Facebook deckt Kampagne zur Beeinflussung der US-Midterm-Wahlen auf

Mit der Kampagne sollten US-Wähler*innen beeinflusst werden. – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Rawpixel

Wie die New York Times berichtete, hat Facebook eine politische Kampagne identifiziert und gestoppt, die offenbar mittels Fake Accounts auf eine Beeinflussung der im November anstehenden Midterm Elections in den USA abzielte. Das Unternehmen habe 32 Seiten und Profile auf Facebook und Instagram gelöscht, deren Aktivitäten sich vornehmlich um kontroverse und für den Wahlkampf entscheidende Themen drehten. Darunter beispielsweise koordinierte Beiträge zu den rechtsextremen Ausschreitungen im Rahmen der „Unite the Right“ Demonstrationen in Charlottesville vor etwa einem Jahr oder der „AbolishICE“ Kampagne.

Die dazu verwendeten Techniken ähnelten laut Facebook denen der Internet Research Agency, die dem Kreml nahestehende Troll-Farm, die im Zuge der Präsidentschaftswahl 2016 für Schlagzeilen sorgte. Wer wirklich dahintersteckt, ist jedoch noch unklar. Nathaniel Gleicher, Head of Cybersecurity Policy bei Facebook äußerte sich gegenüber der New York Times wie folgt (eigene Übersetzung):

Zu diesem Zeitpunkt unserer Investigation haben wir noch nicht genügend technische Beweise, um eindeutig sagen zu können, wer dahinter steckt. (…) Wir können jedoch bereits sagen, dass diese Accounts in ähnliche Aktivitäten verstrickt waren und mit bekannten Accounts der Internet Research Agency in Verbindung standen.

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5 Ergänzungen

  1. „Mit der Kampagne sollten US-Wähler beeinflusst werden.“ – Ist das nicht Ziel einer jeden Wahlkampagne?

    1. Na klar!
      Dabei werden bewährte Methoden wie das Microtargeting eingesetzt.
      Nichts Neues also!
      Die Russen haben nichts neues erfunden und es wird Nachfolger geben, die diese Methoden in abgewandelter Form einsetzen.
      Ein paar Facebook Nutzern des betreffenden Landes ein paar Golddukaten angeboten und die Sache kommt ins Rollen!

  2. Wenn man ein freies Internet will, dann muss man wohl oder übel auch mit sowas leben.

    Mal abgesehen davon sind es ja keineswegs nur die Russen, die sowas machen. Meines Wissens nach war Cambridge Analytica zum Beispiel nicht russisch. Und dieses mal ist das ja auch nur erst mal ein vager Verdacht.

    Und ich erinnere mich noch, wie sich vor den Bundestagswahlen auch hier ständig darüber beklagt wurde, dass ihr eine bestimmte Partei nicht erwähnt. Wobei die Kommentatoren dann selber ständig den Namen dieser Partei wiederholten. Das ist auch nichts anderes.

    P.S.: Wenn ihr wollt, dass Politik wieder Spaß macht, wählt die PARTEI.

  3. Immer wieder lustig diese what aboutism versuche der Putin Fraktion. Dass Russland jegliche ausländische und inländische Beeinflussung brutal unterdrückt und putinkritische Journalisten öfters mal Selbstmord begehen, interessiert diese Menschenfreunde nicht.

    1. Doch interessiert schon, darüber wird auch inreichend berichtet, oder?
      Aber was tut das zur Sache?
      Du weisst was der Begriff „whataboutism“ bedeutet?

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