Was vom Tage übrig blieb: Facebook-Moderatoren, Cyberkrieg und irische Mieten

Eine erschreckende Reportage über die Arbeitsumstände bei einem Dienstleister für Facebook-Moderatoren. Das Innenministerium will mehr Möglichkeiten für die „aktive Cyberabwehr“ von Angriffen. In Dublin treiben internationale Unternehmen die Mieten ins Unerträgliche. Die nicht gerade schönsten, aber lesenswertesten Reste des Tages.

Nichts los im Büro: Alle auf Klausurtagung.

Bodies in Seats (The Verge)
Verdreckte Toiletten, psychische Erkrankungen, fehlende Defibrillatoren: Zum ersten Mal brechen drei Moderatoren, die bei einem Facebook-Dienstleister in Florida arbeiten, ihre Geheimhaltungsverträge. Die Arbeitsumstände in diesem psychisch hoch belastenden Job stehen unter hoher Geheimhaltung, kaum jemand hält es dort zwei Jahre aus. Dominierendes Gefühl: Austauschbarkeit. Wir berichteten über zwei Moderations-Dienstleister in Deutschland.

So (un)vorbereitet ist Deutschland auf einen Cyber-Großangriff (Der Tagesspiegel)
157 Hackerangriffe auf kritische Infrastrukturen gab es in Deutschland allein im Zweiten Halbjahr 2018. Die Bundesregierung will zur Abwehr solcher Angriffe die Möglichkeit von „aktiver Cyberabwehr“ prüfen. Das Innenministerium will damit schon im geplanten IT-Sicherheitsgesetz 2.0 und im neuen Verfassungsschutzgesetz umgesetzt. Vorschläge zu den aggressiven Formen, wie zum Beispiel DDoS-Attacken, sollen auch noch kommen. Die USA legen bereits „Cyber-Minen“ bei russischen Energieversorgern.

Ireland’s unequal tech boom (Politico)
10.000 Obdachlose gibt es in Irland – einem Land mit so vielen Einwohnern wie Hessen. Das Bruttoinlandseinkommen erreicht Rekordhöhen, aber das tun auch die Mieten. Während internationale Technologiefirmen ihre Niederlassungen ausbauen, gibt es zwischen Studentinnen und Touristen kaum noch Wohnungen für die Einwohner Dublins. Auch die UN kritisierte Irland im März besonders für Gesetze, die den Aufkauf von Wohnungen durch internationale Investmentgesellschaften erleichtert hätten.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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