Überwachungskapitalismus: US-Provider will Ausspäh-App auf Smartphones installieren (Update)

CC-BY 2.0 Mike Mozart

Der US-amerikanische Internet- und Mobilfunk-Anbieter Verizon plant, auf allen von ihm verkauften Smartphones so genannte Spyware zu installieren. Dies berichtet die Electronic Frontier Foundation (EFF). Der Vorstoß folgt auf ein jüngst beschlossenes Gesetz, das Netzbetreibern erlaubt, Nutzer- und Verkehrsdaten ihrer Kunden zu verkaufen.

Die EFF zitiert Verizons Datenschutzerklärung zu der fragwürdigen Applikation AppFlash. Ihr ist zu entnehmen, dass AppFlash folgende Information über das Handy sammelt: die Mobilfunknummer, gerätespezifische Informationen, das Betriebssystem, eine Liste der installierten Apps und den momentanen Standort.

In blumigen Worten beschreibt das Unternehmen in der Erklärung zudem seine Verwendungsabsichten. Gesammelte Informationen über das Smartphone-Verhalten der Verizon-Kunden werden weitergegeben und für zielgerichtete Werbung genutzt:

AppFlash-Informationen können innerhalb der Verizon-Unternehmen geteilt werden, darunter Unternehmen wie AOL, die es verwenden können, um relevantere Werbung innerhalb der AppFlash-Erfahrungen und an andere Orte, einschließlich Verizon-unabhängigen Websites, Diensten und Geräten, zu liefern. [Eigene Übersetzung; Hervorhebung durch uns]

Update, 1. April 2017: Die EFF hat ihr Blog-Posting zurückgezogen. Laut Verizon handle es sich um ein freiwilliges Opt-In-Angebot, das zunächst auf nur einem Gerät, dem LG K20 V, getestet werde.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

0 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.