Was vom Tage übrig bliebDienstagram, Disketten und Digitalkonzerne

Eine Diskette mit der Unterschrift von Steve Jobs ist ein eher teures Weihnachtsgeschenk, Stiftungen pumpen ihr Geld in den Kampf gegen Digitalkonzerne und der Bundesnachrichtendienst sucht Instagram-Experten. Die besten Reste des Tages.

Blick aus dem Fenster von netzpolitik.org
Im Park Inn brennt noch Licht und wer genau hinschaut, erkennt im Fenster auch unsere To-Do-Liste im Spiegel.

Big Tech’s Critics, Flush With Cash, Try to Build a Movement (New York Times)
Eine Gruppe von großen Stiftungen will in den kommenden Monaten insgesamt zehn Millionen Dollar in den Kampf gegen die Digitalkonzerne und für ein faires Wettbewerbsrecht investieren. Sowohl unter Geldgebern als auch Empfängern kennt man seinen Gegner. Unter den Geldgebern ist die Stiftung von eBay-Milliardär Pierre Omidyar, dessen Konzern im Online-Handel gegen Amazon antritt. Einer der Empfänger ist eine NGO, die vom Facebook-Mitgründer Chris Hughes geleitet wird. Unter den Geldempfängern ist außerdem das Open Markets Institute, das in diesem Jahr bereits eine Millionenspende erhielt, um die Auswirkungen der Marktmacht großer Plattformen auf die Medien zu untersuchen. Mit dem Thema haben wir uns im Vorjahr in einer Recherche über die Google News Initiative beschäftigt.

Item 333 – Steve Jobs (RR Auction)
„Macintosh System Tools Version 6.0“-Diskette, signiert mit schwarzem Filzstift, „Steve Jobs“. In gutem Zustand, mit leichten Kratzern. Für schlappe 84.115 US-Dollar über den Auktionstisch gegangen. „Als Teil von Apples legendärer Mac-OS-Software mit der eleganten, stilvollen Kleinbuchstaben-Signatur von Jobs ist dies ein Stück Computergeschichte in Museumsqualität.“ Frohe Weihnachten an den, der’s bekommen hat.

So­ci­al Me­dia Ma­na­ger (m/w/d) – AS-2019-130 (bund.de)
Geheimdienste erzählen ja ungern, was sie so vorhaben. Aber um Stellenausschreibungen kommen sie nicht herum und manchmal verraten die auch schon ein bisschen was. Nämlich, dass wir in Zukunft mit Bundesnachrichtendienst-Content auf Instagram rechnen dürfen. Der BND sucht einen „Content Creator mit Leidenschaft“, unter anderem für die „Weiterentwicklung und Umsetzung eines Konzepts für einen Arbeitgeberkanal auf Instagram“.

Drittes Gesetz zur Änderung polizeirechtlicher Vorschriften (Hamburgische Bürgerschaft)
In Hamburg wurden letzte Woche Änderungen am Polizeigesetz verabschiedet. Die SPD, CDU und Grüne stimmten dafür, die Linke stimmte als einzige Partei dagegen. Wir hatten zuvor über die Anhörung im Innenausschuss berichtet.

Kommission zu künstlicher Intelligenz: Bundestag will Ergebnisse in Teilen zurückhalten (Spiegel Online)
Die Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“ des Bundestags untersucht und disktiert, wie sich KI auf unser Leben auswirken wird. Zu welchen Ergebnissen sie kommt, soll aber erstmal nicht verraten werden. Laut Spiegel-Informationen sollen Union, SPD, FDP und AfD beschlossen haben, die ersten Projektberichte vorerst nicht vollständig zu veröffentlichen. Das Gesamtpaket soll es erst zum Abschluss geben: „Damit soll unter anderem vermieden werden, dass sich einzelne Teile im Nachhinein widersprechen.“

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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