von anderen Datenverwendungen, also ein anderes Projekt anderer Leute, wird mit den Daten, oder mit anderen Daten, eine KI trainiert, die aus einem „normalisiereten Skelett“ die originalen Maße ermittelt.

      Noch eine Stufe versierter:
      Die gepeicherten Daten des einen Prokektes erlauben keine solchen Zuordnungen, aber mit Projekt 1 (Gesichtsmuskelspezifika bei makroskopischer Bewegung) und Projekt 2 (Körpermaße anhand Gesichtsmuskelspezifika und ungefährer Bewegung als Hilfestellung präzise raten.) hat man dann alles so weit zusammengesetzt. So ähnlich muss man sich das vorstellen. Erlauben wir in der Summe (ohne Projekt und Firmenzuordnung) die nötige Datenerhebung, dann sind wir schon da. Ohne Datenkonzernzuordnung, analog Steuerrecht, haben wir die absolute Freiheit der Tracker. Klar, kommerzielle Produkte sind ad-hoc nicht leicht in legal zu denken, aber eine Informationsmaschine nutzt von der Idee her ja auch nur „verschiedene Orakel anderer Hersteller“ um dann das auszuspucken, was man über den Glaskugelbürger eben so wissen will. In Legislation B, versteht sich, bzw. wo keiner guckt vielleicht auch einfach direkt hier.

      (Etwas harmloser wäre Skelett nur als Visualisierung von „Steht, macht X, Geht, rennt, steckt in die Tasche. Dann wäre das ein Visualisierungselement für einen Überwacher o.ä.)

  10. Immer her mit den Daten. Alles dann schön in eine Datenbank und dann warten bis die Politik nachgibt und eine breitere Verwendung dieser Daten erlaubt.

  11. „Pseudonymisierung -> Identifikation“

    Hier ist echt interessant wie weit Speicherung und Zusammenführbarkeit hier gehen, zunächst eingegrenzt auf das in diesem Projekt Gesammelte.

    Das Feigenblatt „ist ja nur Form“ reicht natürlich nicht. Bei sicherer Wiedererkennbarkeit mit voller Kaufhistorie, Verhaltensmarkern, und was nicht alles sonst noch, stehen wir am Vorabend eines Albtraums. Demnächst für die ganze Zone!

    1. Selbst bei Skeletten, die alle die gleichen Maße haben, heißt das gar nichts, denn es wird natürlich Kaufspuren geben. Bestimmt total so anonymisiert, z.B. nach Aussehen Reich/Arm/Anwalt/Sportler etc., dann gibt es noch unverfängliche Daten zum Alter, Ernährungszustand usw., natürlich nicht als volle personifizierende Datenspur, sondern straight forward nach Gesetz anonymisiert, also womöglich ohne wirksamen Schutz, z.B. „nur auf Produkte bezogen“.

      Das erinnert mich an die 80er, wo Komissar meinte „Den kennen wir, der ist harmlos.“. Der hatte dem Jungen das Boot gezeigt, kleine Autofahrt, und meinte noch es finde „kein Arschficken“ statt, sondern „nur ein bischen Wichsen“, und zeigte dem Jungen daraufhin noch das Album mit den nackten Kindern verschiedenen Geschlechts. Sicherlich waren es nicht nur nackte Kinder, einige hatten wohl etwas an. Passiert ist dem Jungen auch nichts. Auf dem Niveau sind wir derzeit mit der Technologie…

  12. Das macht Amazon in „Amazon Go“-Läden (ein Beispiel aus „Endspiel Kapitalismus“ von Norbert Häring). Die Technik wird wohl auch an Polizeibehörden verkauft zur Überwachung öffentlicher Orte.

    1. Der Einkauf im Supermarkt macht ohnehin keinen Spaß mehr.
      Wir werden Selbstversorger.
      Wenn Artillerie und Drohnen über uns kommen, sollte man das dann schon gelernt haben.

    2. Darin, daß Dir Deine Krankenkassevorschreibt, welche Produkte Du zu kaufen hast. Bisher konnte ich meinen Schnaps ja noch Bar bezahlen, künftig gibt’s dafür ne Beitragshochstufung im System.

  13. Was mich ein wenig irritiert ist die Aussage der „Erfassung des Knochenbaus“. Ich sehe derzeit keine Option, außer der Flutung der Geschäfte mit Röntgenstrahlung, den „Knochenbau“ zu erfassen.
    Was begrenzt erfassbar wäre, wären die Verhältnisse der Gelenke untereinander und im Raum. Das wäre, wie der Artikel vielleicht insinuiert, eine Bewegungsmustererkennung nicht nur des Gangs, sondern auch der Pendelbewegungen, der Kopfhaltung und der jeweils zeitlichen Korrellationen.
    All den Handy/Uhr bargeldlos Bezahler_innen, den Punktesammler_innen, den „ich kauf alles übers Netzer_innen“ den „das ist doch so Bequemer_innen“ sei da auch nochmal ein ätzender Dank entgengeworfen. Ihr habt in eurer Menge die Bestätigung für die, hoffentlich nicht grenzenlose, Naivität der Masse geliefert.

    1. FYI

      Als Skelettierung wird eine Klasse von Verfahren der Bildverarbeitung bezeichnet. Bei der Skelettierung wird ein flächenhaftes Bildobjekt in eine 1 Bildpunkt breite, innere Skelettlinie umgewandelt.

      Die Skelettierung wird beispielsweise eingesetzt, um Linien zu verdünnen. Die verdünnten Linien lassen sich gut vektorisieren. Auch kann ein Skelett zur Datenreduktion eingesetzt werden. Weitere Anwendungen finden sich unter anderem in der Medizin, Biologie, Schrift-, Muster- und Fingerabdruckerkennung.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Skelettierung_(Bildverarbeitung)

      In den Sportwissenschaften werden Strichmännchen-Darstellungen für die kinematische Erfassung und Analyse von Bewegungsabläufen sowie zur Verdeutlichung von Bewegungen eingesetzt.

      1. Völlig korrekt, bei einem anderen Dienstleister an anderer Stelle bedeutet die „schematische Darstellung deines Knochenbaus“ auch das die Videobilder auf ein Skelett reduziert werden. So lässt sich das wichtige, nämlich nimmt die Person einen Gegenstand aus dem Regal, effizienter und effektiver erfassen. Es spart nämlich Daten bei der Verarbeitung und erleichtert das Trainieren von KIs.
        Ob ein akzeptabler Datenschutz erreicht wird, lässt sich an der Skelettierung nicht festmachen.

    1. Zum einen haben die grossen Supermarktketten genug Kapital und ein grosses Interesse, so wenig und so einfach wie moeglich ersetzbares Personal zu haben. Den Rest regelt das angestrebte Oligopol.

      Zum anderen ist das eine hervorragende Test- und Entwicklungsumgebung fuer derartige Ueberwachungs- und Trackingtechnologien, die von deren Herstellern dann allgemein verkauft werden kann, an private wie staatliche Kunden. Das wird man also auch als Investition sehen, VC-Kapital steht ueberreichlich zur Verfuegung.

    2. Wieviel Energie benötigt die Markt-Überwachung?
      Wie hoch ist die CO2-Bilanz inklusive der Backend-Infrastruktur im Rechenzentrum für diesen Schwachsinn?
      Wieviele Beschäftigte werden ihren Job verlieren?

  14. Super Supermarkt.

    Doch wie kann ich mich in Zukunft wehren? Wenn solche Kameras (gesetzlicher) Standard werden, wie die Beleuchtung und die Beschallung? Als Bürger habe ich das Recht NICHT überwacht zu werden und NICHT meine Daten zur Weiterverarbeitung zu benutzen. Sonst ist die gesamte DSGVO einfach nur Makulatur. Und ich bin ein Heuchler, weil ich von Datenschutz spreche, aber in Supermärkte einkaufen gehe.

    1. Eigentlich müsste dass, bei gegebener Speicherung an der DSGVO scheitern.
      Müsste aber auch kommerzielle Nutzung von allerlei Gesundheitsdaten, per se, zunächst.

      Klar, steht nicht der Name dran, aber Kaufhistorie MIT Körperdaten, ist schon Größenordnungen einfacher zu identifizieren, als nur die Daten mit einzelnen Einkäufen, um plakativ mal zwei Dinge nebeneinander zu stellen. Die Verbindung mit weiteren Daten, oder einem Leak, ist dann der Genickbruch.

      Wir kommen damit von einer Welt mit mehreren Hops zur momentanen Identifikation, einem Snapshot gewissermaßen, zu einer dauerhaften Gefahr, komplett getrackt zu werden, wenn man das so erlaubt. Kommerzielle Schattendatenwirtschaft als 1-Hop-Modell mit garantiertem Erfolg… Danke, endlich!

    1. Ja, der Eintritt ist allein aufgrund von Jugendschutz ab 18 und eine Alterskontrolle muss einmalig durch einen Mitarbeiter durchgeführt werden.
      Allerdings könnten Kinder mitgeführt werden, deren mitgeführten Artikel tauchen dann in der eigenen Rechnung auf.

      1. Ab 18: Da stellt sich natürlich schon die Frage, wann das wo zum Einsatz kommen soll bzw. kann.

        Im Extremszenario wären dann alle Supermärkte für Kinder dicht. ABER nicht zu früh freuen, das wäre so eine Google/Steam/irgendwasmitIT-Nummer, bei der man mal in einem Land die Kinder „abschaltet“, damit die Eltern sie als weitere Identifikationsmerkmale mit sich führen, denn spezifische Daten fallen da unendlich viele zu an, ohne dass man, um es mit dem Euphemismus zu sagen, „Gesichter von Kindern Scannen und Speichern müsste“.

  15. Ein Markt, denn Mensch nicht braucht. Boykotieren und wenn nicht vermeidbar, nach jedem Besuch die Herausgabe gesammelter Daten einfordern/einklagen …
    Wenn jetzt nicht gehandelt wird, nimmt das immer schlimmere Ausmaße an !

  16. Hinzu kommt, was das Netz schon weiß: Daten, die nicht „für Werbezwecke“ erhoben werden können, bedeuten nicht, dass nicht Tracking mit Kapabilität bis zur (schnellen) Identifikation passiert.

    Aus Sicherheitsgründen, was bei Bezahlvorgängen nahe liegt, bleibt Identifizierbarkeit, bzw. mindestens erweiterte Verknüpfung von Daten, selbstverständlich im Datenwald abgebildet. Die erlaubten Auswertungsformen sind so vielfältig, dass unser Gesetz bzgl. beworben er Schutzziele von Anonymisierung und Pseudonymisierung nicht hinterherkommt.

  17. Wenn ich mir ansehe, wie chaotisch in unserem Supermarkt um die Ecke die Kunden teilweise nicht gewollte Waren an völlig anderen Stellen ablegen, würde ich doch gerne mal ausprobieren, wie so ein System damit zurechtkommt. Klar, Otto Normalbürger wird sich davon zu Zucht und Ordnung erziehen lassen, weil er sonst für Ware bezahlt, die er gar nicht mehr im Korb hat.

    Aber wenn man sich mit ein paar Leuten zusammentut und ein Hütchenspiel in dem Laden abzieht, könnte das doch einen gewissen Unterhaltungswert haben: eine Packung Kekse aus dem Regal nehmen und dafür eine Packung H-Milch reinstellen. Die Kekse kommen zu den Nudeln, die Nudeln tauschen wir mit Eiern. Die Eier geben wir an einen Kollegen weiter, der sie gegen die H-Milch aus dem Keksregal austauscht. Am Ende gehen alle mit einem leeren Warenkorb aus dem Laden und Rewe kann sehen, wie sie das Chaos wieder in den Griff kriegen.

    1. Ich finde auch, der Laden bzw. dessen technisches System gehört geflashmobbt. Dürfte nicht allzu schwierig sein das System zu überfordern, wenn da 100 Einkaufende gleichzeitig Verwirrung stiften. Und mehr als Hausverbot kann man bei remmi demmi eigentlich nicht kriegen. P.S. was ist aus Flashmobs nur geworden… als social medial nach der Jahrtausendwende um sich griff, hatte man mal das Gefühl gehabt es würde bald ständig und überall Flashmobs geben ^^ waren ein paar schöne Sachen dabei, achja die alten Zeiten.

  18. Ich finde das Klasse, hoffentlich gibt es bei uns auch bald so einen Supermarkt.
    Reingehen, einladen und wieder rausgehen ohne an der Kasse anstehen zu müssen, perfekter geht es für den Verbraucher doch gar nicht.
    Und wenn ich jetzt bei Edeka einkaufe und mit der Kreditkarte bezahle, dann wissen die auch wer ich bin und was ich gekauft habe – also was soll die ganze Aufregung.

    1. Bert:
      „Und wenn ich jetzt bei Edeka einkaufe und mit der Kreditkarte bezahle, dann wissen die auch wer ich bin und was ich gekauft habe“

      Jein. Das Kassenterminal registriert zwar die Daten, aber diese sind nicht durch die Kassenperson einsehbar. Lediglich das Unternehmen, dass die Kartenzahlung mit der Bank des Kunden abgleicht, kann den Gesamt-Zahlungsbetrag und die Kontendaten einsehen (wobei das normalerweise automatisiert abläuft und nur im Bedarfsfall, sprich Unstimmigkeiten, personell erfolgt). Was genau man gekauft hat, ist nur auf dem Kassenzettel einsehbar.
      Allerdings ist eine zeitliche Korrelation des Abrechungszeitpunktes mit den Aufzeichnungen der im Laden befindlichen Überwachungskameras und eingeloggtem Handy möglich, anhand dieser dann sehr wohl ein Zuordnen des Einkaufs und der Zahlung und damit ein Deanonymisieren des Kunden erfolgen kann.

      Das Rewe-Projekt ist vor allem deshalb hochproblematisch, weil das eben von mir Beschriebene vervollkommnet wird, biometrische Aspekte inklusive.

    2. Das laesst sich problemlos auch ohne Ueberwachung und Tracking implementieren.

      Aber wer sich nur als Verbraucher definiert, der verzichtet natuerlich gerne auf Buerger- und Menschenrechte 8)

  19. Einfach mal, falls Zeit vorhanden, stundenlang durch den Laden schlendern und in den Regalen mal was nehmen, wieder auspacken, umsetzen…
    Schließlich den Laden ohne Ware verlassen.
    Wenn das viele Leute regelmäßig machen, werden jede Menge sinnlose Daten erzeugt.
    Ob sich dann das System noch lohnt ;o)

  20. > Wir stehen vor einem kleinen Supermarkt in Berlin, an der vielbefahrenen Schönhauser Allee im Prenzlauer Berg.

    Warum hat REWE ausgerechnet diesen Standort für sein Überwachungs-Experiment ausgewählt?
    Gibt es dazu Recherche oder Erkenntnisse?
    Ist das der einzige Standort?
    Sind weitere Standorte geplant?
    Welche Faktoren sind es, die über Erfolg oder Misserfolg des „Experiments“ entscheidend sind?
    Wie reagiert das System, wenn so viele Kunden den Raum betreten, dass sie gedrängt stehen oder sich zäh bewegen?
    Was passiert, wenn viele „Kunden“ kommen aber ohne Ware den Supermarkt verlassen?

    1. Dann bist du erstmal ein potentieller Ladendieb. Reingehen und nichts bezahlen wollen = Automatisch Ladendieb.

      Und Prenzlauer Berg, da werden sich die hippen Leute vom Rewe was gedacht haben: Gentrifizieren, alternative Projekte rausekeln, arme Schlucker genauer unter die Lupe nehmen.

      Und „Zoomer“ in diesen gentrifizierten Gegenden machen Tracking eh nix aus. Die sind perfekte Versuchskaninchen.

  21. Alles nur, um noch mehr Personal einzusparen, um noch mehr ausgebildete VerkäuferInnen durch einfache Hilfskräfte mit Mindestlohn zu ersetzen.
    Und wer bekommt die Gewinne? Es ist wieder kein Gewinn für die Menschheit, dass sie weniger arbeiten muss und Wohlstand hat, sondern es läuft wieder so, dass Aktionäre und andere Geldgeber die Gewinne abschöpfen. So läuft es immer.
    Dass Menschen in einer Gesellschaft Arbeit brauchen, ist keine Erkenntnis von gestern, das weiß man. Schade, dass man mit solchem technischen Fortschritt unsere Gesellschaft demontiert. Und dem Kunden verkauft man diese Bequemlichkeit als Inovation, anstatt als Zerstörung gesellschaftlich notwendiger Strukturen, was sie letztlich sind.

  22. Es hat auch was Positives:
    – Dem Fachkräftemangel wird entgegengetreten! Der Robomarkt kommt.
    – Mitkindermärkte wird es geben, und wer das Geschreie an der Kasse nicht ab kann, meidet diese dann naturgemäß gezielt: Win-Win-(Mutter mit Kind, u.ä.).

  23. Das ist schon doll krass. Hier bei uns auf dem Dörp hat unser Rewe gerade erst die Selbstscanner-Kassen eingebaut – natürlich geht da keiner von uns Landeiern ran – Ergebniss: doppelt so lange Schlange an den 2 verbliebenen (normalen) Kassen. Fazit: Rewe hat sich hier ein Eigentor geschossen. Schöne neue Welt!

  24. Es ist schon jetzt zu traurig um darüber noch lachen zu können daher schreibe ich es als
    //SATIRE
    Schöne Einkaufswelt Welt 2.0
    1. Sie wurden erkannt „an Ihrer Gangart“
    2. Alte gebrechliche und 1,60 Große Leute kaufen oft nichts aus der 3 ten Regelreihe
    3. Weibliche Personen bleiben 2 Minuten länger bei den Kicher Erbsen stehen …
    4. Ihre Krankenkasse hat festgestellt das Sie, die als Gesundheits Risiko eingestuften Produkte XY kaufen, daher werden Sie ab sofort höher im Beitrag eingestuft.

    wir wünschen Ihnen und ihrem „panoptischen“ Skelett einen angenehmen Einkauf und danken eindeutig erkennbar Ihnen persönlich, für den regelmäßige Besuch „unserer“ Fiale bei weiteren Abgabe von Gratis Daten, die durch uns Anon“ü“m-versiert sind, beachten Sie dazu den Absatz Bio Datenhaltung ab Seite 327 oder fragen Sie dazu Ihren Anwalt oder AbholTheker.

    2030 – die meisten Verbraucher wissen immer noch nicht was Biometrisch – Panoptische Skelett Daten sind, doch das bei REWE schon wieder Tag der Offenen Tür und Produkt XY im Angebot ist und Ihre Krankenkasse schon wieder ohne erkennbaren Grund Ihren Beitrag erhöht hat!

    Danke für Ihren Einkauf, und das Eure BIO Daten „nachhaltig“ überall verwertet werden können,
    //

    Aufklärung ist wichtig! Nur dumme Kunden sind gute Daten Kunden und jeden Morgen steht ein doofer aus (mich bei Unwissenheit darüber was mit meinen Daten passiert, nicht ausgenommen)

  25. Mir stellt sich da die Frage, wie weit die Erfassung und Auswertung solcher Daten zu kommerziellen Zwecken einzelner firmen überhaupt gehen darf.
    Wenn ich mir vorstelle, dass ich ein Schild aufstelle auf dem mitgeteilt wird, dass jeder ab Betreten meines Vorgartens gefilmt und seine Bewegungen kleinstteilig mittels KI analysiert wird, dann endet diese Vorstellung immer mit rechtlichen Schwierigkeiten, Anzeigen und einstweiligen Verfügungen.

    Ich empfinde die Art und Menge in der Daten erhoben werden als zunehmend inakzeptabler.
    Denn an Aufklärung für den Kunden wird nur das Allernötigste getan; zB ein Kundenstopper am Eingang (man will ja weder den Kunden, noch das teuer investierte Geld verlieren).

    Als Normalverbraucher hat man doch keine Chance mehr zu überblicken, wer wann wo was von einem erhebt. Und den Aufwand diese Daten bei den jeweiligen Firmen abzufragen und löschen zu lassen kann kein normaler Mensch mehr leisten. Darüberhinaus bleibt immer der fahle Beigeschmack, ob die Daten denn auch wirklich gelöscht werden, oder ob sie nicht doch dann in den sicheren Schoß des Mutterkonzerns oder einer Tochterfirma im unregulierteren Ausland verschoben werden.

    1. Einerseits müssen die natürlich die Kosten von Datenhaltung stemmen, und auch ein reales Geschäftsmodell für jetzt haben. Oder die sind schon strategische Datenplayer.

      Andererseits kann man sicherlich viele anonymisierte und pseudonymisierte Datensätze aus den anfallenden Daten generieren, für allerlei Zwecke und Randbedingungen, nie nicht für die Gesamtschau, natürlich das nichts, nein nein nein, …, diese aber alle gespeichert halten, im Zweifel in einem Netzwerk an Freundfirmen und deren Töchtern.

      Hinzu kommt die denkbare Möglichkeit allerlei quasi-Blackboxen zu erstellen, die auf Anfragen etwas auswerfen, wo ein Beitrag zu persönlicher Zuordnung nicht ersichtlich ist. Z.B. mit KI o.ä. System erlaubt, Trainingsdatenhaltung erlaubt? Zudem könnte die Verbindung solcher Maschinen, in anderem Modus betrieben als spezifiziert, Daten wieder ausspucken oder zuordnebar machen.

      Das ist online schon ein Fass ohne Boden. Jetzt geht’s den Menschen halt auch noch an die Knochen.

  26. Tim Oliver: „man will ja weder den Kunden, noch das teuer investierte Geld verlieren“

    Das meinte ich oben im Antwort-Post auf „Spooky FM“ mit dem Satz “ … aber es nicht schafft, Milch und (viele Marken) Zahnpasta zu bevorraten.“, der leider missverstanden wurde.

    Ich bezweifele nicht, dass bei Durchsetzung dieser Technologie durch die Konzerne die Einkäufer keine Wahl mehr haben, sondern ich finde es krass , dass Konzerne wie Rewe (u. a.?) offensichtlich „teuer investieren“, um solche Technologien durchzusetzen, anstatt mit diesem Geld an einer Infrastruktur mitzuwirken, dies es für jedermann/-frau möglich macht, Angebote möglichst überall und überwachungsfrei zu erreichen.

  27. Um den Supermarktblog zu zitieren: https://www.supermarktblog.com/2023/11/20/ein-jahr-einkaufen-mit-rewe-pick-go-wo-trigos-kassenlos-technologie-an-ihre-grenzen-stoesst/

    1. „„Die Erkennungsraten in den REWE Pick&Go Märkten sind hoch, die Reklamationsquoten unterhalb des erwartbaren Bereichs.““ (Zitat in der zitierten Quelle.)
    Zahlen wären nett.

    2. „Bei meinem bislang letzten Einkauf in der vergangenen Woche wurden von zehn eingekauften Artikeln einer gar nicht abgerechnet, ein nicht gekaufter hinzugefügt und ein dritter falsch erkannt.“
    So muss man sich das vorstellen, aka „Ich kann die Sachen einfach in die Tasche stecken und gehen“. Also Fallout + Paranoia.

    Natürlich mit App, also registriert, vermessen, und so weiter. Die AGB hat man dann ja schon zum Spass abgenickt, vielleicht wird man sogar über Änderungen informiert.

    Weiter aus dem Artikel: „Jeder Nutzer und jedes Produkt wird als abstraktes Objekt erkannt.“
    Hier ist eigentlich Schluss, denn „abstraktes Objekt“ und „erkannt“ funktionieren nicht, und bedeutet in der Interpretation auch keinen Unterschied zu Gesichtserkennung. Der Unterschied ist doch die Verknüpfung mit dem Wissen zur Identifikation einer Person. Also eine Nebelkerze. Lassen sich die Behörden so täuschen, wäre es wohl an der Zeit, mit dem Weglaufen zu beginnen. Das ist eine ziemlich präzise biometrische Erkennung, zusammen mit dem Einkauf, verbunden mit den Bezahldaten, und all dem, was die App sonst noch beiträgt (Rabattcodes und woher sie kommen, durch die App erfasste Einkäufe, was auch immer da wiederum mit bei ist).

    Und die Daten liegen nicht nur theoretisch auswertbar herum, wie bei Kameraüberwachung üblich, sondern werden ja konkret so für den Bezahlvorgang ausgewertet. D.h. es kommt darauf an, was für Daten jetzt für was genutzt werden, und aus welchen Sicherheitsgründen oder wofür auch immer sie wie wo wie lange gespeichert werden.

  28. Ich habe diesen Markt am Wochenende ausprobiert. Über die Reportage „Digitaler Zwang: Was geht noch ohne Internet“ bin ich auf diesen Markt aufmerksam geworden.
    Ich muss sagen, dass ich sehr begeistert von dem Konzept bin, da es nervige Sachen wie „anstehen an der Kasse“ oder „alles lästig über Selbstbedienungskassen einscannen“, umgeht.
    Interessant fand ich, dass das Publikum sehr gemischt ist. Jung und alt nutzen es. Die einzige vorhandene klassische Kasse war verwaist. Ein Mitarbeiter guckte Bäume in die Luft. Die Selbstbedienungskassen und der Ausgang für Pick & Go wurden hauptsächlich benutzt.
    Ich sehe vor allem für ältere Leute einen Vorteil: Man nimmt sich die Sachen die man möchte aus dem Regal, packt diese in Ruhe in die Tasche und geht am Ende raus. Kein Einräumen in den Einkaufswagen mehr um anschließend wieder alles aufs Band zu packen, dann wieder alles in die Tasche und dann geht das Bargeldgefummel los. Kostet alles unnötig Zeit. Meine und die der Anderen. Von daher tolles System.

  29. Und wer hats erfunden? Der Konzern, dessen Gründer mal kurz einen Ausflug ins All macht und dessen Ziel es ist, dass ohne ihn nichts mehr geht. Und dem der Versandhandel nicht mehr reicht. Der schon unzählige Läden dieser Art in den USA betreibt. Und der Vorreiter ist, individuell angepasste Preise zu verlangen. Und gleichzeitig seine Gewinne geschickt in Steuerparadiese umlenkt.
    Da ist es doch viel sinnvoller, solche Konzerne zu meiden. Die meisten REWE-Märkte sind inhabergeführt, die Eigentümer können entscheiden, wie ihr Laden ausgestattet ist.

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