Umfrage: Zeitungsredaktionen schränken Kommentarfunktionen 2015 weiter ein

Foto: CC-BY-NC 2.0 Speg of the Pigs

40 Prozent der Zeitungsredaktionen haben in den letzten zwölf Monaten ihre Kommentarfunktionen wegen rechter, hetzender und strafbarer Kommentare eingeschränkt. Die Fachzeitschrift „journalist“ hat dazu eine Umfrage unter allen Tageszeitungsvollredaktionen gemacht. Von den 119 angeschriebenen Redaktionen haben sich 66 an der Umfrage beteiligt.

Insgesamt fährt mehr als die Hälfte der Redaktionen die Strategie, dass sie bei bestimmten Themen auf ihren eigenen Webseiten gar keine Kommentare zulässt (53 Prozent) oder diese Themen bei Facebook nicht mehr postet (59 Prozent).

Als Grund für die Einschränkungen führen die Redaktionen unter anderem an, dass sie mit der Moderation rechtsradikaler und strafbarer Inhalte personell überfordert seien. Um gegenzusteuern hat die Rheinische Post ihr System technisch verbessert, andere Zeitungen wie der Weser-Kurier haben mehr Moderatoren angestellt.

Viele Kommentierende haben kein Interesse an Diskurs

Sowohl die Chefredakteure von Sächsischer Zeitung und FAZ.net sagen dem Fachmagazin, das Problem sei die Vielzahl der Kommentare, die kein Interesse an Diskurs und Debatte hätten. Seit zwei Jahren sei zu beobachten, dass die Zahl derer, die hasserfüllte Kommentare posten oder Andersdenkende verbal verletzen wollen, stark zunehme.

Thomas Zeller vom Trierischen Volksfreund hat gegenüber dem „journalist“ aber auch auf ein anderes Problem hingewiesen:

„Wenn wir die Inhalte nicht auf Facebook posten, machen das unsere Nutzer in ihren Timelines. Nur dort haben wir dann kaum mehr die Möglichkeit, auf eskalierende Diskussionen zu reagieren.“

Stefan Plöchinger, dessen Medium Sueddeutsche.de 2014 eines der ersten war, das die Kommentarfunktion einschränkte, hat das Problem der Hasskommentare und der durch Facebook getriebenen Emotionalisierung der Berichterstattung in seinem Blog ausführlich beschrieben:

Weil man sich außerdem recht fix mit Freunden und Gleichgesinnten vernetzen kann, findet man sich schnell in einer Gesinnungs-Filterblase wieder. Das ist gesamtgesellschaftlich kein Problem, wenn auf diese Weise Häkelgruppen zueinander kommen, aber durchaus, wenn sich Menschenfeinde effizienter organisieren und ihre Ideologie leichter verbreiten können als je zuvor.

Berichterstattung über Geflüchtete bringt besonders viele Facebook-Interaktionen

Wenn man nun das Problem mit den Hasskommentaren an den Themen der Berichterstattung spiegelt, die besonders viele Facebook-Interaktionen erhielten, fällt auf, warum rechtsradikale Hetzkommentare in letzter Zeit sichtbarer geworden sind: Gab es im Juni 2015 nur zwei Artikel in den Top 100 zum Thema Geflüchtete, wurden es in der zweiten Jahreshälfte deutlich mehr, der Höhepunkt wurde im Januar 2016 mit 64 Artikeln erreicht.

Simon Hurz hat in seinem Beitrag die Tonalität der Top100-Artikel untersucht. Dabei hat er festgestellt, dass sich die Anzahl derer, die eher negativ berichteten nach dem „Sommer der Willkommenskultur“ drastisch erhöhte. Leitmedium der Negativberichterstattung zum Thema ist demnach der Focus, vor Deutschen Wirtschafts Nachrichten, Welt und Junger Freiheit.

Legt man die Zahl der Facebook-Interaktionen zugrunde, ist Focus Online das mit Abstand erfolgreichste deutsche Nachrichtenportal. 97 Berichte zählten zwischen Juni und Februar zu den monatlichen Top 100. Davon beschäftigen sich 50 mit dem Thema Flüchtlinge – und 48 haben einen negativen Tonfall.

Die Umfrage im Fachmagazin „journalist“ gibt leider keine Auskunft darüber, wie der Focus mit Hasskommentaren umgeht und wie sich deren Anzahl in den letzten Monaten dort verändert hat.

Zurück zur Einbahnstraße?

Problematisch an der zunehmenden Beschränkung der Kommentarfunktion durch Zeitungsredaktionen bleibt, dass dabei die demokratische Möglichkeit der Leserinnen und Leser – Artikel zu berichtigen, zu ergänzen oder auf andere Pressedarstellungen hinzuweisen – wieder verloren geht. Dieses wertvolle demokratische Korrektiv geht in einem lärmenden, hasserfüllten Umfeld momentan komplett unter. Auch weil alle, die als Kommentatoren diese Funktion erfüllen könnten, in so einem Umfeld keine Lust mehr auf eine Beteiligung haben oder den Bereich unter den Artikeln aus psychischem Selbstschutz meiden.

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54 Ergänzungen

  1. Auffallend ist, dass viele jetzt unter ihrem Klarnamen hetzen, und damit einem der größten Wünsche der Qualitätsjournalisten, nämlich der Abschaffung der „Anonymität“ nachgekommen sind, denen das jetzt aber auch wieder nicht recht ist. Ja wasn nu ;

    1. Auf den Seiten der Zeitungen selbst wird in den meisten Fällen noch unter Pseudonym kommentiert. Zum Gesichtsbuch kann ich nichts sagen, weil da bis jetzt noch keinen Account besitze.

  2. Kurze Korrektur: Bei der Infografik sind die Einträge Januar und Februar mit 2015 beschriftet, dem Kontext nach müsste es 2016 sein.

  3. Na, Facebook wird sich bei den Zeitungen für den Zulauf bedanken.
    Interessant wäre jetzt gewesen, ob die Strafanzeigenanzahl bei Polizei oder Staatsanwaltschaften in dem beobachteten Zeitraum gestiegen sind und dazugehörige Urteile von Richtern. Interssant wäre also auch die Konversionsrate von Löschung wegen angeblicher Straftat -> Strafanzeige -> Verurteilung.
    Die sprachlichen Entgleitungen jenseits von Straftaten sind auch interessant. Ich soll jetzt nicht mehr posten dürfen, wenn ich es hasse, dass Ameisen in meinem Bett krabbeln oder Regenwasser wegen eines kaputten Regenschirmes mir in den Nacken fließt, weil Zeitungsmoderatoren keinen Hass mögen?

    Die Süddeutsche steht übrigens schon seit vielen Jahre mit Kommentaren auf Kriegsfuß. Schon lange vor den Flüchtlingen. Da hatten sich 2007 sogar mal Kommentatoren zu einer Kommentarplattform zusammen gerottet, weil die SZ mit der Meinungsfreiheit so liederlich umging und die Kommentatoren aussperrte und Massenzensur betrieb.
    http://de.indymedia.org/2007/12/202220.shtml

    1. Wenn die Zeitungen klipp und klar ankündigen würden gegen alle hetzenden Kommentare unverzüglich Strafanzeige zu stellen, dann würde das Problem denke ich sehr schnell nachlassen. Die bräuchten dann nur auf der Titelseite über einige Verurteilungen ausführlich berichten und ankündigen das weitere Anzeigen folgen.

      Denke das sollte ausreichen um das feige braune Pack genügend einzuschüchtern, die normalen Menschen könnten dann endlich wieder ungestört diskutieren.

    2. Eigentlich hätte ich angenommen, dass jemand, der fest überzeugt ist, dass irgendwas eine strafbare Handlung sei, dies den Strafverfolgungsbehörden anzeigt, und nicht nur in Selbstjustiz ohne rechtliches Gehör für den Beschuldigten, irgendwelche Handlungen aus der angeblichen Strafbarkeit ableitet.
      Ich denke, wir ahnen noch nicht, wie viele Menschen der NSA ähnlich ist, die etwas nicht macht, weil sie es darf oder soll, sondern einfach weil es geht. So kick man sich halt raus aus dem Geschäft.

  4. „dass sie bei bestimmten Themen auf ihren eigenen Webseiten gar keine Kommentare zulässt“

    Interessant wäre dabei zu Wissen, was für Themen das wären.

    Bei manchen Themengebieten wurde ja sehr bei der Qualität geschlampt, oder der Artikel wurde manipulativ geschrieben. Dabei meine ich nicht Netzpolitik.org, sondern z.B. bei der Zeit.

    Hatte hier ja mal unter einem Artikel von Netzpolitik.org ein paar Beispiellinks gepostet gehabt.

    1. Beim Spiegel alle Themen, die mit Flüchtlingen zu tun haben. Da kann man nur bei bestimmten Artikeln kommentieren.

  5. Das Problem sind einerseits die hetzenden Kommentare der Online Nazis, ja. Das andere Problem aber auch das oft Kommentare welche nicht der vorgeschriebenen politischen Korrektness entsprechen zensiert werden, selbst moderate Islamkritik z.B. Die Meinungsfreiheit wird also einerseits durch Zensur behindert, andererseits aber auch massiv von Rechtsextremisten mißbraucht um die Kommentarspalten mit hetzerischem Müll zu fluten.

    Aber machen wir uns da besser nix vor, es ist die Bevölkerungsmehrheit die Rechts denkt und das online eben auch öffentlich bekundet. Wir können froh sein das die Unterschicht meist nichtwähler sind, wenn die alle Wählen gehen würden, dann wären die Nazis schon längst wieder in allen Parlamenten.
    Was sich in den Kommentarspalten so tut sollte man daher auch als Wahrnung auffassen denn es verdeutlicht wie gefährlich die niederen Bevölkerungsschichten mit ihrer Neigung zu Nationalismus und Faschismus doch sind. Wir sollten da ganz vorsichtig sein, und uns immer bewust sein das man die Wurzel des Problems nicht mit ein bischen Zensur wird beheben können.

    1. die Unterschicht, niederen Bevölkerungsschichten mit ihrer Neigung zu Nationalismus und Faschismus, oder aus einer anderen Antwort: meisten sind da der Pöbel, Masse an Dummen, Die Bildungsfernen.

      Und das ist jetzt inwieweit besser als die Kommentare der sogenannten Unterschicht?

      1. Na Sie scheinen aber auch nicht besser zu sein. Wie kommen Sie eigentlich dazu ganze Bevölkerungsteile zu pauschalisieren. Ich habe lange Jahre auf dem Land gelebt, wo die meisten einfache Tätigkeiten und Schulabschlüsse hatten. Trotzdem sind das anständige Leute.

    2. hetzen da schon subtiler auf: „Auffällig ist zunächst einmal, dass bei den Syrern die Geschlechtsverteilung nicht dem gängigen Bild des vorwiegend männlichen Migranten entspricht. 49 Prozent der erfassten Syrer waren Männer, 32 Prozent Frauen“??? Quelle Internetz (Qualitätspresse).

      1. > Die Linken hetzen da schon subtiler auf

        Aus Sicht rechter Hetzer sind die UNHCR sicherlich Links-Extreme, schon deshalb, weil sie „fremden Ausländen“ hilft. Aus Sicht jener rechten Hetzer erscheint selbst eine Datenerhebung als subtil, die schlicht Personen zählt:

        Die Umfrage stammt vom UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, und fand zwischen dem 15. und 31. Januar auf mehreren griechischen Inseln statt. Befragt wurden die beiden größten Flüchtlingsgruppen: Syrer (222 Befragte) und Afghanen (191). Das ist nur ein Bruchteil der registrierten Flüchtlinge, so dass auch das UNHCR sagt, es handle sich lediglich um Hinweise auf das „Profil“ der beiden einreisenden Nationalitäten zur Zeit der Untersuchung. Die Erhebung soll monatlich wiederholt werden.

        Auffällig ist zunächst einmal, dass bei den Syrern die Geschlechtsverteilung nicht dem gängigen Bild des vorwiegend männlichen Migranten entspricht. 49 Prozent der erfassten Syrer waren Männer, 32 Prozent Frauen, 19 Prozent Kinder. 44 Prozent gaben an, sie seien verheiratet, 53 Prozent bezeichneten sich als alleinstehend. 74 Prozent sagten, sie seien mit mindestens einem engen Familienangehörigen unterwegs. Das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass jetzt mehr Familien auf der Flucht sind als früher. Allerdings fehlen Vergleichswerte früherer Monate.

        Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/fluechtlings-studie-der-un-wer-flieht-nach-europa-14109341.html

        Der Kommentator versucht mit seiner Art von Quellenangabe („Quelle Internetz (Qualitätspresse).“) seinerseits subtile Hetze zu betreiben. Aus Internet wird deutsches „Internetz“ – warum nicht gleich „Weltnetz“? Damit wird pejoristische Nutzung des nächsten Worts „Qualitätspresse“ vorbereitet. Aus seiner Sicht meint er „Lügenpresse“, aber damit wäre seine eigene Hetze sofort erkenntlich.

        Warum mache ich mir die Mühe auf diesen für sich genommenen unbedeutenden Mückenschiss zu antworten?

        Unsere Sprache eignet sich als Waffe. Mit diesem Schwert kann man in jedes „Herz“ stechen, ohne Spuren zu hinterlassen und auf lange Sicht das Denken der Menschen verändern.

        Unsere Gesellschaft befindet sich in einem Prozess der Polarisierung, der auf eine Spaltung hinausläuft. Sprache ist das, was uns verbindet. Daher sollten wir aufmerksam jene entblößen, die Sprache für ihre Agenda missbrauchen.

    3. Sie kritisieren hier das Gebahren der „Online Nazis“ (ein wirklich seltsame Wort Kombination) nur um sich wenige Zeilen später nicht besser zu äußern. Inwiefern unterscheidet sich ihre Sicht von der eines Nazis? Der einzige Unterschied zwischen Ihnen und einem Nazi, ist die Zielgruppe ihrer Verachtung, die nach Aufmerksamkeit sucht. Somit sind sie zwar genau genommen kein Nazi aber sehr wohl ein Rassist.

      Sie erdreisten sich die komplette „Unterschicht“ über einen Kamm zu scheren, obwohl sie kurz zuvor selbst noch ihre Verachtung gegenüber Diskriminierung geäußert haben…

      Wie mir diese möchtegern, abgehobenen Intellektuellen auf die Nerven gehen. Bei Menschen wie Ihnen bin ich mir nie ganz sicher ob es die reine Arroganz ist die mitunter zu solchen Aussagen wie ihren führt, oder ob sie bereits so verblendet sind dass sie sich durch Medien und Politik genauso blenden und verarschen lassen wie ein Großteil der Bevölkerung (ich kann es nicht bestätigen, ist momentan nur mein Eindruck, aber auch das Erwachen vieler wird bald kommen :).

      Zum Abschluss stimmt es mich traurig dass ich mit meinen 23 Jahren, einfacher Arbeiter in der Chemie Branche, mit einem durchschnittlichen Realschulabschluss, jemandem wie Ihnen (wahrscheinlich wesentlich älter?), eine Standpauke halten muss.

      PS: Alle Menschen sind gleich. Weiß, schwarz, Akademiker, Arbeiter, Obdachloser,etc. Man sollte niemals eine Menschen Gruppe in seinem eigenen denken pauschalisieren. Jedes Individuum bedarf einer Individuellen Betrachtung um ein Urteil Fällen zu können. Dies ist im Bezug auf sie gerade passiert.

      1. > Wie mir diese möchtegern, abgehobenen Intellektuellen auf die Nerven gehen. Bei Menschen wie Ihnen

        Sie sind offenbar noch zu jung, um zu bemerken, dass Sie ihren Kontrahenten zum „Intellektuellen“ adeln.

        Aus welcher Etage argumentieren Sie? Haben Sie seine Rechtschreibfehler nicht bemerkt? Ist Ihnen entgangen, dass er mit „Zensur“ argumentiert, einem Buzzword der intellektuell Bedürftigen?

        PS: Im Übrigen sind nicht alle Menschen gleich. Aber alle Menschen sollten gleichwohl vor dem Gesetz gleich sein. Diese Unterscheidung bekommen einige junge Menschen (noch) nicht so richtig hin, vor allem wenn sie sich in Ideologien verheddern.

      2. PS: Alle Menschen sind gleich. Weiß, schwarz, Akademiker, Arbeiter, Obdachloser,etc. …

        Der Satz „Alle Menschen sind gleich.“ ist ein falscher Satz, denn kein Mensch gleicht dem Anderen. Sätze dieser (ungenauen) Art führen zu Kardinalfehlern im Denken.

        Menschen sollen auch nicht gleich sein, denn Gleichmacherei ist eine Abkürzung in die Terrorherrschaft.

        Es ist etwas Anderes, zu fordern, Menschen sollen vor dem Gesetz gleich sein, oder Menschen sollen den gleichen Anspruch auf Würde haben. Doch dazu müssen die Menschen nicht gleich sein, denn diese Forderung soll ja gerade für ungleiche Menschen gelten, etwa für starke aber auch schwache Menschen.

  6. Na, wer hat noch zuerst „Tierischer Volksfreund“ gelesen? ;)

    Die von mir konsumierten Lokalzeitungen sind leider schon vor längerer Zeit dazu übergegangen, ihre Kommentarbereiche nur mit Zwangsregistrierung mit mehr oder wenigen echten Namen und Anschriften (aber sie lassen sich keine Personalausweiskopie zusenden oder nutzen auch nicht Postident) hinter einem Login zu verstecken. Mir ist das zu umständlich, selbst wenn ich mich mit Fantasiedaten anmelden könnte.

    Dabei habe ich tatsächlich die Kommentarfunktion hin und wieder genutzt, um etwas zu korrigeren, auf bestimmte andere Aspekte hinzuweisen. Gerne hätte ich dann auch mal Links gesetzt, wie es im Web üblich ist, aber Links waren in den Lokalzeitungskommentarspalten schon immer verboten. :(

    Leider sind mehr als 99 % der Kommentare unter Artikeln Müll. Dummdreist, ausfallend, nicht hilfreich. Selbst Artikel von registrierten Nutzern, die anscheinend unter echt klingendem Namen schreiben.

    Es müsste die Möglichkeit geben, die wenigen sinnvollen Kommentare hervorzuheben und die dummen irgendwo in der Versenkung verschwinden zu lassen. Aber das wird mit der „Weisheit der Massen“ der Artikelleser und Kommentatoren auch nicht glücken – die meisten sind da der Pöbel. Und für die Redaktionen ist das manuelle Bearbeiten einfach zu personal- und zeit- und geldintensiv.

    Was also machen mit der Masse an Dummen? Sie gar nicht kommentieren zu lassen verlagert ihre Paranoia und Wut nur auf private Kanäle (WhatsApp, Facebookgruppen). Bildung? …? Ich bin ratlos.

    1. >Was also machen mit der Masse an Dummen? Sie gar nicht kommentieren zu lassen verlagert ihre >Paranoia und Wut nur auf private Kanäle (WhatsApp, Facebookgruppen). Bildung? …? Ich bin ratlos.

      Bildung, ja. Nur das Internet steckt voll von Bildung und Wissen. Nur wer nutzt es denn ? Die Bildungsfernen lesen eben lieber Esotherik, Verschwörungstheorien und Rechtspopulismus und kotzen das dann eben in den Kommentarspalten wieder aus.
      Eine Bildungspflicht wäre da vielleicht etwas, also den Hartz4 Satz an den Bildungsabschluss koppeln um so durch Druck einen stärkeren Anreiz für Bildung zu schaffen. Je ungebildeter desto mehr Sachleistungen statt Geld/Aufstockung gibt es, je gebildeter desto mehr Kohle. + Angebote und Aufforderung jederzeit kostenlos die eigene Bildung verbessern zu können. Wenns freiwillig nicht geht weil kein Wille da ist dann müssen eben entsprechende Anreize geschaffen werden.

      1. Rechte Hetze ist nicht nur den sogenannten Bildungsfernen vorbehalten .
        Braunes Gedankengut findet man in allen sozialen Schichten.

        40-60% der politischen Ansichten in Deutschland sind zwischen Rechts,Rechtsradikal und bekennende Nazis .
        Wie ich auf diese % Zahl komme ist einfach zu erklären.
        10-15% der Wähler sind AFD Anhänger,3-8 % NPD und diverse ähnliche Parteien,5-10 % Rechtsgesinnte sind bei der SPD beheimatet-Sarazzin,Buschkowsky und Co Anhänger lassen grüßen und bei der CDU/CSU sind 15-20% sind Wähler die sich konservativ geben,aber den Rechtsaußen näher stehen als die CDU uns gerne weis macht.
        Bei den Grünen dürfte Deutschnational mit grüner Fassade um 1-2 % auftreten.
        Bei den Nichtwählern dürfte die Neigung rechts zu stehen noch stärker ausfallen als bei den Wählern.

      2. @Graf Tux vom Pinguin
        Zur Belegung meiner These,siehe Kommunalwahl in Büdingen Michelau am 06.03.2016

  7. Das die Räuberblätter Süddeutsche, Spiegel, Focus, FAZ, Sächsische Z. etc. ihre Kommentarfunktion einschränken bzw. ganz schließen, hat seine Ursache in der einseitigen Hofberichterstattung zu den aktuellen Tagesthemen welche bundesweit vielleicht von 4 – 5 Chefredakteure im Sinne der Staatsraison zur Bundesregierung tagtäglich verbreitet wird. Vielen Lesern ist das zuwieder. Einfach alle die damit nicht einverstanden sind als Rechte abzustempeln ist grotesk. Ich selbst lese diese Gazetten schon lange nicht mehr und bin nicht rechts oder gar ein Nazi. Ich denke diese Wurstblätter graben sich durch die Abschaltung oder Einschränkung der Kommentarfunktion ihr eigenes ökonomisches Grab. Die Verkaufszahlen gehen Jahr für Jahr in den Keller. Und das haben die Gazetten auch verdient. Jeder der mit dieser verlogenen Hofberichterstattung nicht einverstanden ist sollte diese Gazetten am Kiosk liegen lassen und eventuell noch vorhandene Abbos fristgemäß kündigen! Das ist die einzige Sprache die diese Gazetten verstehen werden (müssen)! Der Entzug der finanziellen Basis ist das einzig wirkliche Mittel der kritischen Leser diese Gazetten vom Markt zu fegen! Und glaubt mir, da werden bald etliche Blätter verschwinden. Und keiner wird diesen Wischblättern auch nur eine Träne nach heulen!

      1. Werter Herr Reuter, das sind leider keine „Pauschalisierungen“! Wer als Leser noch etwas Hirn im Kopf hat sieht doch beim Durchblättern der „verschiedenen Zeitschriften“ das praktisch überall, inklusive dem Staatsfernsehen genannt ARD, ZDF und 3sat der gleiche widerliche staatshörige Tenor herrscht. ARTE lasse ich mal als interessanter Doku- und auch Filmsender noch durchgehen. Sorry, wer das nicht bis jetzt begriffen hat bei dem hat die „Hochleistungspresse“ propagandamäßig ganze Arbeit geleistet.
        Wessen „Birne“ noch nicht völlig verblödet ist und wer wirkliche journalistisch gut gemachte Artikel lesen möchte und evtl. auch dafür bezahlen möchte den verweise ich an http://www.free21.org/de/ . Das „Blatt“ erscheint so 4 – 5 Mal im Jahr und ist als freies PDF-Format oder als kostenpflichtig gut handlich gemachten Papierformat erhältlich. Mit dem bestellen des Papierformates unterstützt man wirklich gut gemachte journalistische Arbeit im eigentlichen Sinne.

      2. Wer die Antwort des Herrn Brinkmann liest, erkennt sofort, dass er für sich selbst „noch etwas Hirn im Kopf“ und „noch nicht völlig verblödet“ beansprucht.

        Das ist eindeutig zu wenig. Herr Brinkmann ist offenbar mit Meinunsvielfalt und Medienkompetenz überfordert. Was soll man da nur machen?

        1. Wo haben Sie in der hiesigen Medienlandschaft Meinungsvielfalt und , noch lustiger, „Kompetenz“ entdeckt?

    1. Es mag etwas pauschal klingen, aber jeder der nicht mit einem Fähnchen am Bahnhof steht und schreibt, dass er mit der aktuellen Politik nicht einverstanden ist sofort in eine Ecke zu stellen ist nicht in Ordnung. Auch mir ist es auf Spiegel-Online schon sehr oft aufgefallen, dass kritische Kommentare einfach nicht veröffentlicht werden, um die Leser in eine gewisse Richtung zu delegieren. Der gesunde Menschenverstand kommt nicht mehr zum tragen. Genauso die Paranoia des Staates gegenüber seinen Bürger. Wobei die Bürger der Staat sind und nicht die gewählten Vertreter auf Zeit oder die Sicherheitsmafia. So, und nun wo stehe ich. Ich bin gegen Überwachung aber auch gegen die Flüchtlingswelle, die unsere Sozialsysteme abschöpfen. Bin ich jetzt links oder rechts. Nein, ich bin ein denkender Mensch und habe eine eigene Meinung zu jeden Thema.

  8. SpiegelOnline tut sich da besonders hervor
    Gleichzeitig veröffentlichen Sie UNSÄGLICHE Werbung für Esotherik oder Abmagerungskuren.
    Solide nenne ich das NICHT!

    1. SpiegelOnline war noch nie solide. Werbung ist alles und bringt Geld. Aber die Journalisten passen sich auch der Politik an. Je schlechter die Politik, um so schlechter der Journalismus. Der Bürger wird nicht mehr mit Informationen versorgt, sondern mit Informationen abgefertigt. Alles mit so wenig wie möglichen Aufwand bei maximalem Gewinn.

  9. Ich sehe die „Abschaffung der Kommentar Funktion “ bei vielen Zeitungen eher als gutes Mittel um Geld und Mitarbeiter einzusparen.Der Vorwand wegen rechtsradikalen Kommentaren ist da nur eine Ausrede.
    Besonders deutlich wird das bei Regional Zeitungen mit rein regionalen Themen,da steht dann immer “ Liebe Leserin, lieber Leser,
    momentan steht Ihnen die Kommentarfunktion auf ……. nicht zur Verfügung. Bitte haben Sie hierfür Verständnis. „

    1. > Ich sehe die „Abschaffung der Kommentar Funktion “ bei vielen Zeitungen eher als gutes Mittel um Geld und Mitarbeiter einzusparen.

      Das sehe ich genau so! Der Welt bliebe viel Müll erspart. Doch warum tun sie es nicht?

      Online Leser werden getrackt und mit subtilen Cookies versorgt. Damit lässt sich noch Geld verdienen. Jeder Klick und jede platzierte Werbung bringt Einnahmen. Darum geht es, und nicht etwa um Meinungsaustausch von Lesern.

  10. Zunächst mal: Jede Zeitung hat das Recht, zu entscheiden, was sie veröffentlicht, und sie ist für jede Veröffentlichung verantwortlich. Das gilt für redaktionelle Beiträge wie für Leserzuschriften. Keine Zeitung ist verpfichtet, alles zu veröffentlichen, was bei ihr eingereicht wird. Wenn eine Zeitung etwas nicht veröffentlicht, ist das keine Zensur.

    Und weiter: Die Einschränkung der Kommentarfunktion hat nach meiner Auffassung wenig mit den politischen Ansichten der Kommentatoren zu tun, aber viel damit, wie sie immer öfter geäußert werden: Nämlich beleidigend, verletztend und ohne Anstand. Ich kann gut verstehen, dass Zeitungen es ablehnen, solche Kommentare unter ihrem Label zu veröffentlichen. Was gerade bei Welt online in den letzten Wochen an Kommentaren zu lesen war, fand ich – was den Ton und die Sprache angeht – erschütternd. dass die Redaktion so nicht mehr weitermachen wollte, verstehe ich gut.

    Und schließlich: Wir haben vielleicht keinen perfekten Rechtsstaat und keine perfekte Demokratie. Who is perfect anyway? Aber dieser Staat ist der beste, den wir je in Deutschland hatten, und ich bin dankbar für freie Wahlen, unabhängige Justiz, Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit und freie Presse. Diejenigen, die „Zensur“ und „Diktatur“ rufen, handeln ohne Maß und gehen grob fahrlässig mit diesen Errungenschaften um, für die Andere in anderen Ländern bereit sind, ihr Leben zu riskieren. Wenn dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis…

    1. Das kann man so sehen. Muss man aber nicht. Als bei Bundestagspetitionsserver ein bekloppter Admin wie wild vor sich hin löschte, schritten Petenden und Bundestagsabgeordneten gegen diesen Verwirrten ein, der am Rechtsstaat vorbei seine persönliche Zensur heimlich am Wochenende durchsetzen wollte. Der Bürger hat diesen Amoklauf nicht durchgehen lassen.

      Zudem gibt es auch andere Stimmen, die über das Zeitungsmodell des 18. Jahrhunderts wie bei Ihrem hinausgehen. Das Anbieten einer Kommentarfunktion kann man auch als Anbieten einer Telekommunikationsdienstleistung sehen. Es wird in der Regel der Eindruck erweckt, dass Law and Order gelten soll, also auch die Meinungsfreiheit, die nur durch Gesetze eingeschränkt werden darf. Wer keine Telekommunikationsdienstleistungen anbieten will sondern Zeitungen wie vor 200 Jahren, kann das gerne machen. Er soll aber nicht glauben, dass sein anachronistisches Weltbild Bestand hat.

      Wer öffentlich und weltweit einen Telekommunikationsdienst anbietet, wird den auch ohne Vorzensur anbieten müssen. Die ist bei uns schon im Grundgesetz verboten. Wer behauptet, Kommentare aufgrund von Strafgesetzen zu löschen und sich dann nicht mit den Behörden auseinandersetzt, macht sich wegen Strafvereitelung selbst strafbar. Die ganzen Neonazis, die wegen „Moderatoren“ nicht vor den Richter kommen, wenn sie Volksverhetzung begehen, sprechen eine klare Strafe. Die Aktivitäten von Justizminister Maas (das ist der Lügner der Vorratsdatenspeicherung) bei Facebook laufen darauf hinaus, dass mutmaßliche Straftäter nicht vor einen Richter kommen, sondern von einem juristischen Laien von Facebook verurteilt werden. Maas höhlt den Rechtsstaat aus, weil er Angst hat, dass er die vielen Verfahren mit der anachronistischen Justiz in Deutschland nicht hinbekommt, die schon wieder gefloppt hat beim Projekt beA und damit vereitelt hat, dass Schriftsätze von Rechtsanwälten rechtskräftig elektronisch ausgetauscht werden können. Aber dieser Anachronismus wird sich überleben.
      Und verfassungswidrige Vorzensur „Moderation“ zu nennen, ist besonders geschmacklos. Straftäter müssen vor Gericht und ohne Straftaten braucht auch nichts gelöscht werden (siehe Meinungsfreiheit). Wer sich mit unserem Rechtsstaat nicht anfreunden will und lieber aufs Faustrecht setzt („weil man es kann“, das Leitmotiv der Kriminellen der NSA), wird scheitern.

  11. Ich hab‘ schon ein paar Diskussionen live besucht (uA Zündfunk Netzkongress http://zuendfunk-netzkongress.de/programm-2015/die-kunst-des-trollens/ und http://zuendfunk-netzkongress.de/programm-2015/zwischen-meinungsfreiheit-und-hate-speech/) und es herrscht bei den Zeitungen, die auch online Kommentarfunktion anbieten wollen eine gewisse Ratlosigkeit wie man das handhabt.

    Sehr viele „KommentatorInnen“ benutzen die Öffentlichkeit, die die Zeitungs online Kommentare herstellen, um ihre Meinung zu verbreiten. Statt selber zur Bloggerin zu werden, zur Verlegerin, zum Herausgeber.

    1. @philip Engstrand:

      Danisch driftet auch dermaßen weit in seine kleine paranoide Welt ab, in der niemand ausser ihm selbst irgendeine Kompetenz oder Integrität besitzt, Kommentare würden da nur stören.

    2. Danke für den Danisch Verweis. Auch Lobo schreibt dazu unter dem Stichwort Schweinefleisch. Man möge es als die Folge von Großer Koalition ansehen, die mancher grundsätzlich als Zwang vorhergesagt, aber nicht vorab thematisch identifizieren konnte. „Es gibt so einen blöden Witz: Woran erkennt man, was im Garten Unkraut ist und was nicht? Antwort: Man reißt einfach alles raus. Was im nächsten Jahr wieder da ist, ist Unkraut. Ganz einfach.“

    3. Man könnte auch darüber nachdenken, dass vielleicht mancher „Meinungsstarke“ wie Danisch oder Lobo nicht mit so viel Konkurrenz zurecht kommen, wenn jetzt Millionen ihren Senf zu allem dazu geben. Wenn jetzt plötzlich das, was man sonst nur in der Kneipe nach 22 Uhr, wenn die Männer besoffen sind, zu hören war, überall zu lesen ist, habe wir ein ganz anderes Hell-Meinungsbild als es vorher vom bürgerlichen Establishment gepflegt wurde, die exklusiven Zugang zu den Medien hatten. Die Meinungen sind ja nicht neu, sondern nur mehr sichtbar.
      Andererseits muss der Sascha Lobo als Mitglied des SPON-Establishments natürlich immer schrillerer Sachen predigen, um aus der Masse noch heraus zu ragen. Aber ich lese das einfach nicht mehr. Ich habe auch den Spiegel nach über 30 Jahren abbestellt und meinen Account da gelöscht.
      Für mich stellt sich die schwierige Frage, wie wir mit den Meinungen der Nachbarn umgehen und wie wir sie zu unserer bekommen, wenn wir unsere für besser halten. Einfach löschen war früher: Wegkucken. Oder wie in der Türkei: gleich die ganze Presse abschalten.
      Die Zeitungen kicken sich mit ihrem Diskursboykott aus dem Geschäft. Und wenn der Zensurstaat Facebook klein klopft, werden sich andere Kanäle finden. Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen.

  12. Mir ist noch etwas anderes aufgefallen: die willkürliche Auslegung, was als „Hass“ angesehen wird.
    Dazu haben ich seit Januar jeden Kommentar auf welt.de (Ja, weil hohe Reichweite und daher aussagefähig), den ich abgegeben habe, dokumentiert und geprüft, ob der Kommentar veröffentlicht wurde. Das habe ich angefangen um zu prüfen, nach welchen Methoden Kommentare auf welt.de veröffentlicht werden.

    164 Kommentare wurden veröffentlcht, 107 Kommentare wurde nicht veröffentlicht.

    Ein Schema ist für mich direkt nicht erkennbar, da ich eigentlich nie beleidigend gegenüber anderen Kommentatoren bin. Scharfe Diskussion ja, aber nie bleidigend.
    Man müßte den Begriff Hass und Beleidigung schon sehr weit auslegen, und eine starke Interpretation reinlegen um Hass oder Beleidigung zu finden.

    Was ich aber herausgefunden habe: die meisten Kommentare, die nicht veröffentlich wurden, beschäftigten sich mit Religion (vor allem, wenn QUELLEN angegeben wurden), Politik (vor allem wenn QUELLEN angegeben wurden) und allgemein, wenn der Kommentar eher satirischer Natur war.
    Und es liegt nicht an den links oder Quellen. Links wurden im Kommentarbereich immer problemlos veröffentlicht und die Quellen waren zumeist Statistiken, wissenschaftliche Magazine oder gute Fachberichte (niemals aus Konkurrenzblättern!)

    Eigentlich wollte ich den Test bis Ende März durchführen, aber leider hat welt.de den Kommentarbereich bei den meisten Artikeln geschlossen.

  13. Die Grenze zwischen Meinungsfreiheit und Hetze ist nich für jeden klar zu erkennen!
    Wenn ICH über irgend einen Politikerschwachsinn entzürnt bin, entgleidet mir auch schon mein Kommentar, weil ich einfach wütend bin!
    Besonders bei Alexander Dobrindt, dem Anwärter auf die goldene Zitrone für den unfähigsten Politiker aller Zeiten, dicht gefolgt von Lothar deMisere (bewusst falsch geschrrieben)

    1. > dicht gefolgt von Lothar deMisere

      Es ist wohl kaum der Lothar, der gegenwärtig Miseren produziert.
      Der Thomas ist es! Der Thomas! Thomas!

      1. @ Jolante von der Kante
        Der Miseren Thomas ist aber auch ziemlich verloddard was die Freiheitsrechte betrifft.

  14. Was besseres kann der Welt nicht passieren, als das abschalten der Kommentarfunktionen. Eine Zeitung, und auch speziell die Autoren der Zeitung sind bzgl. Tendenzen bekannt. Deshalb liest man nicht nur eine Zeitung, wenn man tatsächlich an einer breiten eigenen Meinungsfindung interessiert ist. Aber das passiert doch nicht bei den Kommentar Trolls mit reichlich vorhandener Tagesfreizeit. Es wird doch nur die eigene Agenda quer durch alle möglichen Kommentarspalten hinein geschossen, jenseits einer Bewertung, um was es eigenltich geht. Das ist mit einer Grund dafür, dass es eine „Gefühltes “ Wir sind das Volk“ Mehrheits Bild gibt, dass durch die präsenz überall wo es geht, den falschen Eindruck erweckt, als sei das pack irgendeine Mehrheit. Das ist doch das selbe bei den Netz ehemaligen Piraten oder „Freiheitskämpfer“ TRolls, die Ihre eigene Mini Bubble als Maßstab der Volksmeinheit wahrnehmen. Und auch bei Netzpolitik merzeugt bei mir die zunehmende braune “ Das wird man doch wohl noch sagen dürfen“ Kommentar Leserschaft Ekel. Um wirklich vorne sien zu wollen, sollte man die Kommentar Funktion abschalten, und sich klar bzgl eigener redaktionellen Tendenzen positionieren.

    1. Man kann Haß, Ängste, Dummheit und alles, was sich so darum knüpft, nicht abschalten.
      Im günstigen Fall kann man sich damit auseinandersetzen und nach Möglichkeit Denkprozesse anregen. Das ist nix, was von jetzt auf gleich funktioniert. Das braucht mindestens so lange, wie es gebraucht hat, bis sich auch der Letzte nun meint, völlig frei zu seiner nationalsozialistischen Ader bekennen zu können.
      Gefördert wurde das u.a. durch das Vorturnen der De Maizieres, Gabriels, Steinbachs und wwi. wen alles.
      Mit dem „Abschalten“ befördert man ausschließlich die „Opferposition“ der „Ungehörten“.
      Das Abschalten befördert ebenso das blasenartige Dasein vieler Journalisten (gut, viele halten sich schon für ganz toll, wenn sie sagen: Kommentare lese ich sowieso nicht!) und würde denen also auch nicht, selbst wenn sie wollten, den Horizont erweitern.
      Den Mist gibt es und man kann ihn nicht abschalten. Man ist, wenn man tatsächlich an einer vernünftig funktionierenden Gesellschaft interessiert ist, praktisch gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen. Das funktioniert am wenigsten, wenn man schlicht vermeintliche Macht ausübt und etwas nur unterdrückt. Damit kanalisiert man nur und es macht an anderer Stelle mit umso mehr Druck „BLUBB“ und alle glotzen blöd und staunen.

    2. In Syrien müssen Familien Gras f essen (zeit de), D baut lieber Kampf- als Transportdrohnen, jetzt wird auch noch mit Menschen gehandelt, skurril, kein Wunder dass die Qualitätsmedien die Kommentare abschalten, solln sies doch den Bürgern als gut und edel verkaufen.

  15. Papier ist geduldig, sagt man. Auch das Papier, auf dem das Grundgesetz gedruckt ist, macht leider keine Ausnahme. Es gäbe keine Zensur, heisst es so hübsch. Staatlicherseits braucht da auch keine ausgeübt zu werden, die wird in vorauseilendem Gehorsam bereits, wie so manche einst staatliche Angelegenheit, längst privatwirtschaftlich ausgeübt. Das Unterdrücken unbequemer Meinungsäußerungen ist trendy. Gern erwecken manche Presseorgane den Eindruck, „unabhängig“ zu sein, aber wenn die Mächtigen im Lande es bleiben lassen, lukrative Werbung dort zu Posten, ziehen gar manche „Unabhängigen“ folgsam den Schwanz ein. Pecunia non olet. Ich beobachte aufmerksam-kritisch das Leserbriefgeschehen, und es gibt keinen Zweifel, wohin „die Reise“ gehen soll. Tja, wenn’s der deutsche Michel sich gefallen lässt, macht seine Entmündigung und Bevormundung eben die von ganz oben gewünschten „Fortschritte“. Von Glück können wir sagen, dass netzpolitik.org noch offene Worte wagt und de Misere & Co mit der „Landesverratsmasche“ ein Eigentor schossen.

  16. gibt es nicht auch die möglichkeit einen wortfilter einzurichten? muß ja nicht gleich gebannt werden wenn der filter einsetzt.einfacher hinweis das leider gegen eine regel verstoßen wird und gleichzeitige umleitung auf eine seite wo die nutzerregeln aufgeführt sind. sollte einen rechten troll irgendwann gewaltig nerven und schon ist das schreiben wieder gemütlicher und es wird wieder diskutiert.

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